Marktbericht

PC-Geschäft bleibt ein Wartespiel

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von Coen Kaat

Die Absätze im PC-Geschäft erfreuen wohl niemanden. 2015 reduzierten sich die Verkäufe um mehr als 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Swico und Eito zeigen sich jedoch optimistisch. Dieses Jahr sollen die Zahlen wieder steigen.

2015 war kein gutes Jahr für PC-Händler. In der Schweiz ist der Absatz im Jahresvergleich um 11,3 Prozent zurückgegangen, wie aus den Zahlen von Swico und Eito her­vorgeht. Im vergangenen Jahr schrumpfte der Schweizer PC-Markt demnach auf eine Stückzahl von 2,3 Millionen. Besonders die Desktop-Geräte hatten wenig Erfolg auf dem Markt. Laut Swico reduzierte sich der Umsatz um 18 Prozent und die Stückzahl um 17 Prozent gegenüber ­dem Vorjahr.

Im Vergleich dazu kann man schon fast von einem guten Jahr für Notebooks sprechen. In der Kategorie der portablen Produkte verzeichneten Swico und Eito einen Umsatzrückgang von lediglich 11 Prozent. Die Zahl der verkauften Einheiten in der Kategorie Notebook ging ebenfalls um 11 Prozent zurück.

Dabei ging das Jahr mit einem guten Weihnachtsgeschäft für Distributoren zu Ende. Die Marktforscher von Context verzeichneten für das vierte Quartal ein Absatzwachstum von fast 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Schweiz lag im vierten Quartal deutlich über dem westeuropäischen Durchschnitt. Die Verkaufszahlen in der ganzen Region stagnierten bei einem Minus von 0,1 Prozent im Jahresvergleich. Ein Schritt in die richtige Richtung. Denn im dritten Quartal 2015 verzeichnete Context noch ein Minus von 3 Prozent.

Die vergleichsweise erfreulichen Zahlen im vierten Quartal werden gemäss den Marktforschern vor allem vom Consumer-Geschäft getragen. In dem Bereich legte der Absatz um 3 Prozent zu. Das Geschäft mit Business-PCs sackte derweil um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr ab. Im Vorjahr profitierten die Händler deutlich von der XP-Migration.

Konzentration am Markt

Wählt man eine erweiterte Perspektive, zeigt sich ein noch trüberes Bild. Laut IDC wurden im Raum EMEA im vierten Quartal 2015 fast 21 Millionen PCs ausgeliefert. Dies entspricht gemäss den Marktforschern einem Rückgang von 18 Prozent im Jahresvergleich. Für das Gesamtjahr 2015 verzeichnete IDC ein Minus von ebenfalls 18 Prozent auf insgesamt 76,3 Millionen Geräte. Laut den Marktforschern trug ausser dem XP-Effekt auch die politisch unsichere Lage in Osteuropa zu diesem schlechten Resultat bei.

Zudem erfährt der Markt eine Konzentration. HP, Lenovo und Dell, die drei grössten Hersteller, kamen 2014 noch auf einen gemeinsamen Marktanteil von 50,4 Prozent. 2015 beanspruchten die Top 3 bereits 54,1 Prozent des Marktes. Alle grossen Hersteller reduzierten aber im Jahresvergleich ihre Anzahl an Auslieferungen im zweistelligen Prozentbereich. Besonders hart traf es Acer. Der Hersteller drosselte seine Auslieferungen um mehr als 30 Prozent.

Swico und Eito bleiben optimistisch

2015 führte Microsoft zwar sein neues Betriebssystem ein. Das kostenlose Upgrade auf Windows 10 konnte jedoch auch auf alten Sytem eingespielt werden. Folglich kam es auch nicht zu einer vergleichbaren Hardware-Erneuerungswelle.  Ab diesem Sommer ist das Betriebssystem nicht länger kostenlos. Wer danach auf wechseln will, muss neue Hardware kaufen. Viele werden zu diesem Zeitpunkt aber bereits auf Windows 10 gewechselt haben. Dass sich die Umstellung positiv in den Verkaufszahlen auswirken wird, ist zweifelhaft.

Swico und Eito rechnen jedoch mit einem erfolgreichen Jahr 2016 für den Schweizer Markt. Gemäss ihrer Einschätzung soll der Markt im laufenden Jahr ein leichtes Plus von 2,1 Prozent erleben. Das würde die Stückzahlen von 2,3 auf 2,4 Millionen Einheiten steigern.

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