GNI - IoT live bei Swiss Life

Wo das Internet der Dinge auf Gebäudetechnik trifft

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von Adrian Oberer und lha

Das Internet der Dinge ist auch in der Gebäudeautomation angekommen. Wo die Branche steht, wie die Akzeptanz von Sensoren im Büro erhöht werden kann und vieles mehr, war Thema am Event IoT live bei Swiss Life.

Die Swiss Life Generalagentur Zürich Binz (Source: zVg)
Die Swiss Life Generalagentur Zürich Binz (Source: zVg)

Endlich hat es geklappt. Vier Mal musste die ursprünglich im November 2020 angesetzte Veranstaltung IoT live bei Swiss Life Pandemie-bedingt verschoben werden. Am 19. Oktober empfing die Gebäude Netzwerk Initiative (GNI) nun Vertreterinnen und Vertreter aus der Bau- und Gebäudemanagement-Branche, um sich über die digitale Zukunft der Gebäudeautomation auszutauschen. Pierre Schoeffel, Leiter der Geschäftsstelle GNI, begrüsste die Teilnehmenden in einem gut gefüllten Saal im 2. Untergeschoss der Swiss Life Generalagentur Zürich Binz.

Pierre Schoeffel, Leiter der Geschäftsstelle GNI, begrüsst die Teilnehmenden. (Source: Netzmedien)

IoT in der Gebäudetechnik - wo stehen wir?

Als erster Referent betrat Olivier Steiger von der HSLU die Bühne. Der Professor am Institut für Gebäudetechnik der Luzerner Hochschule gab einen Überblick über den aktuellen Stand des IoT in der Branche. Der Traum vieler, dass durch IoT-Automationen ein substantiver Teil der Gebäudetechnik ausgelagert werden könne, werde sich in naher Zukunft nicht erfüllen. Sensoren und Aktoren werde es immer brauchen. Zudem ist die Echtzeitfähigkeit der Clouds gemäss Steiger noch zu beschränkt.

Olivier Steiger, Professor an der HSLU, gibt einen Überblick über IoT in der Gebäudetechnik. (Source: Netzmedien)

IoT-Technologien werden sich seiner Meinung nach aber auch im Gebäudebereich weiter ausbreiten. Die Zahl der vernetzten Geräte steige immer weiter an. Es sei aber zu beachten, dass es nicht alle nur toll fänden, von Sensoren überwacht zu werden. Die HSLU beispielsweise habe für ein Projekt magnetische Sensoren unter den Tischen angebracht. "Drei Tage später war ein Bild des Sensors in "20Minuten" zu sehen; fünf Tage später klebten alle Sensoren auf der Kaffeemaschine", erzählte Steiger.

Zum Schluss hielt er fest, dass im Bereich der IoT-Gebäudeautomation die "Killer-App" noch fehlt, die es einem Unternehmen ermögliche, mit IoT richtig viel Geld zu verdienen. Diese werde aber bestimmt noch kommen.

Wie die digitale Transformation in die KMUs kommt

Wie wichtig es ist, in Unternehmen Aufklärungsarbeit zu leisten, hob auch Björn Erb, Head of Development bei Leicom, nochmals hervor. Ebenso wichtig sei aber, dass die aus den Messungen gewonnen Daten nicht nur für die Chefetage und den technischen Dienst zugänglich seien. Die Akzeptanz für einen Sensor im eigenen Büro sei viel höher, wenn die Mitarbeitenden auch sehen, was alles gemessen wird.

Björn Erb, Head of Development bei Leicom beleuchtete das Thema aus der Sicht der Anbieter. (Source: Netzmedien)

Gerade für KMUs sei es aber bei jeglicher Form der Automatisierung zentral, die genauen Use Cases klar zu definieren. Eine IoT-Lösung könne einem Unternehmen grosse Vorteile bringen und sei in der Anschaffung oft günstiger als konventionelle Lösungen. Vergessen gehe dabei aber oft, dass für die Services monatliche Lizenzgebühren anfallen.

Um die richtige Lösung für das eigene Unternehmen zu finden, sei es wichtig, sämtliche Stakeholder zu identifizieren, denn der Chef habe ganz andere Ansprüche als die Mitarbeitenden. Da gebe es aber auch bei den Anbieten noch Verbesserungspotenzial. "Es muss unser Ziel sein, die Bedürfnisse der Leute besser zu verstehen'', sagte Erb.

Nach einer kurzen Führung durch die aktuelle, vielfach noch konventionelle Gebäudetechnik des Standorts Zürich Binz, ging ein spannender Abend mit Gesprächen beim Apéro dem Ende entgegen.

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