Haushaltsgeräte an der Branchenmesse

Home 23 - windige Wettrennen, vakuumierter Wein und kompostierbare Kaffeekapseln

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von Leslie Haeny und cka

Die dritte Ausgabe der Home Fair ist Geschichte. Die Branchenmesse hatte dieses Jahr wieder einiges aus dem Haushaltsgerätebereich zu bieten. An den Messeständen wurde kaffeegekocht, vakuumiert, gesaugt, gewischt und um die Wette geföhnt.

Wenn in der Halle 550 in Zürich-Oerlikon die Föhne um die Wette pusten, die Kaffeemaschinen surren und die Saugroboter über den Boden flitzen, dann ist wieder Home Fair. Auch zur dritten Ausgabe der Branchenmesse, die vom 26. bis zum 29. März stattfand, kamen zahlreiche Aussteller, die dem Handel ihre Produkte für den Haushalt präsentierten. Abgesehen von vielen "Wiederholungstätern" nahmen auch einige zum ersten Mal an der Home Fair teil. 

Zu ihnen zählt Thali. Das Unternehmen aus dem luzernischen Hitzkirch hatte früher vor allem Gaming-Hardware im Sortiment. Diese Produkte führt der Disti zwar immer noch, an der Home 23 war Thali aber mit Kleingeräten für den Haushalt aus Skandinavien präsent. Unter anderem mit glänzenden Kaffee-Kapselmaschinen von Sjöstrand. In diese passen entweder Nespresso-Kapseln oder von der Marke selbst entwickelte, biologisch abbaubare Kapseln, wie Giancarlo Cambise erklärte. Auch Kleingeräte der Marke Wilfa, smarte Heizgeräte von Mill sowie die mit Lasernavigation ausgestatteten Saugroboter der österreichischen Marke Romy gab es am Thali-Stand zu sehen.

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Stefan Simmert und Giancarlo Cambise am Stand von Thali. (v.l., Source: Netzmedien)

Ebenfalls neu mit dabei war Tobco. Der Disti aus Dietlikon entschied sich laut Inhaber Tobias Schümperli spontan für die Messeteilnahme. Den Standbesuchenden zeigte Tobco vor allem Produkte der britischen Marken Remington und Russel Hobbs.

Der dritte Neuling unter den Haushaltsgeräteanbietern war Bamix. Am Stand gab es das Steckenpferd des Schweizer Unternehmens zu sehen: den Stabmixer mit demselben Namen. "Wir konnten während der Messe mehrere Termine für Schulungen vereinbaren. Nach Ostern werde ich reichlich zu tun haben", sagte Sales Manager Markus Wüst über seine Home-Fair-Premiere. 

Kaffee, Kühler und kleine Waschmaschine 

Ein alter Home-Fair-Hase ist hingegen Jura. Der Spezialist für Kaffeevollautomaten hatte sich erneut den Platz direkt beim Eingang zur Messe gesichert. Adrian Kühne, Geschäftsführer von Jura Vertrieb Schweiz, zeigte sich mit dem Verlauf der Messe zufrieden. "Die Home Fair entwickelt sich nach wie vor sehr gut für Jura. Wir haben sehr viele Messeteilnehmende, die uns am Stand besuchen, Bestellungen tätigen und natürlich unsere Neuheiten sowie unser komplettes Sortiment sehen."

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Die Mitarbeitenden am Jura-Stand mit Geschäftsführer Adrian Kühne. (3.v.r., Source; Netzmedien)

Wie Kühne erklärte, vereinbart Jura den Grossteil der Messetermine im Voraus. "So können wir uns vorbereiten und uns für die Händler Zeit nehmen." Trotz vorher vereinbarter Termine sei der Mittwoch für den Kaffeespezialisten weniger attraktiv als die anderen Messetage. Das geht aber nicht nur Jura so. Laut Kühne ist der Sonntag insbesondere für Marken, die fachhandelsorientiert sind, besonders spannend, während die anderen Messetage für Aussteller, die andere Kanäle bedienen, attraktiver sind. "Aber wir sind eine Gemeinschaft. Man steht zusammen und gleicht das so gegenseitig aus", kommentiert der Geschäftsführer die Solidarität unter den Ausstellern. 

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Am Eingang der Messe. (Source: Netzmedien)

Zu den von Kühne angesprochenen Neuheiten am Jura-Stand zählte die Giga W10. Die Kaffeemaschine mit zwei getrennten Mahlwerken kann sowohl heissen wie auch Cold-Brew-Kaffee zubereiten. Laut Jura gibt es eine Auswahl zwischen 35 unterschiedlichen Getränken. Die Giga W10 sei insbesondere für Arbeitsumgebungen gedacht, in denen täglich bis zu 50 Kaffees konsumiert werden. Der Vollautomat verfügt über das neue hauseigene Bezahl- und Verwaltungssystem "Pocket Pilot 2.0". Die Software ermöglicht das bargeldlose Bezahlen via Smartphone - auch ohne App-Download. Gleichzeitig soll "Pocket Pilot 2.0" die zentrale Überwachung und Verwaltung sämtlicher verbundener Vollautomaten erlauben. Abgesehen von der Giga W10 ist die Software auch mit der Giga X8 kompatibel.  

Nur einige Meter weiter auf der anderen "Strassenseite" präsentierte Haier Geschirrspüler, Waschmaschinen, Weinkühler sowie Kühlschränke. Wie Country Manager Thomas Meier erklärte, war gerade bei den Weinkühlern die Nachfrage in letzter Zeit überraschend hoch. Meier ist seit März 2022 für Haiers Geschäft in der Schweiz verantwortlich. Im Interview sagt er, wie er die Marke in der Schweiz bekannter machen will.

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Die Mitarbeitenden am Haier-Stand mit Country Manager Thomas Meier (2.v.r., Source: Netzmedien)

Eine der Neuheiten am Stand des Herstellers, der immer mehr seiner Produkte in Europa statt in China produziert, war eine kompakte Waschmaschine der Ultra Series 11. Das Gerät hat ein Fassungsvermögen von 5 Kilo und ist laut Meier in erster Linie für Zweit- respektive Ferienwohnungen gedacht.

Locken, strecken und um die Wette pusten 

Mit Beauty und Wohlbefinden beschäftigten sich gleich mehrere Aussteller. So stylten sowohl am Stand von Cerjo als auch bei Beurer Standmitarbeiterinnen die Haarpracht von Messebesuchenden - bei ersterem mit Glätteisen, Lockenstab und Co. von Babyliss, bei Beurer mit Geräten der gleichnamigen Eigenmarke. Ein Trend bei Föhngeräten sind laut Beurer-Geschäftsführerin Andrea Maiolo sehr leichte, kompakte Geräte mit magnetischen Wechselaufsätzen. Am Beurer-Stand hatten müde Messegänger und -gängerinnen zudem die Möglichkeit, eine kurze Verschnaufpause auf den ausgestellten Massagesitzauflagen einzulegen oder eine der Massage-Guns auszuprobieren.

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Am Stand von Cerjo wurde fleissig frisiert. (Source: Netzmedien)

Geföhnt wurde auch bei Solis. Der Haushaltsgerätehersteller zielte mit seinen Föhnen aber nicht auf die Köpfe der Messebesuchenden, sondern liess sie mit dem Air Volution Haartrockner beim "Solis Kart" um die Wette pusten. Beim Spiel konnten sich Teilnehmende eine Plastikfigur des beliebten Nintendo-Games "Mario Kart" aussuchen. Gewonnen hatte, wer es schaffte, seine Figur mit dem Haartrockner möglichst schnell eine aufgebaute Rennpiste hoch zu föhnen. Die Idee kam sowohl bei den Messebesuchenden als auch bei anderen Ausstellern gut an. 

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Um die Wette föhnen beim "Solis Kart". (Source: Netzmedien)

Saugen, wischen und putzen 

Ebenfalls ein Blickfang - wie bereits im vergangenen Jahr - waren die Fensterputzroboter von Oooway. Das Unternehmen mit Sitz in Rolle war zum zweiten Mal an der Home Fair. Wie Geschäftsführer Casey Bayandor sagte, ist der Spezialist für Reinigungsprodukte häufig an Schweizer B2C-Messen anzutreffen. Die Home Fair sei für Oooway ein wichtiges Mittel, um auch im B2B-Bereich Fuss zu fassen. Egal ob Fensterputzroboter, Nasstrockensauger oder akkubetriebener Mob - das Unternehmen hat es sich laut Bayandor auf die Fahne geschrieben, Reinigungsprodukte anzubieten, die es so am Markt bisher nicht gab. Dafür stünden auch die drei "O"s im Namen: "out of ordinary".

Saugen und wischen können auch die Geräte von iRobotics. Zu den neuen Geräten am Stand zählte der Roomba Combo j7. Das Gerät ist Saug- und Wischroboter in einem. Dazu hat der j7 ein Wisch-Pad, das automatisch auf der Oberseite des Roboters verschwindet, wenn dieser einen Teppich saugt. So bleibe das Pad immer in sicherer Entfernung zum Teppich, damit dieser frei von Staub werde, aber trocken bleibe. Laut Hersteller erkennt der j7, was vor ihm liegt und entscheidet entsprechend, welcher Reinigungsvorgang am besten ist oder ob er – beispielsweise bei herumliegenden Kabeln, Socken und Co. - ausweichen soll.

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Das Team am iRobotics-Stand mit Managing Partner Ilia Mourouzidis. (3.v.l., Source: Netzmedien)

Noch von Hand aber mithilfe eines Antriebssystems saugen, muss man mit den bei Crown Technics gezeigten Geräten von Tineco. Während seiner Home-Fair-Premiere im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen Näh- und Stickmaschinen der Marke Veritas in den Vordergrund gestellt. Diese sind jedoch für den Fachhandel weniger attraktiv, weshalb Crown Technics den Fokus dieses Jahr auf die Nass-Trockenreiniger von Tineco legte, wie CEO Damian Kramer erklärte. Er demonstrierte das Modell Floor One S7 Pro. Das Gerät, das Kaffeepulver mühelos vom Boden aufsaugte, verfügt über ein grosses Display über das Nutzerinnen und Nutzer den Betriebsmodus auswählen können, Anleitungen erhalten oder sich über den Betriebsmodus informieren können. Auszeichnen soll sich das Gerät durch sein Wasserdurchlaufsystem. Dieses sorge für saubere Böden und eine saubere Bürstenwalze. Zudem hält der Selbstreinigungszyklus die Bürstenwalze und den Schlauch gründlich, wie der Hersteller schreibt.

Vakuum und Wein 

Das ursprünglich auf den Handel mit Produkten für den Gastronomiebedarf spezialisierte Unternehmen Rigaflex wollte Messebesuchende insbesondere auf die Marke Caso Design aufmerksam machen. So demonstrierten die Mitarbeitenden am Stand unter anderem die Vakuumiergeräte der Marke. Diese und der Handvakuumierer sollen Lebensmittel rund achtmal länger haltbar machen. Mit dem Handvakuumierer können Nutzer und Nutzerinnen beispielsweise ein Vakuum mit dafür gefertigten Beuteln und Aufbewahrungsbehältern erzeugen. Zudem gibt es einen entsprechenden Aufsatz, mit dem sich Weinflaschen wiederverschliessen lassen. Spannend für alle, die gerne Tee trinken, dürften zudem die Heisswasserspender von Caso sein. Wie am Rigaflex-Stand demonstriert, liefern die Geräte innert weniger Sekunden heisses Wasser in gewünschter Temperatur und Menge.  

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Das Team am Rigaflex-Stand mit CEO Jan Jakob. (r., Source: Netzmedien)

Wein gab es übrigens auch am Sonntagabend. Nach offiziellem Messeschluss um 18 Uhr gab es einen Apéro in der neu als Gastro-Zone und Business Lounge ausgezeichneten Halle D. Viele folgten der Einladung und so klirrten die Weingläser die Anwesenden versanken in Gespräche und das Gelächter hallte von den Wänden nach dem ersten Messetag an der Home 23.  

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Nach dem ersten Messetag beim Apéro. (Source: Netzmedien)

Mehr zur Home 23 lesen Sie im Onlinedossier

Das Video zur diesjährigen Messe finden Sie ausserdem hier
 

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