Umfrage

Junge verschmähen die Kreditkarte

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Welches ist das beliebteste Zahlungsmittel in der Schweiz? In einer schweizweiten Umfrage haben sich regionale, alters- und geschlechterspezifische Unterschiede gezeigt.

(Quelle: 401(K) 2012 / Flickr https://www.flickr.com/photos/68751915@N05/ (CC BY-SA 2.0))
(Quelle: 401(K) 2012 / Flickr https://www.flickr.com/photos/68751915@N05/ (CC BY-SA 2.0))

Die Anzahl Kreditkarten in der Schweiz hat stark zugenommen. Mittlerweile gibt es hierzulande laut SNB mehr als 6 Millionen Kreditkarten, eine Million mehr als noch vor fünf Jahren - bei 8,08 Millionen Einwohnern. Doch welches Zahlungsmittel ist das beliebteste in der Schweiz? Anlässlich der starken Verbreitung von Kreditkarten ist Comparis in Zusammenarbeit mit GfK Switzerland dieser Frage nachgegangen.

Die beiden Unternehmen befragten mehr als 1000 Personen und stellten fest: Bargeld ist nach wie vor das bevorzugte Zahlungsmittel in der Schweiz. Wie es in einer Mitteilung heisst, sind Münzen und Noten vor allem in der Deutschschweiz und im Tessin nach wie vor populär. Etwa die Hälfte in diesen Landesteilen bevorzuge Bargeld gegenüber der Kredit- und der Debitkarte. Romands bezahlen hingegen lieber mit Debitkarte.

Gut informierte Jugend

Alter und Geschlecht haben offenbar auch einen Einfluss darauf, wie häufig Kreditkarten eingesetzt werden. "Männer verwenden die Kreditkarte eindeutig häufiger als Frauen", sagt Marc Parmentier, Bankenexperte bei Comparis. Ein Drittel der befragten Männer nannte die Kreditkarte als bevorzugtes Zahlungsmittel, bei den Frauen sind es nur 20 Prozent.

Junge setzen die Kreditkarte nur selten ein. Gerade mal 14 Prozent der unter 30-jährigen bevorzugt die Kreditkarte als Zahlungsmittel, bei älteren Befragten ist es fast jeder Dritte. Vor allem den Bargeldbezug mit Kreditkarte verschmähen die Jungen. Nur gerade 1 Prozent dieser Altersklasse nutzt immer die Kreditkarte beim Bargeldbezug. Bei den über 50-jährigen sind es 10 Prozent, bei den Tessinern ebenfalls. "Die jüngste Generation der Kreditkartennutzer scheint gut darüber informiert zu sein, dass Bargeldbezüge mit der Kreditkarte verhältnismässig teurer sind", sagt Parmentier.

Zu früh für Mobile Payment

Die Kreditkarte nutzen die Befragten am häufigsten beim Onlineshopping (über 60 Prozent) und bei Hotelzahlungen (fast 50 Prozent). Jeder 20. sagte aber auch, er verwende nie eine Kreditkarte beim Onlineeinkauf. Im alltäglichen Einkauf gilt: die Kreditkartennutzung nimmt mit steigendem Kaufbetrag zu. Während nur jeder vierte Befragte angibt, im Alltag immer oder meistens mit der Kreditkarte zu zahlen, steigt die Akzeptanz bei grösseren Einkäufen über 300 Franken stark an. Laut Umfrageergebnis zahlen ab dieser Höhe knapp 40 Prozent immer oder meistens mit Kreditkarte. Laut SNB generieren Kreditkarten mehr Umsatz pro Transaktion als Debitkarten.

Für ein aussagekräftiges Bild zur Nutzung von Mobile Payment war es während der Umfrage, die im ersten Quartal stattfand, noch zu früh. Parmentier sagt: "Der Eintritt von Apple Pay in den Schweizer Markt dürfte der Entwicklung in Richtung bargeldloses Bezahlen aber zusätzlichen Schub verleihen. Die hohe iPhone-Dichte in der Schweiz wird massgeblich zum Erfolg von Apple Pay beitragen, sofern die neue Technologie von den Kunden akzeptiert wird."

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