Gartner Hype Cycle 2023

Der KI-Hype erreicht den Zenit

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von Yannick Chavanne und Übersetzung: Yannick Züllig

Wenig überraschend steht die generative KI an der Spitze des Gartner Emerging Technologies Hype Cycle 2023. Das Metaversum ist verschwunden und einige Cloud-native Technologien erweisen sich als Trend.

(Source: cottonbro studio / pexels.com)
(Source: cottonbro studio / pexels.com)

Gartners Hype Cycle für aufstrebende Technologien zeigt ein völlig anderes Bild als im letzten Jahr. Während in der Ausgabe 2022 Metaversum und Konzepte im Zusammenhang mit immersiven Welten im Vordergrund standen, wird in der Ausgabe 2023 die generative KI in den Himmel erhoben. NFT, Web3 und dezentralisierte Identität sind nicht dabei. Ebenso wenig wie das Metaversum, das man sich gut als "veraltet vor der Bühne" hätte vorstellen können, d. h. bevor es von der breiten Öffentlichkeit in nennenswertem Umfang angenommen wird. 

Zur Erinnerung: Gartners Prognosen sollen die angesagtesten Technologien auflisten und sie in einem Zyklus von Hype und Ernüchterung kategorisieren, bevor sie reif werden und sich auf dem Markt durchsetzen.

Generative und neu entstehende KI

Den Analysen der Firma zufolge wird die in aller Munde befindliche generative KI in den nächsten zwei bis fünf Jahren, wenn die Erwartungen am höchsten sind, revolutionäre Auswirkungen haben. "Das massive Vortraining und die Skalierung von KI-Gründungsmodellen, die virale Annahme von Konversationsagenten und die Verbreitung generativer KI-Anwendungen kündigen eine neue Welle der Produktivität der Arbeitskräfte und der Kreativität der Maschinen an", sagt Arun Chandrasekaran, Distinguished Analyst bei Gartner.

Auch andere KI-Technologien sollten genau beobachtet werden. Dazu gehören das föderierte maschinelle Lernen und die grafische Datenwissenschaft, die sich beide in den nächsten fünf bis zehn Jahren durchsetzen werden. Die neurosymbolische KI, die derzeit noch eher experimentell ist, könnte in mehr als zehn Jahren an Bedeutung gewinnen.

IT-Entwicklung und -Sicherheit

KI verbirgt sich auch in anderen Feldern der von Gartner betrachteten aufstrebenden Technologien. Ein Beispiel dafür ist das Toolset, das unter dem Banner "Developer Experience (DevX)" zusammengefasst ist, ein Begriff, der alle Facetten der Interaktion zwischen Entwicklern und den Tools, Plattformen, Arbeitsabläufen und Mitarbeitern, mit denen sie arbeiten, beschreibt. Der Erfolg der digitalen Initiativen der meisten Organisationen hängt von der Verbesserung des Entwicklererlebnisses ab, bemerkt Gartner. 

Der Aufstieg der generativer KI bringt auch neue Bedürfnisse mit sich, insbesondere im Bereich der Sicherheit. So schätzt Gartner, dass sich in den nächsten 2 bis 5 Jahren der "AI TriSM"-Ansatz durchsetzen wird, der sich auf eine unternehmensweite Strategie für das Vertrauens-, Risiko- und Sicherheitsmanagement von KI bezieht. Dieser Ansatz könnte in Zukunft neben anderen technologischen Bereichen der menschenzentrierten Sicherheit und des Datenschutzes eine Schlüsselrolle spielen. Darunter die homomorphe Verschlüsselung und die Post-Quantum-Kryptografie.

Innovationen in der Wolke

Schliesslich ist anzumerken, dass die Analysten von Gartner der Meinung sind, dass die Cloud weiterhin Gegenstand von Innovationen ist, die es wert sind, in die Auswahl der aufstrebenden Technologien 2023 aufgenommen zu werden. Dazu gehören cloud-native Tools, insbesondere "Augmented FinOps", aber auch industrielle Cloud-Plattformen (die auf bestimmte Branchen zugeschnitten sind). Und nicht zu vergessen der Webentwicklungsstandard WebAssembly (Wasm), der JavaScript ersetzen wird.

Gartner Hype Cycle for Emerging Technologies 2023

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