Rosskur

AMS Osram schreibt über 1 Milliarde Euro ab und restrukturiert

Uhr
von Tanja Mettauer und cla

Der österreichisch-deutsche Konzern AMS Osram hat ein grosses Restrukturierungsprogramm angekündigt. Der Halbleiter- und Leuchtmittelhersteller will sich von wenig profitablen Geschäftsbereichen trennen und hat 1,3 Milliarden Euro abgeschrieben.

(Source: Freepik / Freepik.com)
(Source: Freepik / Freepik.com)

AMS Osram hat umfassende Restrukturierungspläne verkündet. Das Unternehmen hat entschieden, sich von leistungsschwachen Bereichen zu trennen und hat 1,3 Milliarden Euro abgeschrieben, wie es in einer Mitteilung heisst.

Der Halbleiter- und Leuchtmittelhersteller wolle sich vor allem auf sein profitables Halbleiterportfolio mit intelligenten Sensor- und Emitter-Komponenten konzentrieren. Abstossen werde AMS Osram unter anderem das Geschäft mit passiven optischen Komponenten. Damit verkleinert der Konzern seine Geschäftsbereiche von drei auf zwei: einen für Emitter und einen für Sensoren sowie analoge Mixed-Signal-Chips. 

Investitionen in das Kerngeschäft rund um Hochleistungs-LED und -Laser sowie Mixed-Signal-Chips und Sensoren werde der Konzern weiter forcieren. Zudem wolle AMS Osram in Micro-LED investieren. Auch die Märkte Automotive, Industrie und Medizintechnik sollen ausgebaut werden. Der Hersteller konzentriert sich laut Mitteilung künftig auf jene Technologie-Plattformen, die es dem Unternehmen ermöglichen, "sich nachhaltig von der Konkurrenz zu unterscheiden". 

Milliardenabschreiber und Reorganisation

Mit der Abschreibung von 1,3 Milliarden Euro hat AMS Osram eine grossangelegte Restrukturierung begonnen. Diese beruhe auf der veränderten Konjunkturlage, insbesondere in den weniger erfolgreichen Geschäftsfeldern. Für das Kerngeschäft zeigt sich das Unternehmen jedoch positiv gestimmt. 

Für die Jahre 2023-2026 erwarte der Konzern dank der reduzierten Basisstruktur ein durchschnittliches Umsatzwachstum von sechs bis zehn Prozent. Das bereinigte EBIT soll sich bis 2025 um rund 150 Millionen Euro verbessern. Die Hälfte davon soll bereits 2024 erreicht sein, wobei AMS Osram mit Einmalkosten von 50 Millionen Euro rechnet, wie es weiter heisst. Ab 2026 soll der Konzern ein bereinigtes EBIT von rund 15 Prozent erzielen. 

Ab 2024 strukturiert der Konzern auch die Führungsetage um. Ab 1. Januar 2024 umfasse die Vorstandsebene nur noch CEO und CFO.

Mit der Restrukturierung will AMS Osram das Unternehmen wieder auf Kurs bringen. Noch im vergangenen Jahr hat das Unternehmen 400 Millionen Euro Verlust geschrieben, wie Sie hier lesen können

Webcode
ctrcu9Wq