Kleines Klangwunder

Hands-on: Bose Soundlink Mini

Uhr | Aktualisiert

Bose hat Anfang Juni in München einen handlichen Bluetooth-Lautsprecher vorgestellt. Der Hersteller verspricht kompaktes Design mit ansprechendem Klangerlebnis. CEtoday war dabei als er präsentiert wurde und hat ein Exemplar "anfassen" dürfen.

Die Sonne scheint, der Duft von gegrilltem Fleisch liegt in der Luft und irgendjemand spielt in der Nähe virtuose Melodien auf einer Gitarre. Im Sommer ist das in Parkanlagen und auf grösseren Grünflächen in Städten wie Zürich eigentlich keine Seltenheit. Doch diesmal ist nirgends ein Gitarrist auszumachen, woher kommt also die Musik? Zwischen Grill und Getränken steht ein unscheinbar wirkendes Gerät von der Grösse einer Bierdose. Es ist ein kleiner Lautsprecher, der Sound Link Mini von Bose.

Mini-Gehäuse und Maxi-Sound

Schwer und wertig liegt der Speaker in der Hand. Sein Aluminiumgehäuse verleiht dem Gerät ein edles Äusseres. Die wenigen Bedienelemente – sechs an der Zahl – fügen sich elegant in das Design des Lautsprechers ein. Nur der unübersehbare Bose-Schriftzug auf der Frontseite verhindert, dass man das Gerät nach dem angebissenen Apfel-Logo absucht. Die Ähnlichkeit zu Produkten von Apple ist nicht abzustreiten und vermutlich nicht zufällig entstanden.

Der Klang des kleinen Gerätes hingegen ist tatsächlich beeindruckend. Instrumentale Musik oder Gesang klingen auch im Freien klar und realitätsnah. Das Resultat überzeugt, säuselnden Giesskannensound erwartet man hier vergebens. Zurück zur Grillade auf der Wiese: Die Gitarrenklänge sind inzwischen verklungen. Basslastige Elektrogrooves ertönen jetzt aus dem kleinen Gerät.

Nun zeigt der Lautsprecher, was tatsächlich in ihm steckt. Die Bässe klingen druckvoll und breit, die Mitten und die Höhen klar und brillant. Natürlich entsteht kein echter Druck, schon gar nicht im Freien. Das Gerät gaukelt dem Zuhörer den Druck vor, aber in einem geschlossenen Raum könnte der Winzling damit einer kleinen Kompaktanlage Konkurrenz machen. Und steht der Lautsprecher auf einem Tisch, spürt der Zuhörer je nach Lautstärke die Bassvibrationen im Möbel deutlich.

Kein Kabelsalat

Der Bose Soundlink Mini kommt dabei vollkommen ohne Kabel aus. Die Musik wird über Bluetooth übertragen und der Akku erhält seine Ladung über eine Dockingstation. Als Musikquelle dient idealerweise ein Smartphone oder ein Bluetooth-fähiger MP3-Player. Ein Laptop kann natürlich auch mit dem Lautsprecher verbunden werden, allerdings bieten nur wenige Laptops eine für Audio-Übertragungen geeignete Bluetooth-Schnittstelle.

Verbunden mit einem Macbook Air der neuesten Generation kam es wider Erwarten während der Wiedergabe zwischenzeitlich zu kurzen Nebengeräuschen, die an clippende Lautsprecher erinnerten. Verbunden mit einem iPhone 4 sowie einem Motorola Razr-i traten die Geräusche nicht auf. Dagegen war die Übertragungsreichweite in Kombination mit dem MacBook beinahe doppelt so gross wie mit den Smartphones.

Akkuleistung überzeugt

Das Gerät kann aber auch auf die altmodische Weise via Kabel gespeist werden. Dazu verfügt der Lautsprecher über eine 3,5-Millimeter Buchse an der Seite. Darunter findet sich ausserdem ein direkter Eingang für die Stromzufuhr (Praktisch, wenn man auf Reisen ist, dann reicht es vollauf, das Netzteil einzupacken). Mit voll geladenem Akku verspricht Bose eine Spieldauer von bis zu sieben Stunden. Im Test hielt der Akku sieben Stunden und 12 Minuten lang durch.

Mit seinem Preis von knapp 250 Franken zählt der Soundlink Mini zu den eher teureren Vertretern seiner Gattung. Wer allerdings auch unterwegs Wert auf ein vollendetes Klangerlebnis legt, findet in dem Lautsprecher einen zuverlässigen Begleiter. Bose bietet für den Soundlink Soft-Cover in den Farben Orange, Grün und Blau sowie einen Transportbeutel als Zubehör an. Der Preis für ein Soft-Cover liegt bei knapp 30 Franken. Der Transportbeutel kostet knapp 55 Franken.

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