Gartner philosophiert über die Zukunft

Augmented Reality vielseitig im Business einsetzbar

Uhr | Aktualisiert

Gartner hat gestern einen Ausblick auf die Möglichkeiten von Augmented Reality publiziert. Die Analysten sehen darin ein grosses Business-Potenzial, insbesondere weil eine Echtzeit-Interaktion zwischen Wahrnehmung und Zusatzinformationen stattfindet.

(Quelle: Google)
(Quelle: Google)

Die sogenannte Augmented Reality (AR) steckt noch in ihren Anfängen, wird aber bereits von Organisationen genutzt. AR, die mit "Erweiterte Realität" übersetzt wird, zeichnet sich dadurch aus, dass die Realität mit Zusatzinformationen erweitert wird. Echtzeit-Interaktion zwischen Wahrnehmung und Zusatzinformationen machen AR besonders breit einsetzbar. Dabei informieren die Dienstleistungen den Nutzer in Form von Text, Grafiken, Audio und anderen virtuellen Daten über reale Objekte und Standorte, erklärte Thong Huy Nguyen, leitender Forschungsanalyst bei Gartner.

Heutiger Einsatz von Augmented Reality

Bis jetzt hätten Organisationen die AR als internes Instrument zur Ergänzung und Verbesserung von Business-Prozessen sowie zu Mitarbeiterschulungen genutzt, sagt Gartner. Der interne Einsatz war jeweils für spezifische und limitierte Aufgaben bestimmt und Unternehmen entwickelten diese Lösungen intern mit massgeschneiderter Soft- und Hardware. Aktuelle Anwendungen der AR würden entweder auf dem Standort oder der Computer-Sicht basieren.

Die Standort-basierte Anwendung nutzt Bewegungssensoren eines Gerätes, um den Nutzer mit Informationen, die sich auf seinen Standort beziehen, zu versorgen. Die Computer-Sicht-basierten Dienstleistungen nutzten Algorithmen zur Gesichts-, Objekts- und Bewegungsverfolgung. So kann etwa ein bestimmtes Objekt unter vielen erkannt werden.

Gartner sieht durch Verbesserungen in Standort-Dienstleistungen und in der Bild-Erkennung ein vergrössertes Business-Potenzial für die AR. Innenraum-Dienstleistungen seien viel präziser geworden und würden Unternehmen beim Einsatz von "AR Location Features" - etwa bei der Navigation - behilflich sein. Die verbesserte Bild-Erkennung von AR ist besonders bei Unternehmen, die Echt-Zeit-Entscheidungen treffen müssen, einsetzbar. Die Feuerwehr sei ein gutes Beispiel, weil sie mit AR über Temperaturen oder Gebäudegrundrisse informiert wird und so schneller Entscheidungen treffen kann.

Das Potenzial von Augmented Reality

Gartner rechnet in den nächsten fünf Jahren mit einem vermehrten Einsatz der AR für Unternehmens-interne Zwecke, weil leistungsstarke Geräte wie Smartphones, Tablets und kopfgestützte Displays AR-Anwendungen breiter verfügbar machen.

Nguyen erachtet die AR besonders mächtig in folgenden Bereichen:

  • Erkennung von Dingen in der Umgebung, wie etwa Wärme-generierende Objekte
  • Darstellung von realen Objekten mit potenziellem Spezialinteresse wie etwa Objekte, die abnormal hohe Strahlung aufweisen
  • Anweisungen an den Nutzer: wo er hingehen oder was er tun muss
  • Beistellung von zusätzlichen Informationen über ein Objekt, wie etwa dessen Grösse
Gartner sieht in AR grosses Potenzial: Es soll die Produktivität und die Zusammenarbeit verbessern, praktische Erfahrung und Datenzugang in Echtzeit bereitstellen, Prozesse vereinfachen, Informationsgehalt vergrössern und neue Wege der Visualisierung von Problemen und Lösungen ermöglichen. IT-Organisationen können also die AR nutzen, um eine Brücke zwischen der digitalen und der materiellen Welt zu schlagen.

Gartner weist darauf hin, dass Unternehmen vor der Anwendung einer AR-Lösung als internes Werkzeug ein klares Ziel oder einen klaren Vorteil ermitteln müssen. Nur so könne das Ziel schliesslich auch erreicht werden.
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