Dreimal so viele Start-ups wie 2022

Die IFA meldet sich zurück und ist komplett ausverkauft

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von Leslie Haeny und jor

In der Messe Berlin herrscht emsiges Treiben, denn die 99. IFA ist da. Mit über 2000 Ausstellern ist die Messe komplett ausverkauft. Konsumenten-Trends, die Partnerschaft mit Clarion Events sowie der 100. Geburtstag der IFA im nächsten Jahr waren unter anderem Thema an der Eröffnungspressekonferenz.

Leif-Erik Lindner, Sara Warneke und Oliver Merlin während der IFA-Pressekonferenz. (v.l., Source: Netzmedien)
Leif-Erik Lindner, Sara Warneke und Oliver Merlin während der IFA-Pressekonferenz. (v.l., Source: Netzmedien)

Für die Öffentlichkeit startet die 99. IFA am 1. September 2023. Veranstalter, Aussteller und Presse befinden sich aber bereits auf dem Gelände der Messe Berlin. Während einige noch fleissig Produkte auspacken, Stände aufbauen und Banner aufhängen, halten andere bereits Pressekonferenzen.

So auch die IFA-Veranstalter selbst. Als erste hiess GFU-Geschäftsführerin Sara Warneke die Medienschaffenden an der Messe Berlin willkommen. "Wir können es kaum erwarten, mit der IFA loszulegen", sagte sie und fügte an: "Wie sie alle wissen, befindet sich die IFA in einem Transformationsprozess." Die Welt habe sich während der Pandemie schneller als üblich verändert, was auch einen Einfluss auf die Messe hatte. Laut Warnecke machten sich die IFA-Veranstalter daher Gedanken darüber, wie die Messe in der postpandemischen Welt aussehen soll und suchten nach neuen Partnern, die ihnen dabei unter die Arme greifen können, die IFA "auf das nächste Level zu heben". 

Einen solchen Partner habe die IFA im Veranstaltungsunternehmen Clarion Events gefunden. Gemeinsam mit Clarion gründete GFU die IFA Management GmbH, die seit diesem Jahr für die Organisation der Messe zuständig ist. Clarion hält einen Anteil von 51 und GFU einen Anteil von 49 Prozent der neuen Firma, wie Sie hier nachlesen können. Das neue Management unter der Leitung von Managing Director Oliver Merlin gab laut Warneke Vollgas, um die IFA 2023 auf die Beine zu stellen. 

(Source: Netzmedien)

Sara Warneke ist Geschäftsführerin von GFU. (Source: Netzmedien)

Nächstes Jahr feiert die IFA ihren 100. Geburtstag. "Das wird eine grosse Sause", sagte die GFU-Chefin. Laut ihr ist es passend, dass die IFA aktuell diesen Transformationsprozess durchmacht, damit sie mit frischen Ideen in ihr nächstes Jahrhundert Messegeschichte starten kann. 

Unsicherheit, Volatilität und Komplexität machen dem Markt zu schaffen 

Wie jedes Jahr machte Warneke einen Exkurs zum allgemeinen Befinden der Consumer-Electronics- und Home-Appliances-Branche. Unsicherheit, Volatilität und Komplexität seien aktuell die drei grossen Themen am Markt. Trotzdem zeige sich dieser relativ robust. Gemäss Warnekes Zahlen gingen die Umsätze in Westeuropa im vergangenen Jahr, verglichen mit dem Vorjahr, um 12 Prozent zurück. Vergleiche man die Zahlen von Januar bis Juni 2023 mit derselben Periode im letzten Jahr vor der Pandemie (2019), wachse der Markt jedoch leicht.  

"In diesen Zeiten der Unsicherheit und Krise, suchen Konsumentinnen und Konsumenten in erster Linie nach Vertrauen. Grosse Marken bieten ihnen dieses", sagte Warneke. Sie beobachtet zudem, dass Nachhaltigkeit eines der wichtigsten Kaufkriterien ist - insbesondere bei jüngeren Zielgruppen. "Nachhaltigkeit muss daher mehr als nur eine Marketingstrategie sein." Ausserdem würden Konsumenten und Konsumentinnen ihre Geräte weniger häufig ersetzen und leisten sich häufig kein hochwertigeres respektive leistungsstärkeres Gerät, wenn ihr altes Modell noch funktioniert. 

Über 2000 Aussteller auf 130'000 Quadratmetern 

Als Nächstes trat Oliver Merlin auf die Bühne. Der Noch-Chef der IFA Management GmbH wirkte stolz, als er verkündete, dass die IFA 2023 komplett ausgebucht sei. 130'000 Quadratmeter Messefläche respektive 26 Hallen sind mit Ausstellern - vom Start-up bis zum internationalen Grosskonzern - gefüllt. Insgesamt sind laut Merlin 2059 Aussteller aus 48 Ländern mit von der Partie. Als Organisator sei es sehr wichtig, bekannte Marken und Gesichter wiederzugewinnen, aber auch einen gewissen Anteil an neuen Herstellern ins Boot zu holen. Der Chef der IFA Management GmbH zeigte sich daher ob der 70 Prozent an wiederkehrenden Ausstellern und der 30 Prozent an neuen Gesichtern zufrieden. Dieses Verhältnis sei ein Zeichen für eine Gesunde Messe. 

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Oliver Merlin, Managing Director der IFA Management GmbH. (Source: Netzmedien)

Die Veranstalter rechnen für dieses Jahr ausserdem mit 180'000 Besuchenden aus 118 Ländern. Die Leute trauen sich wieder zu reisen - und auch die Länder mit den bisher strengsten Reisebeschränkungen haben diese mittlerweile aufgehoben, wie Merlin sagte. Er hatte auch noch einen Rat für alle Anwesenden parat: "Ziehen Sie gutes Schuhwerk an. Sie werden hier Ihre 20'000 bis 30'000 Schritte am Tag machen." 

Merlin hob einige der Neuerungen und Highlights der diesjährigen IFA hervor, wie etwa das Sustainability Village, das House of Robots oder den vergrösserten Start-up-Bereich IFA Next, in dem sich dieses Jahr fast dreimal so viele Jungunternehmen präsentieren wie im Vorjahr. Über die neuen Bereiche der IFA sprach Merlin auch im CEtoday-Interview.

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Ab dem 1. Oktober übernimmt Leif-Erik Lindner (rechts) die Funktion als IFA-Management-GmbH-Chef. (Source: Netzmedien)

Doch Oliver Merlin wird nicht mehr lange als Managing Director der IFA Management GmbH agieren. Sein Nachfolger, Leif-Erik Lindner, wird die Funktion im Oktober 2023 übernehmen und war während der Pressekonferenz ebenfalls anwesend. Er gab bereits das Datum für die IFA 2024 bekannt. Sie wird vom 6. bis zum 10. September wie gewohnt an der Messe Berlin stattfinden. "Wir werden die IFA in eine neue moderne Messe verwandeln, die ein 'Must-visit' ist, insbesondere für die junge Generation", sagte Lindner. 

Alle Neuigkeiten rund um die IFA sowie Produktehighlights der Messe finden Sie im Onlinedossier

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