Loewe-Vorstandschef Mark Hüsges

"Wir setzen wieder auf Wachstum"

Uhr | Aktualisiert

Mark Hüsges hat an einem Loewe-Partnerevent Stellung genommen. Im Interview erklärt er, wieso er das Abenteuer Loewe einging, was vom Traditionsunternehmen zu erwarten ist und wie er den Schweizer CE-Markt sieht.

(Quelle: Loewe)
(Quelle: Loewe)

Mark Hüsges ist "Mr. Loewe". Der geschäftsführende Gesellschafter der Stargate Capital hat im Frühjahr 2014 in das Traditionsunternehmen investiert, das zuvor Insolvenz anmelden musste. Hüsges' Investmentgesellschaft engagiert sich zurzeit nur bei Loewe, weshalb auch er als Vorstandschef an vorderster Front für den TV-Hersteller tätig ist. Im Interview, geführt an einem Partnerevent in Emmen, erklärt Hüsges seine Ziele mit Loewe.

Sie engagieren sich seit eineinhalb Jahren bei Loewe, haben die Insolvenz erlebt. Wie steht Loewe heute da?

Mark Hüsges: Wir stehen sehr gut da. Wir haben auf den angekündigten Zeitpunkt ein vollständiges Produktportfolio mit Fernsehern von 32 bis 85 Zoll mit exzellenter Hard- und Softwarequalität. Wir richteten unseren Fokus auf eine fehlerfreie Software. Das haben wir erreicht. Vor kurzem lancierten wir unsere neue Software und erhielten bis jetzt noch keine Fehlermeldung.

Und was ist ausser Fernsehern von Loewe zu erwarten?

Wir fokussierten uns in der Anfangsphase auf Fernseher, werden aber auch neue Audiolösungen präsentieren. In Zukunft wollen wir vernetzte Lösungen aus einer Hand anbieten. Uns ist wichtig, dass wir eine spezielle Stellung im Haus haben. Wir haben den Fernseher als zentrales Element im Wohnzimmer, können uns darüber hinaus aber auch weitere, vernetzungsfähige Lösungen vorstellen. Das ist Zukunftsmusik.

Warum sind Sie das Abenteuer Loewe eingegangen?

Weil ich von der Marke und dem Potenzial von Loewe überzeugt bin. Ich bin auch der Überzeugung, dass es eine Nische für hochwertige Systemlösungen gibt. Ohne Mehrwert ist ein eventueller Mehrpreis jedoch nicht gerechtfertigt. Genau diesen Mehrwert bietet Loewe mit speziellen Produkten für definierte Zielgruppen.

Loewe hat auf die Insolvenz massiv Stellen abgebaut. Folgen weitere Entlassungen?

Nein, wir haben seither wieder 10 Prozent mehr Stellen aufgebaut. Wir setzen seit der Restrukturierung wieder auf Wachstum.

Wie sehen Sie den Schweizer CE-Markt?

In der Schweiz ist wie in Deutschland der Markt nach wie vor stark vom Fachhandel geprägt. Wir sind der ideale Partner für den Fachhandel, weil wir benutzerfreundliche, stabile Produkte mit Preisstabilität bieten. Gerade die Stabilität bei Produkten ist wichtig für den Fachhandel. Wir haben uns mit den Fehlern aus der Vergangenheit befasst und daraus gelernt.

Loewe ist auf Expansionskurs, gründete vor drei Jahren Tochtergesellschaften in Hongkong und Shenzhen. Wie geht es weiter?

Wir haben mittlerweile zehn Galerie-Stores in China eröffnet und sehen weiteres Wachstumspotenzial für Loewe. Aber China ist anders als Europa ein IP-TV-Markt. Wir müssen deshalb zukünftig ganz spezifische Lösungen für diesen Markt anbieten.

Welche Auswirkungen hat die Partnerschaft mit Hisense für den Fachhandel?

Sie ist für den Fachhandel irrelevant. Es wird sicher keine Verwechslung bei den Produkten geben. Loewe wird weiterhin selbstentwickelte und auf die Kunden optimierte Produkte anbieten. Wir produzieren weiterhin in Deutschland, allerdings im Rahmen eines weltweiten Wertschöpfungsverbundes. Entwicklung, Design und Fertigung geschehen in Kronach, die Panels kommen aus Asien.

Webcode
4677