Interview

"Ich nehme alle Gadgets mit"

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von Christian Tschümperlin

Nino Niederreiter ist El Niño. Der 23-­Jährige gehört zu den grössten Schweizer Eishockeytalenten, war der am höchsten gesetzte Schweizer Eis­hockeyspieler in der Historie der NHL-­Talentziehung. Im Interview erklärt er, welche Gadgets für ihn unverzichtbar sind und wie sich sein digitales ­Leben in den USA verändert hat.

Sie zieren zum zweiten Mal das Schweizer Cover des NHL-Videospiels von EA Sports. Was bedeutet das für Sie?

Nino Niederreiter: Das ist eine grosse Ehre und etwas ganz Besonderes für mich, weil ich das Game schon als junger Spieler leidenschaftlich gespielt habe. Ich habe mir immer erhofft, eines Tages auch einmal auf dem Cover sein zu dürfen.

Wie wurden Sie zum Coverboy?

EA Sports fragte mich an, und da musste ich nicht lange überlegen. Das ist ein Bubentraum, der für mich in Erfüllung ging.

Und heute spielen Sie das NHL-Videogame jeweils in der Kabine vor grossen Spielen?

Nein, an einem Matchtag wird nicht mehr gespielt. Einige meiner Hockey-Kollegen spielen nach dem Training oder im Trainingslager auf der Konsole. Aber sobald die Saison beginnt, ist das kein Thema mehr.

Wie spielen Sie denn Videogames?

Ich spiele meist gemeinsam mit Kollegen aus der Schweiz, die mich in den USA be­suchen. Ich bin nicht der Typ, der alleine spielt.

Haben Sie ein Lieblingsteam im Spiel?

Nein, wenn wir spielen, dann drücken wir jeweils die Taste «random». Wir gehen nach dem Zufallsprinzip vor. Das bedeutet, dass man das Team nehmen muss, das das Spiel zufällig auswählt. Ob dann Minnesota oder ein anderes Team kommt, ist egal. Das finde ich cool.

Haben Sie schon das neue Game NHL 16 aus­probiert?

Ja, das habe ich auch schon gespielt. Es wurde einiges verbessert. Mir sind die neuen Stadien aufgefallen und die neuen Tricks während des Spiels. Ich finde, das Spiel ist einfacher geworden für Leute, die wenig mit Hockey zu tun haben. Zumindest der Einstieg gestaltet sich leichter.

Welche Gadgets sind für Sie unverzichtbar?

Vom Laptop über das Tablet zum Smartphone bis zu den Kopfhörern darf eigentlich nichts fehlen. Ich nehme immer alles mit, wenn ich unterwegs bin.

Welche Gadgets nutzen Sie zuhause?

In meinem Wohnzimmer steht ein Fernseher von Samsung. Den nutze ich für meine neue Playstation 4. Ich spiele ausser NHL oft auch Fifa, Golf oder NBA von EA Sports. Zudem habe ich mir kürzlich eine Multiroom-­Anlage von Sonos ins Wohnzimmer gestellt. Das ist sehr praktisch.

Stichwort Musik: Auf Fotos sieht man Sie mit Kopfhörern. Was ist Ihnen wichtig bei einem Kopfhörer?

Ich schätze meinen H6 von B&O Play. Der liefert einerseits gute Töne, andererseits schirmt er auch gut von Umgebungsgeräuschen ab. Aber vor allem finde ich das Modell sehr stylisch und es sieht cool aus.

Wie hat sich Ihr digitales Leben verändert, seit Sie in Amerika leben?

Facetime ist in den USA enorm wichtig. Das nutze ich oft für den Kontakt mit Kollegen, aber natürlich auch Whatsapp und Google Maps zur Orientierung.

Was ist mit Facebook? Werden Sie dort häufig von Fans angeschrieben?

Ja, das geschieht sogar sehr häufig. Ich habe eine Fanpage und ein privates Profil auf Facebook. Seit September habe ich zudem eine eigene Website. Und ich nutze Twitter. Damit ist es dann aber auch genug. Ich muss schliesslich auch darauf achten, dass ich nicht zu viel Zeit im Internet verbringe.

Was sind das für Fragen, die Ihnen die Fans stellen? Fragen die auch nach taktischen Tipps?

Ja, das ist auch schon mal vorgekommen. Ich werde alles Mögliche gefragt, manchmal kann ich nur noch den Kopf darüber schütteln, wenn ich lese, auf welche Ideen manche Fans kommen. Aber ab und zu bin ich auch sehr beeindruckt von den Vorschlägen, die ich bekomme. Je nachdem, wie mein Tag verläuft, habe ich Zeit, um zurückzuschreiben.

Stehen Sie in den USA auch in Kontakt mit anderen Schweizer NHL-Spielern?

Ja, sehr oft sogar. Wir Schweizer Spieler haben schon länger einen engen Kontakt zueinander. Mit Mark Streit, Roman Josi oder Luca Sbisa etwa habe ich immer wieder Kontakt und dann treffen wir uns etwa in Vancouver und gehen gemeinsam essen. Gegen Josi, der in der gleichen Division ist, spiele ich etwa fünf- bis sechsmal pro Saison, da gehen wir eigentlich immer gerne nach dem Spiel in ein Restaurant. Es ist immer cool, wenn man wieder einmal einen Abend lang Schweizerdeutsch sprechen kann.

Zur Person: Nino Niederreiter, geboren am 8. September 1992 in Chur, spielt seit 2013 mit der Nummer 22 bei den Minnesota Wild in den Twin Cities Minneapolis/St. Paul in der US-Profiliga NHL und lebt in Minnea­polis. Der linke Flügelstürmer spielte zuvor während drei Jahren bei den New York Islanders, davon ein Jahr beim Farmteam Portland Winterhawks. Die Islanders wählten den rechtshändigen Schweizer Eishockey-Star, Spitzname «El Niño», damals im NHL Entry Draft an die fünfte Gesamtposition. Damit wurde der 1,88-Meter-Mann zum höchstgesetzten Schweizer Spieler der NHL-Talentziehung. In seiner ersten Saison 2010/2011 wurde er mit seinem Treffer gegen die Washington Capitals mit 18 Jahren und 35 Tagen zum jüngsten Islanders-Torschützen.  ­Ebenfalls seit 2010 gehört Niederreiter zur Schweizer A-Nationalmannschaft.

Highlights:
2009 Schweizer Meister mit dem HC Davos
2010 CHL Top Prospects Game
2010 All-Star-Team der U20-Junioren-­Weltmeisterschaft
2010 WHL West Second All-Star-Team
2013 AHL All-Star Classic
2013 Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft

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