Statt Wi-Fi

WLAN aus der Glühbirne - diese Vorteile bietet Li-Fi

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von Yannick Züllig und lha

Datenübertragung per Licht ist technisch möglich, findet aber kaum Verwendung. Dabei bietet "Li-Fi" einige Vorteile gegenüber klassischem Wi-Fi.

(Source: Rodion Kutsaiev / Unsplash)
(Source: Rodion Kutsaiev / Unsplash)

Datenübertragung findet auf unterschiedliche Art und Weise statt. Im alltäglichen Gebrauch geschieht dies meistens per Radiowellen (Wi-Fi) oder mittels Elektroimpulse auf eine Kupferleitung (Ethernet-Kabel). Eine potenziell vielversprechende Alternative dazu könnte "Li-Fi" (Light Fidelity) darstellen, wie "SRF" berichtet.

Demnach biete Li-Fi diese Vorteile gegenüber dem Wi-Fi:

  • Bandbreite: Via Li-Fi können viele Daten gleichzeitig gesendet werden. Das ist dort praktisch, wo viele Leute gleichzeitig aufs Internet zugreifen - zum Beispiel im Supermarkt, in der Schule oder an Events und Konzerten.

  • Neue Frequenzen: Eine Vielzahl an Geräten kommuniziert heute kabellos: der Laptop mit dem Router, die Maus mit dem Laptop, das Smartphone mit dem Mobilfunk und der Boom-Box. Überlappen sich die Kanäle, kann es zu Störungen kommen. Li-Fi kann zusätzlich ein riesiges Frequenzspektrum erschliessen und so die konventionellen Kanäle entlasten. Das ist dort von Vorteil, wo elektromagnetische Signale lebenswichtig sind, zum Beispiel in einem Flugzeug oder einem Spital.

  • Sicherheit: Werden Daten mit Li-Fi geschickt, kommen sie nur so weit wie das Licht. Anders als Funkwellen aus dem WLAN gelangen sie nicht aus einem geschlossenen Raum. Abhören wird so schwieriger. Daran interessiert ist zum Beispiel die amerikanische Armee.

  • Geschwindigkeit: Li-Fi kann mit sehr hoher Geschwindigkeit Daten übermitteln. Das wird in Zukunft eine wichtige Rolle spielen für Virtual Reality, selbstfahrende Autos und Warenlager voller autonomer Roboter.

  • Infrastruktur: Li-Fi lässt sich relativ einfach in bestehende Lichtquellen einbauen, zum Beispiel in Deckenleuchten oder Strassenlaternen. Statt dass man Glasfaser in jede Wohnung zieht, könnten Strassenlaternen17 das Signal durch die Fenster in die Häuser schicken und so die Feinverteilung des Internets sicherstellen. Vor allem in dicht besiedelten Städten, zum Beispiel in Indien, ist ein Lichtsignal viel attraktiver, als neue Kabel zu verlegen.

Kaum bekannt

Dass Li-Fi trotz all dieser Vorteile noch nicht Einzug in die meisten Eigenheime gefunden hat, liegt laut "SRF" daran, dass die Technologien kaum bekannt ist. Daher ziehen es potenzielle Kunden kaum in Betracht, Li-Fi einzusetzen.

Auch sei das Angebot noch nicht breit genug. Es brauche ein voll funktionierendes Ökosystem, welches "die ganze Produktion vom Chip über die Glühbirne bis zum Empfänger im Smartphone und Laptop abdeckt", bevor Li-Fi den weltweiten Durchbruch schaffen könnte.

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