Vereinsjubiläum

GNI-GV: "20 Jahre Mehrwert dank Vernetzung"

Uhr | Aktualisiert
von Pierre Schoeffel, Leiter der Geschäftsstelle der GNI

An der Electro-Tec in Bern hat die Gebäude-Netzwerk-Initiative zur 20. Generalversammlung geladen. Am Jubiläums-Event stand der digitale Wandel im Fokus.

Am 18. Mai hat im Rahmen der Electro-Tec in Bern die 20. Generalversammlung der GNI stattgefunden. Das Motto zur GV und zum Vereinsjubiläum lautet "20 Jahre Mehrwert dank Vernetzung". Es bringt zum Ausdruck, dass die GNI als Gebäudeautomations-Dachverband Menschen untereinander vernetzt, sich für qualitativ hochstehende Standardsysteme einsetzt und die technologische Entwicklung unterstützt.

Angesichts der rasanten Entwicklung im digitalen Wandel betitelte Vorstandsmitglied Jürg Rykart von den AZ Medien sein Einführungsreferat mit "Medien im Wandel der Digitalisierung". Es richtete sich an die Mitgliedsfirmen, die ihre Kommunikation effizient gestalten und dafür passende Strategien entwickeln wollen.

Eine Kernaussage von Rykarts Einführungsreferat stimmt nachdenklich: Laut der Schweizer Länderstudie des World Internet Projects, die das Medienforschungsinstitut der Uni Zürich veröffentlichte, war das Internet im Jahr 2015 erstmals die wichtigste Informationsquelle der Schweizer Bevölkerung. Paradoxerweise nimmt gleichzeitig das Vertrauen in die Webinhalte ab. Als vertrauenswürdige Quellen gelten weiterhin Bücher und die Fachpresse, wie Fachpressespezialist Rykart ausführte. Sein Fazit lautet demzufolge: "Die Zukunft ist digital – aber nicht nur! Auch Print hat Chancen, die Inhalte müssen aber off- und online verfügbar sein."

Rückblick auf 20 Jahre Technologieentwicklung

Das 20-Jahr-Jubiläum der GNI bot Vereinspräsident Peter Scherer Gelegenheit zu einem Rückblick auf die technologische Entwicklung in dieser Zeit. Software gewann gegenüber Hardware stetig an Bedeutung, und die Verbreitung von Innovationen beschleunigte sich rasant. Es brauchte 75 Jahre, bis weltweit 50 Millionen Menschen ein Telefon benutzten, 13 Jahre für dieselbe Verbreitung des Farbfernsehers, 4 Jahre für das Internet und lediglich 50 Tage für die App Draw Something. Von der Digitalisierung betroffen sind alle Branchen, insbesondere was Angebote und Prozesse angeht. Auch die Gebäudeautomation spürt den Wandel, sie ist zunehmend von der Smartphone-Generation geprägt.

Scherer thematisierte auch den Leidensdruck in der Gebäudeautomation. In der Projektabwicklung werde dem Engineering nicht genug Bedeutung beigemessen, Ingenieure und Techniker würden oft zu spät konsultiert und stünden dann unter Zeitdruck. Verbessert werden könne diese Situation sowohl in der Phase der Vorstudie (in der alle am Projekt Beteiligten beigezogen werden sollten), als auch während der Ausschreibung (aus der der Auftrag und die Zielsetzungen klar hervorgehen sollten) und während des Betriebs.

Information über alle Kanäle

Der Verband GNI will Investoren, Bauherren und Betreiber auch in Zukunft umfassend über aktuelle Themen informieren, und zwar mittels Seminare, Merkblätter, Broschüren und über Onlineinformationen.

Ein wichtiges aktuelles Projekt des Verbands sind die MuKEn, die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich. Es wurden zwei neue Module erarbeitet: Modul 5 "Gebäudeautomation" und Modul 8 "Betriebsoptimierung". Modul 8 schreibt vor, dass in Nichtwohnbauten innerhalb dreier Jahre nach Inbetriebsetzung und danach periodisch eine Betriebsoptimierung für die Gewerke Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Sanitär, Elektro und Gebäudeautomation vorzunehmen ist.

In den Berichten der Fachgruppenleiter war die Dynamik der aktiven Mitglieder spürbar. Die Fachgruppe Bauherren vertieft die Alarmierungsthematik, die neue Fachgruppe Systemintegratoren befasst sich mit Themen wie BACnet oder Sicherheit, in der Romandie stossen GNI-Seminare und -Anlässe auf grosse Resonanz, und die Fachgruppe Intelligentes Wohnen treibt das Trendthema Smarthome voran.

Mehr zur GV, insbesondere zu den Wahlen, findet sich auf der neu gestalteten Website der GNI. Der nächste GNI-Anlass findet am 8. Juni im Nest-Gebäude der EMPA (Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) in Dübendorf statt.

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