Kunden wissen mehr als die Verkäufer

Der Detailhandel sieht sich einem umfassenden Strukturwandel gegenüber. Aber nicht nur auf Angebotsseite, sondern auch auf Nachfrageseite wachsen die Anforderungen. Die Konsumenten kommen nicht mehr völlig unwissend in das Ladengeschäft. Sie wissen heute oftmals besser über Produkte und Preise Bescheid als das Verkaufspersonal. Grund dafür ist das Internet, wie aus der Branchenstudie "Retail Outlook 2014" der Credit Suisse hervorgeht. Verkäufer müssen also kompetenter werden.

Entscheidungsträger aus namhaften Handelsunternehmen bestätigten im Rahmen der Studie, dass die Qualifikationsanforderungen an die Mitarbeiter in den vergangen Jahren laufend zunahmen und es weiter tun. Hierbei zeigt sich, dass die Anforderungen schneller steigen als die Qualifikationsprofile der Nachwuchskräfte. Schulungen des Personals sind also unausweichlich.

Sehr guter Online-Auftritt von zentraler Bedeutung

Bei der Befragung von verschiedenen Unternehmen der Branche zeigte sich, dass der Wille zum Wandel da ist. Unternehmen wollen auf die steigenden Anforderungen etwa mit Investitionen in die interne Mitarbeiterentwicklung und der Reduktion des Kostendenkens oder mit der Stärkung der Unternehmensattraktivität und der Arbeitgeber-Marke reagieren. Aber auch bessere Ausbildungspläne und eine höhere Übernahmequote von Lehrabgängern in Festanstellungen werden genannt.

Als übergeordnete, kollektive Massnahmen sieht die Branche unter anderem die bessere Vermarktung des Detailhandels und die Forcierung des dualen Bildungssystem sowie national anerkannter Ausbildungen. Für Damian Künzi, der für die Credit Suisse die Branche beobachtet, steht aber auch ein zeitgemässer Internetauftritt im Zentrum, wie er gegenüber SRF erklärte. "Es wird immer wichtiger, dass man einen sehr guten Internet-Auftritt hat. In Zukunft wird es absolut zentral sein, dass der Kunde auch online Produkte kaufen kann."