Diese Streamingdienste haben ihre Preise am stärksten erhöht

Wer einen oder gar mehrere Streamingdienste nutzt, dürfte bemerkt haben, dass dieser Spass in den letzten Monaten und Jahren um einiges teurer geworden ist. Nahezu alle grossen Anbieter erhöhten ihre Preise seit dem Marktstart ihrer Plattformen, die meisten sogar massiv, wie der Vergleichsdienst Moneyland.ch aufzeigt. Am härtesten traf es Kunden des Sport-Streaminganbieters Dazn: Kostete das günstigste Abo der britischen Plattform zu deren Kick-off im Sommer 2016 noch 12.90 Franken monatlich, müssen Sportfans mittlerweile (Stand Januar 2024) schon 34.90 Franken blechen - ein Plus von 171 Prozent.

Fast alle Anbieter wurden teurer

Apple TV erhöhte seinen Abopreis seit dem Marktstart 2019 um 82 Prozent von 6 (günstigstes Modell) auf 10.90 Franken. Der Monatspreis für Disney+ stieg von 9.90 auf 17.90 Franken, also um 81 Prozent. Swisscom Blue Sport (67 Prozent), Amazon Prime Video (54 Prozent), Netflix (je nach Abomodell bis zu 47 Prozent), Sky Sport (25 Prozent) und MySports (20 Prozent) wurden ebenfalls allesamt teurer, seit sie hierzulande ihre Dienste anbieten. 

"Die Preiserhöhungen der Streamingdienste sind massiv. In den letzten fünf beziehungsweise zehn Jahren betrug die offizielle Teuerung in der Schweiz nur etwa fünf Prozent. Die Streamingdienste haben ihre Preise also viel stärker erhöht als die Inflation", sagt Moneyland-Experte Ralf Beyeler. "Die Strategie der Streamingdienste: Zuerst mit günstigen Preisen neue Kundinnen und Kunden gewinnen und dann die Preise massiv erhöhen", so die Analyse des Experten.

Ralf Beyeler, Telekom-Experte bei Moneyland.ch (Source: zVg)

Paramount Plus und Netzkino blieben hingegen im Preis stabil. Netflix bietet sein günstigstes Abo seit 2014 zum Preis von 11.90 Franken an, wie Moneyland hervorhebt. Der Nachteil daran sei jedoch die Bildqualität von 720p. Die teureren Netflix-Modelle haben Full-HD respektive 4k-Auflösung zu bieten, wie der Moneyland-Vergleich unten zeigt. Es sei jedoch absehbar, dass der Streaming-Riese sein günstigstes Abo auch in der Schweiz durch ein neues Abo mit Werbung ersetzen wird, schreibt der Vergleichsdienst.

Unterschiede zwischen den Plattformen

Insgesamt gibt es grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern und Plattformen - nicht nur, was den Inhalt betrifft. Je nach Provider kostet ein Video-Streaming-Abo zwischen 1,99 Euro (Netzkino Pur) und 24.90 Franken (Netzflix Premium). Die Bildqualität beim Streaming reicht von 720p bis 4k. Zudem kann bei Netzkino Pur und dem Basis-Paket von Netflix nur eine Person auf einmal streamen, während andere Plattformen zwei, drei oder vier Streams parallel ermöglichen. Apple TV Plus erlaubt sogar sechs gleichzeitige Streams.

"Die Unterschiede bei der Auflösung sind gross. Bei HD (720p) sind es nur 921'600 Bildpunkte, bei 4k hingegen mehr als 8.3 Millionen Bildpunkte. Damit ist das Bild neunmal schärfer", sagt Ralf Beyeler von Moneyland. "Es ist doch schade: Da steht ein toller Fernseher im Wohnzimmer und dann schaut man Videos in einer so schlechten Qualität."

Für Sportfans kostet das günstigste Abo - jenes von Sky Sports - bereits 24.90 Franken. Swisscom Blue Sport kostet mit 49.90 am meisten. Das Abo von MySports kostet 29.90 Franken, das von Dazn wie erwähnt 34.90.

Einen noch tieferen Einblick in den heimischen Streaming-Markt gibt Ralf Beyeler von Moneyland in seinem Marktbericht aus der aktuellen Printausgabe von CEtoday.