Schweiz-Start erfolgt bald

Update: Das sagt Twint zu Instant Payment in der Schweiz

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von Maximilian Schenner und René Jaun und yzu, zwi

Die Schweizerische Nationalbank und Swiss Interbank Clearing stellen die Weichen für Instant Payment in der Schweiz. Ab August 2024 werden damit elektronische Zahlungen rund um die Uhr in Echtzeit möglich. Zahlungsdienstleister Twint sieht dem Start gelassen entgegen.

(Source: ©pixtural - stock.adobe.com)
(Source: ©pixtural - stock.adobe.com)

Update vom 18.12.2023: Auch der Schweizer Zahlungsdienstleister Twint will Instant Payment nutzen. Das teilt das Unternehmen auf Anfrage mit. "Twint hat sich immer darauf konzentriert, innovative Zahlungslösungen anzubieten, die das Leben unserer Nutzerinnen und Nutzer vereinfachen. Die Einführung von Instant Payment ist ein weiterer Schritt in diese Richtung, und wir sehen dies als eine grundsätzlich positive Entwicklung für die gesamte Finanzbranche in der Schweiz", findet Twint.

Tatsächlich funktioniere Twint aus Sicht der Nutzerinnen und Nutzer heute schon instant, hält das Unternehmen fest. Damit ändere sich für User mit der Einführung von Instant Payment vorerst nicht viel. Man prüfe aber mögliche Folgeinnovationen, die aus dieser Neuerung hervorgehen könnten.

Auf die Frage, ob Twint durch den Launch von Instant Payment nicht sein bisheriges Alleinstellungsmerkmal, also den Unique Selling Point (USP) verliere, gibt sich der Zahlungsdienstleister gelassen: "Bei Instant Payments handelt es sich in erster Linie um eine Veränderung in der Zahlungs-Infrastruktur. Es braucht aber Zahlungsmittel wie Twint, um diese technischen Vorteile für die User greif- und nutzbar zu machen." Man habe gegenüber E-Banking-Überweisungen etwa den Vorteil, Geld ohne Login oder das Abtippen einer IBAN an den richtigen Kontakt senden zu können. Zudem sei das Senden und Empfangen von Geld nur ein Teil des Twint-Angebots.

Originalmeldung vom 15.12.2023:

Instant Payment steht vor dem Schweiz-Start

Instant Payment kommt in die Schweiz. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die SIX-Tochter Swiss Interbank Clearing (SIC) stellten mit dem System SIC5 die Weichen für die Einführung der Echtzeit-Zahlungsmethode. Das kündigten die beiden Institute im Rahmen einer Pressekonferenz am 14. Dezember 2023 an, wie "Finews.ch" berichtet. 

"Künftig werden Privatpersonen und Unternehmen die Möglichkeit haben, dank sogenannten Instant Payments elektronische Zahlungen rund um die Uhr in Sekundenschnelle vollständig von Konto auf Konto abzuwickeln – auch an Wochenenden und Feiertagen", wird SNB-Direktor Thomas Moser zitiert. SIC5 sei bereits am 17. November in Betrieb gegangen. 

SNB und SIC versprechen mit Instant Payment die sofortige Verfügbarkeit von Gutschriften, bessere Möglichkeiten zur Automatisierung von Prozessen, ein vereinfachtes Liquiditätsmanagement und verminderte Abwicklungs-Risiken, wie "Finews" weiter schreibt. Finanzinstitute müssten das neue System unter Aufsicht der Nationalbank übernehmen. Auf die Banken dürfte damit ein Mammutprojekt zukommen.

Für Kundinnen und Kunden könnten die Funktionen erstmals im August 2024 verfügbar sein, heisst es weiter. Grossbanken seien dann verpflichtet, Instant Payment anzubieten. Die übrigen Institute sollen bis 2026 folgen. Aktuell werden Zahlungen, die per E-Banking erfasst werden, über Nacht beziehungsweise innerhalb von zwei Tagen durchgeführt. Mit Instant Payment muss die Zahlung binnen 10 Sekunden erfolgen. In der EU ist das Konzept bereits im Einsatz.

Fraglich ist unterdessen, was die Einführung von Instant Payment für Twint bedeuten würde. Das Unternehmen ist derzeit der wohl beliebteste Anbieter für Sofort-Überweisungen - wenn dies künftig auch über die Banking-App möglich sein wird, könnte Twint seinen USP verlieren. 

Die Schweiz bezahlt auch an der Kasse immer öfter mit dem Smartphone. Das zeigt der Visa Payment Monitor 2023. Auch Personen über 60 entdecken das mobile Bezahlen für sich - mehr dazu lesen Sie hier.

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