Stellenabbau und Filialschliessungen

Update: Ceconomy-Aufsichtsrat stimmt Umstrukturierung zu

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von Leslie Haeny und Elektrojournal

Media-Markt-Muttergesellschaft Ceconomy plant einen Umbau im grossen Stil. Nun hat der Aufsichtsrat dem Abbau von bis zu 3500 Stellen und der Vereinheitlichung der Unternehmensstruktur zugestimmt.

(Source: Mediamarkt)
(Source: Mediamarkt)

Update vom 13.08.2020: Der Ceconomy-Aufsichtsrat hat der Umstrukturierung bei Media Markt und Saturn, den es in der Schweiz nicht mehr gibt, zugestimmt. Bei den Elektronikhändlern werden bis zu 3500 der insgesamt 45'000 Stellen in Europa abgebaut. Wie Ceconomy mitteilt, will der Konzern ausserdem die Strukturen in den Ländern vereinheitlichen und eine standardisierte Organisation in allen Läden einführen.

Media Markt Saturn prüfe ausserdem europaweit das Store-Portfolio. Die Unternehmensgruppe hat bereits entschieden, 14 Geschäfte dauerhaft zu schliessen, wie es weiter heisst.

Ceconomy erwartet Einsparungen von über 100 Millionen Euro pro Jahr durch die Umsetzung dieser Massnahmen. Sie sollen ab dem Geschäftsjahr 2022/23 wirksam werden. Zuerst muss der Konzern aber Geld ausgeben: Für die Umstrukturierung rechnet Ceconomy mit Kosten in der Höhe von 180 Millionen Euro.

Wie "Spiegel" berichtet, ist Ceconomy ausserdem auf der Suche nach einem Nachfolger für Chef Bernhard Düttmann, da sein Vertrag im Oktober ausläuft.

Originalmeldung vom 06.08.2020: Ceconomy will bis zu 3500 Mitarbeiter abbauen und Filialen schliessen

Elektronikhändler Ceconomy will seine Ketten Media Markt und Saturn (den es in der Schweiz seit 2013 nicht mehr gibt) komplett neu aufstellen – und macht jetzt ernst. Es werde die Einführung einer konzernweit einheitlichen Organisationsstruktur geprüft, bei deren Umsetzung bis zu 3500 Vollzeitstellen wegfallen könnten, teilte Ceconomy in einer Adhoc-Mitteilung mit. Davon seien vor allem Arbeitsplätze im europäischen Ausland betroffen, heisst es weiter. Setzt Vorstandschef Berhard Düttmann seine Pläne um, werden auch die Landesgesellschaften an Macht verlieren. Er möchte den Konzern nämlich stärker zentralisieren und "standardisierte, effiziente Prozesse und Abläufe für die Verwaltungsfunktionen" in den einzelnen Ländern einführen. Angekündigt hat Düttmann die entsprechenden Schritte freilich bereits im Dezember des Vorjahres – jetzt geht's also an die Umsetzung.

Damit einher geht auch, dass die Marktleiter vor Ort künftig nicht mehr so eigenständig wie bisher agieren dürfen. Düttmann will sie einer zentralen Führung unterstellen. So sollen die Leute von Verwaltungsaufgaben entlastet werden und sich stärker auf die Kunden konzentrieren können, heisst es als Begründung. Mit einer einheitlichen Organisation würden Voraussetzungen für einen Umbau geschaffen. Abläufe in der Verwaltung und den Landesgesellschaften sollen dabei effizienter werden.

Filialnetz wird ausgedünnt

Gleichzeitig wirft man derzeit auch einen genauen Blick auf das Filialnetz. "Angesichts rückläufiger Kundenfrequenzen infolge der Covid-19-Pandemie prüft der Konzern, europaweit in begrenztem Umfang defizitäre Stores zu schliessen." Dem Vernehmen nach sollen auch hier hauptsächlich Filialen ausserhalb Deutschlands gemeint sein.

Inwiefern die Schweiz von den geplanten Massnahmen betroffen sein wird, konnte Media Markt Schweiz auf Anfrage nicht beantworten. "Eine Entscheidung über die Durchführung oder den Umfang der zu ergreifenden Massnahmen wurde noch nicht getroffen. Die Gremien sollen planmässig darüber am 12. August 2020 entscheiden. Die genaue Höhe der genannten Zahlen ist daher zum aktuellen Zeitpunkt noch offen", verweist Media Markt Schweiz auf die Pressemitteilung von Ceconomy.

Die Kosten für den Umbau würden sich auf rund 180 Millionen Euro belaufen. Die Umsetzung der angedachten Massnahmen soll danach aber die jährlichen Kosten um etwas mehr als 100 Millionen Euro drücken.

Dieser Artikel erschien zuerst beim Elektrojournal.

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