70. Ausgabe der Messe

Die BEA trotzt dem Onlinehandel

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von Calvin Lampert und lha

Mit dem Ableben langjähriger Messen wie der MUBA in Basel oder der Comptoir in Lausanne kommen Bedenken zur Zukunftsfähigkeit der Publikumsmesse auf. Die BEA scheint sich mit ihrer nunmehr 70. Ausgabe dagegenzustemmen.

(Source: BEA)
(Source: BEA)

Während schweizweit immer mehr Publikumsmessen ihre Pforten schliessen, scheint die BEA beständig zu bleiben - die Traditionsmesse befindet sich in ihrer 70. Ausgabe. Über den Zeitraum vom 28. April zum 7. Mai beherbergt sie auf dem Gelände der Bernexpo rund 800 Ausstellende und erwartet circa 300'000 Besuchende. Wie die "Berner Zeitung" berichtet, scheinen selbst die Konkurrenz durch den Onlinehandel und die hohen Standmieten (140 bis 429 Franken pro Quadratmeter) dem nicht entgegenzuwirken. 

Messeleiter Adrian Affolter zeigt sich gegenüber der "Berner Zeitung" nicht besorgt darüber, dass der zunehmende Internethandel es schwierig machen könnte Ausstellende zu finden. "Wir haben sehr treue Ausstellende, die schon seit vielen Jahren, wenn nicht Jahrzehnten bei uns vertreten sind." Die Messe biete zudem einige Vorteile gegenüber dem Onlineshopping oder herkömmlichen Läden. So erlaube sie der Kundschaft das Anfassen und ausprobieren der Produkte, und die geballte Konzentration von diversen Marken und Unternehmen auf einer überschaubaren Fläche mache die Stärke einer Messe aus.

(Source: zVg)

Die Pferdeschau ist seit jeher Teil der BEA. (Source: BEA)

Mit ihren Ausstellungsbereichen für Haushalt, Bauen, Wohnen und Freizeit zieht die BEA auch einige Ausstellende aus der Elektro-Branche an - darunter Fust. Laut der "Berner Zeitung" zeigt sich Roman Latscha vom Elektrogeräteanbieter ob der diesjährigen Messe zufrieden. Trotz der beiden Fust-Läden in Bern laufe der Verkauf an der BEA gut. Die Messe ziehe eine gänzlich andere Kundschaft an. 

Die Zeitung befragte auch noch weitere Standbetreibende. Der allgemeine Tonus: Die Geschäfte laufen gut. Für Christian Schärer, welcher sich auf Gartenmöbel spezialisiert hat, sei die BEA gar die wichtigste Messe in der Schweiz. Laut Schärer liege der Erfolg der BEA in ihrem Volksfestcharakter. Dieser ziehe riesige Menschenmassen an, quer durch die Gesellschaft - Stadt, Land, Familien, Musik-Fans und Tierfreunde.

(Source: BEA)

Nicht nur Kaufen, auch etwas Neues lernen kann man an der BEA. (Source: BEA)

Jedoch herrscht laut "Berner Zeitung" nicht nur Optimismus unter den Ausstellenden. Pascal Geiser von Whirlpol Aarwangen beklage sich über das harzige Geschäft, welches Fragen über den Nutzen einer Messepräsenz aufwerfe. Er gab aber auch zu bedenken, dass das letzte BEA-Wochenende oftmals das beste sei. Es gebe also noch Grund zur Zuversicht.

Alle Befragten Ausstellenden hätten bestätigt, dass die Gepflogenheit des Messerabatts einen guten Teil der Besuchenden anziehe. So gäben die meisten der Stände einen Rabatt von mindestens 10 Prozent, verkauften zum Ende der Messe Ausstellungstücke zu verringerten Preisen oder hätten spezielle Angebote im Sortiment. 

Während die BEA offen für alle war, war die Home Fair 2023 "strictly business to business". Unseren Erfahrungsbericht können Sie hier lesen.

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