Jurytag bei Digicomp

Digital Economy Award: So bewertet die Jury die Eingaben

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Wie entscheiden die Jurymitglieder über die Projekte beim Digital Economy Award? Und auf welche Dinge achtet die Jury besonders? Die Redaktion hat den Jurytag bei Digicomp besucht.

Die Jury des Digital Transformation Awards (Bild: Netzmedien)
Die Jury des Digital Transformation Awards (Bild: Netzmedien)

Die Jury des Digital Economy Awards hat sich bei Digicomp in Zürich getroffen, um die eingereichten Projekte zu beurteilen. Die Redaktion war mit dabei und schaute den Jurys der Kategorien "Digital Innovation Of The Year" und "Next Global Hot Thing" über die Schulter. Dabei zeigte sich, dass die meisten Eingaben von sehr hoher Qualität sind. Die Juroren hatten keine einfache Aufgabe, und die Diskussion über die Projekte verlief äusserst intensiv.

Pitch per Videochat

Die Jury der Kategorie "Next Global Hot Thing" setzt sich wie folgt zusammen:

  • Pascal Kaufmann, Starmind International

  • Marianne Janik, Microsoft Schweiz

  • Hanspeter Kipfer, Oracle

  • Fabrice Delaye, Bilan

  • Rolf Bischofberger, Switzerland Global Enterprise

  • Robin Guldener, Avrios ­International

  • Alain Bandle, GiG – Great Idea Group

  • Reto Gutmann, Abraxas

  • Florian Büchting, Weidmann Group

  • Dalith Steiger, Swiss Cognitive

Firmen, die beim Digital Economy Award mitmachen, fragen sich wohl, wie die Jury die Eingaben bewertet. Die Jury der Kategorie "Next Global Hot Thing" stellte sich unter anderem folgende Fragen:

  • Löst das Projekt ein Problem? Welches?

  • In welchem Markt bewegt sich das Projekt? Und wie gross ist er?

  • Welche Kunden will ein Unternehmen ansprechen?

  • Wie hoch sind die Grenzkosten, um einen weiteren Kunden zu gewinnen?

  • Was macht das Unternehmen an der Marketing- und PR-Front?

  • Funktioniert das Business-Modell?

  • Was differenziert ein Projekt von den Mitbewerbern?

  • Wie finanziert sich ein Projekt? Gibt es schon Investoren? Welche?

  • Wie lange gibt es das Unternehmen schon? Und welche Zukunftsaussichten hat es?

  • Gibt es ein Ökosystem rund um ein Projekt? Wie gross ist es?

  • Wie können die Kunden die Lösung nutzen? Gibt es eine App?

  • Wie gut skaliert die Lösung?

  • Wie gut funktioniert die Lösung? Ist sie innovativ?

  • Gelingt es dem Unternehmen, eine Community rund um sein Projekt aufzubauen?

  • Gibt es Schnittstellen für Drittanbieter? Können sie auf dem Angebot aufbauen und ihre Dienste in das Angebot integrieren

  • Stehen die Entwickler hinter der Lösung? Gibt es viele Code-Beiträge? Oder ist die Entwicklung eingeschlafen?

  • Erhalten die Kunden für ein Projekt auch Support?

  • Wie kann sich eine Firma, die auf Open-Source setzt, dagegen wehren, dass Konkurrenten ihre Technologie kopieren?

  • Wie gut ist das Timing des Unternehmens? Kommt das Angebot zu früh oder zu spät?

  • Welches Ziel verfolgt das Unternehmen? Eigenständig bleiben oder Exit-Strategie?

Die Kategorie "Next Global Hot Thing" setzte auch auf Videochats, um die Eingaben zu bewerten. So konnten auch Unternehmer, die nicht vor Ort sein konnten, ihre Eingaben präsentieren. Jedes Projekt hatte rund 10 Minuten Zeit für einen Pitch.

Pascal Kaufmann, Gründer Starmind und Jurypräsident bei den DEA. (Source: zVg)

"Wir suchen den nächsten Steve Jobs", sagte Pascal Kaufmann, Gründer von Starmind und Jurypräsident der Kategorie. "Wir wollen das Produkt auszeichnen, welches das Potenzial hat, global zu einem Standard für alle Menschen zu werden." Mehr zur Kategorie "Next Global Hot Thing" erfahren Sie im Interview mit Kaufmann.

Kreativität, Einzigartigkeit und Anerkennung

Auch in der Kategorie "Digital Innovation of the Year" gab es intensive Diskussionen. Hier fragten sich die Juroren unter anderem, wie disruptiv die Business-Modelle sind und was die Unternehmen für eine Wachstumsstragie verfolgen. Auch die User Experience der Projekte, die Technologie dahinter und die Einzigartigkeit der Lösung waren ein Teil der Bewertung.

Die Unternehmen, die Projekte einreichten, hielten Kurzpräsentation vor Ort. Der Zeitplan war so dicht, dass die Jury gleich zwei Räume nutzte. So konnten sich die Vertreter der Firmen in einem Raum auf ihren Pitch vorbereiten, während im anderen Raum bereits ein Referat im Gang war. Im Verlaufe der Jurierung zeigte sich schnell, dass nicht jedes spannende Business-Modell auch eine spannende IT-Innovation ist.

Lukas Bär, Jurypräsident der Kategorie "Digital Innovation of the Year".

"Ein Digitalisierungsprojekt muss neue Wege beschreiten, damit es gewinnen kann, und es muss kreativ sein", sagte Jurypräsident Lukas Bär bereits im Vorfeld des Jurytags in einem Interview mit der Redaktion. "Man kann sich im Rahmen so eines Wettbewerbs mit anderen messen, seine Kompetenz zeigen, Anerkennung bekommen und das Vertrauen bei den Stakeholdern steigern."

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