Marktübersicht

Mobiler Spielspass

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von Michael Benzing

Egal ob Gelegenheitsgamer oder Hardcore-Zocker – für jeden Spielertyp gibt es das passende Angebot. Auch für unterwegs.

Der Spielemarkt steckt mitten im Umbruch, denn vor allem Gelegenheitsgamer setzen unterwegs vermehrt auf Smartphone oder Tablet. Der Grund ist einfach: Wer lediglich ab und zu beim Pendeln einige Minuten spielen möchte, gibt gewöhnlich kein Geld für eine teure mobile Spielkonsole aus.

Kein Wunder also, dass es dafür mittlerweile ein grosses, durchaus gutes und teilweise sogar kostenloses Angebot gibt. Selbst grosse Hersteller wie Electronic Arts oder Ubisoft haben den Markt erkannt und   bieten ihre Spiele bei iTunes und im Google Play Store an. Mit den sogenannten Casual Gamers lässt sich gutes Geld verdienen, selbst bei Gratis-Spielen: In der Regel werden dann wiederholt Werbungen eingeblendet, zudem kann sich der Gamer via In-App-Käufen zusätzliche Boni beschaffen.

Auf dem Smartphone ist der Bildschirm für komplexere Games zwar zu klein, doch für ein schnelles Quiz etwa ist das allemal ausreichend. Auf dem Tablet hingegen erscheinen die Inhalte sehr übersichtlich. Grafisch ist das meist sehr überzeugend, der grosse Nachteil bei beiden Geräten ist aber die Spielsteuerung.

Konsole statt Smartphone

Hardcore-Zocker greifen daher eher zu mobilen Spielkonsolen wie Sony Playstation (PS) Vita und New Nintendo 3DS. Sie haben im Vergleich zu Smartphones oder Tablets eine deutlich bessere und komplexere Steuerung, die vergleichbar mit der Wohnzimmerkonsole ist. Nintendo bietet zudem einen 3-D-Effekt, ohne dass der Gamer eine spezielle Brille dazu tragen muss. Beide Konsolen besitzen je eine Kamera vorne und hinten. Die Steuerung der PS Vita funktioniert fast gleich wie die der heimischen Playstation 4. Links und rechts des 5 Zoll grossen Bildschirms mit Touch-Funktionalität befindet sich je ein echter Analog-Stick. Zudem sind auch ein Steuerkreuz und die gewohnten Playstation-Buttons vorhanden. Das Sechs-Achsen-Sensorsystem sorgt dafür, dass komplette Spielabläufe durch Drehen und Neigen der Konsole gesteuert werden können. In puncto Grafik und Rechenleistung ist Sony dem Konkurrenten Nintendo weit überlegen. Standardmässig mit dabei sind eine WLAN und eine Bluetooth-Verbindung.

Bei den Spielen findet sich für jeden Geschmack etwas. Natürlich sind Playstation-Kracher wie Little Big Planet oder Gravity auch für die Mobilkonsole erhältlich. Was Alter und Interessen angeht, sind alle Gruppen abgedeckt: Vom knuddeligen "Lego Ninjago: Shadow of Ronin" über das Geisterjagd-Actionspiel "Tokyo Twilight Ghost Hunters" bis hin zum legendären Rollenspiel "Final Fantasy" ist alles dabei, was das Herz des Spielers begehrt. Die Hightech-Konsole ist ab 230 Franken erhältlich.

Der mit 199 Franken etwas günstigere New Nintendo 3DS liefert 4 GB SD-Speicher mit. Die Entwickler bauten auf den Vorgängerkonsolen auf und spendierten den Neulingen einige sinnvolle weitere Features. So stehen dem Gamer jetzt ein zweiter (C-)Analogstick und zwei weitere Schultertasten zur Verfügung, zudem sorgt ein NFC-Chip für eine bessere Kommunikation mit anderen Geräten. Das ermöglicht den  Einsatz der von der Wii U bereits bekannten Amiibos. Das sind interaktive physische Figuren, die kompatible Spiele um zusätzliche Funktionen erweitern können.

Bessere Darstellung

Auch die 3-D-Darstellung wurde verbessert. Der Kontrast ist tief und bildet auch Schwarz gut ab, die Farbdarstellung ist deutlich kräftiger als beim Vorgänger. Die Inhalte, etwa beim Game "Legend of Zelda: Majora’s Mask", erscheinen auch aus einem ungünstigeren Blickwinkel sehr tief und wirken nicht mehr verschwommen. Das liegt an der automatischen Gesichtserkennung: Sie registriert, wo sich der Kopf des Spielers befindet, und justiert selbstständig nach. Das klappte im Test sehr schnell, allerdings muss dazu genügend Licht vorhanden sein. Wer einen grösseren Bildschirm möchte, sollte zum XL-Modell (239 Franken) greifen. Bei den Spielen stehen vor allem jüngere Spieler im Mittelpunkt. Die bereits seit vielen Jahren bekannten Spiele mit Figuren wie Mario, Donkey Kong und Wario übernehmen auch hier das Zepter. Dazu kommen Knuddel-Games wie Pokémon oder Lego, die vor allem für kleinere Kinder geeignet sind. Doch auch ältere Spieler werden bedient, etwa mit Sportspielen wie der populären Fifa-Reihe.

Spieler haben die Qual der Wahl: Hightech mit PS Vita, Kult- und Knuddelfaktor mit Nintendo 3DS oder Spielen auf dem Smartphone und Tablet. Vor dem Kauf sollte man daher das eigene Nutzerverhalten analysieren und dann einen Blick in die Spielangebote werfen – denn noch wichtiger als die Hardware sind die Inhalte.
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