Mehr Elektroaltgeräte, mehr Verantwortung

Bis 2017 fallen über 30 Prozent mehr Elektroaltgeräte an

Uhr | Aktualisiert
von David Klier und Elektrojournal

Gemäss einer internationalen Studie gehen die Vereinten Nationen davon aus, dass im Jahr 2017 in den entwickelten Ländern gegenüber 2012 rund ein Drittel mehr Elektroschrott anfallen wird. Umso mehr sind Konsumenten dazu aufgerufen, ordnungsgemäss zu entsorgen. Schweizer produzierten 2012 im Schnitt 27 Kilogramm E-Müll.

Messen, wie die in diesen Tagen stattfindende Consumer Electronics Show in Las Vegas, stehen im krassen Gegensatz zu den von der UNO veröffentlichen Statistiken zu Elektroaltgeräten. Die anfallenden Mengen an nicht mehr genutzter Elektronik oder defekten Geräten wachsen jährlich. Bis 2017 soll die Zahl weltweit auf 65,4 Millionen Tonnen ansteigen. Im Vergleich zu 2012 entspräche das einem Plus von mehr als 30 Prozent.

Das grosse Problem hierbei ist, dass sich vor allem die namhaften internationalen Online-Versender bislang vor der Verantwortung drücken, Entsorgungsabgaben zu bezahlen. Die bereits im Juli 2012 verabschiedete WEEE-Richtlinie der Europäischen Union soll das ändern und für Ordnung sorgen.

In der Schweiz wurde allerdings schon 1998 eine ähnliche Verordnung eingeführt, namentlich die VREG – vorgezogene Recycling-Gebühr. Sie schreibt Herstellern, Importeuren sowie Händlern vor, die zur Entsorgung bestimmten Geräte gratis und ohne Zwang zu einem Neukauf zurückzunehmen. Auf der Gegenseite sind die Konsumenten zur Rückgabe verpflichtet. Dies können sie entweder an den Verkaufs- oder an den offiziellen Abgabestellen von Sens und Swico tun.

Schwellenländer produzieren mehr E-Schrott

Die Schwellen- und Entwicklungsländer produzieren der UN-Studie zufolge übrigens einen grösseren EAG-Anteil als die Industrienationen. Im vergangenen Jahr seien in Staaten wie den USA und Japan sowie den EU-Mitgliedsländern zusammen 23,5 Millionen Tonnen verursacht worden. In allen anderen Ländern seien es 25,4 Millionen Tonnen gewesen.

Das teilte die unter anderem von den Vereinten Nationen begleitete Initiative "Solving the E-Waste Problem" (Step) mit. So gehe der Masse-Anstieg bis 2017 vor allem auf das Konto von Entwicklungsländern sowie wirtschaftlich aufstrebenden Staaten wie Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, hiess es. Im Jahr 2007 verzeichneten noch die Industrienationen den grössten Anteil.

27 Kilogramm pro Schweizer

2012 produzierte nach Step-Statistiken jeder Mensch auf der Welt pro Jahr durchschnittlich sieben Kilo Elektromüll. Dabei liegen die Amerikaner mit fast 30 Kilo pro Person vorn, bei den Schweizern waren es rund 27 Kilogramm.

Auf der Webseite der Initiative findet sich eine interaktive Weltkarte, die Aufschluss über die E-Müllmengen sämtlicher Länder der Erde gibt. Die Zahlen sind alle aus dem Jahr 2012.

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