Entlebucher Windrad ist nachtaktiv

Windräder produzieren in Winternächten am meisten Strom

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von Zoe Wiss und cka

Das CKW-Windrad in Lutersarni hat in den vergangenen zehn Jahren 20 Prozent mehr Strom produziert, als ursprüngliche Windmessungen erwarten liessen. Eine Analyse zeigt ausserdem, dass Windkraft zwei Drittel des Stroms im Winter produziert, 60 Prozent davon nachts.

(Source: zVg)
(Source: zVg)

Das CKW-Windrad im Entlebucher Lutersarni scheint es lieber kalt zu mögen und ist eher nachtaktiv. Dies geht zumindest aus der Analyse der Daten des Luzerner Windrads aus den vergangenen zehn Jahren  hervor. Wie CKW daraus schliesst, ist die Stromproduktion durch Windkraftwerke nicht nur im Winterhalbjahr am stärksten, sondern auch zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. 67 Prozent des Windstroms seien im Winterhalbjahr produziert worden, davon 60 Prozent während der Nacht. Somit sei Windkraft die perfekte Ergänzung zur Solarenergie.

Das Windrad in Lutersarni produzierte in den vergangenen zehn Jahren rund 29 Gigawattstunden (GWh) Strom. Das sind gemäss CKW insgesamt 20 Prozent mehr, als ursprüngliche Windmessungen am Anfang des Projekts erwarten liessen. Die Jahresbilanz an Strom lag jeweils zwischen 2,5 und 3,5 GWh. Damit versorge das zehn Jahre alte Entlebucher Windrad pro Jahr etwa 640 Vierpersonenhaushalte mit Energie. In Sachen Effizienz kann es aber gegenüber modernen Windrädern nicht mehr mithalten. Mittlerweile habe sich die Technologie in Windkraftanlagen enorm weiterentwickelt: Moderne Windräder liefern laut CKW in einem Jahr Strom für rund 1700 Vierpersonenhaushalte. Dieses Potenzial sei ein weiterer Grund für den Bau von zusätzlichen effizienten Windkraftanlagen. 

Aufgrund von langwierigen Bewilligungsverfahren ist das Windrad in Lutersarni momentan das einzige im CKW-Portfolio, wie das Unternehmen schreibt. CKW plane jedoch weitere Projekte und habe beispielsweise auf dem Salbrig bei Willisau und der Aeberdingerhöchi bei Reiden bereits Messmasten aufgestellt und verschiedene Messungen veranlasst. "Falls die bereits vorhandenen Wind-Meteodaten von unseren Messungen bestätigt werden, hoffen wir, die Windräder zügig bauen zu können und damit einen Beitrag gegen die drohende Winterstromlücke zu leisten", sagt Martin Schwab, CEO von CKW.

Übrigens produzieren laut den Messungen der ZHAW alpine Solaranlagen im Winter mehr Strom als Anlagen im Mittelland. Welche Faktoren den Stromertrag von Solarpanels noch beeinflussen, erfahren Sie hier.

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