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Gekapselt oder frisch gemahlen?

Uhr | Aktualisiert

Die Wahl einer Kaffeemaschine sollte aufgrund der grossen Auswahl an Typen und Eigenschaften gut überlegt sein. Dieser Artikel soll die Wahl zwischen einem Kaffeevollautomat und einer Kapselkaffeemaschine erleichtern, indem er die Eigenschaften sowie die Vor- und Nachteile dieser Typen aufzeigt.

(Quelle: Fxquadro / Fotolia.com)
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Entscheidend für die Wahl der richtigen Maschine ist primär die Anzahl an Kaffeetassen, die pro Tag konsumiert werden, wie "Chip.de" in einem Ratgeber schreibt. Dabei gibt es einen grossen Unterschied zwischen Maschinen für den Hausgebrauch, mit vorwiegender Nutzung morgens und abends für wenige Kaffeetassen, und solchen für den Bürobetrieb, der teils fast rund um die Uhr Kaffee verbraucht.

Ausser der Nutzungsfrequenz und der Geschwindigkeit der Maschine ist der Kostenfaktor nicht unbedeutend. Wasser und Energie spielen dabei eine untergeordnete Rolle, die grosse Differenz besteht im Preis der Kapseln und Kaffeebohnen. Der Kostenfaktor errechnet sich aus dem Preis pro Kaffeetasse und beträgt selbst bei günstigen Kapseln um die 22 Rappen pro Tasse, bei Nespresso ab 50 Rappen/Tasse. Die Kosten für einen Bohnenkaffee, zubereitet in einem Kaffeevollautomaten, starten hingegen bei günstigen 8 bis 10 Rappen. Der Kaffee aus einer Kapselmaschine ist also mindestens doppelt so teuer. Besonders bei hoher Nutzungsfrequenz geht der Konsum von Kapselkaffee also schnell ins Geld. Jedoch ist die reine Anschaffung eines Kapselautomaten günstiger als die eines Kaffeevollautomaten. Lesen Sie im Mystery-Shopping, wie man bei Fust, Manor und Co. in Punkto Kaffeemaschinen beraten wird.

Vollautomaten: bequem, vielseitig und günstig im Betrieb

Der grosse Vorteil des Vollautomaten ist die Zubereitung des Kaffees auf Knopfdruck ohne zusätzliche Tätigkeiten, ausser natürlich das Nachfüllen von Kaffee und Wasser beziehungsweise das Leeren des Kaffeesatzes. Die Menge der zu mahlenden Bohnen kann über das Mahlwerk justiert und an die gewünschte Kaffeespezialität angepasst werden. Die eingebaute Brühgruppe extrahiert nach Espresso-Methode den Kaffee aus dem Kaffeemehl.

Im Unterschied zu Filter- und Kapselkaffeemaschinen brühen Kaffeevollautomaten zwar grundsätzlich Espresso, jedoch vermischt die Maschine diesen mit Wasser zu gewöhnlichem Kaffee. Die Stärke und Menge des Kaffees lässt sich anpassen. Auch Cappuccino, Latte Macchiato oder Café Latte kann der Vollautomat durch Verdünnen mit Wasser und maschinell geschäumter Milch problemlos zubereiten. Was den Bedienkomfort anbelangt, schlägt der Kaffeevollautomat die Kapselmaschine durch die individuelle Programmierbarkeit sowie der in der Regel grössere Wassertank.

Für die Espresso-Zubereitung braucht es einen hohen Druck und spezifische Voraussetzungen. Ein qualitativ hochwertiges Mahlwerk muss sechs bis acht Gramm Bohnen zu möglichst feinem Kaffeemehl mahlen, und die Brühgruppe muss bei einem Druck von neun Bar bei einer Wassertemperatur von 89 bis 95 Grad den Kaffee extrahieren. Damit die Maschine diese Rahmenbedingungen exakt einhalten kann, sollte auf die Qualität der Komponenten geachtet werden. Der Kunde sollte vor dem Kauf unbedingt den Geschmack des Kaffees testen, da für die richtige Wahl einerseits die Qualität der Maschine und andererseits die persönlichen Vorlieben ausschlaggebend sind. Beim Kauf sollte der Kunde auch auf eine für ihn passende Bedienung achten. Da die Vollautomaten vielseitigere Funktionen als Kapselmaschinen bieten, ist natürlich auch die Bedienung komplexer. Hier erfahren Sie mehr über die Kaffeevollautomatenserie 5000 Lattego von Philips.

Die regelmässige Wartung, wie die Säuberung und Entkalkung der Maschine, ist für einen zuverlässigen Betrieb unabdingbar. Eine entnehmbare, leicht zugängliche Brühgruppe ist deshalb von grossem Vorteil. Trotz des regelmässigen Reinigens des Auffangbehälters für Kaffeesatz und des Benutzens von entkalktem Wasser kann der Anwender jedoch auf Dauer nicht die Wartung und gelegentliche Reparatur von Elementen wie Durchlauferhitzer, Dampfbehälter und Mahlwerk vermeiden.

Kapselkaffeemaschinen: intuitiv, bequem, aber teuer im Betrieb

Die Kapselmaschinen sind im Vergleich zu den Vollautomaten deutlich günstiger in der Anschaffung; einige Modelle sind schon ab einem Preis von zirka 50 Franken zu haben. Die Kapseln gibt es in diversen Stärken und Geschmacksrichtungen, aber nur als Cappuccino oder regulären Kaffee. Zudem bindet sich der Käufer mit dem Kauf eines bestimmten Systems an eine Kapselmarke. Seit dem Auslaufen des Patents von Nespresso gibt es zwar günstigere Kapseln anderer Hersteller, diese sind aber trotzdem teurer als Bohnenkaffee. Somit sind die kleinere Getränkeauswahl (kein Latte Macchiato, Cappuccino, Café Latte), die generell schlechtere Verfügbarkeit der Kapseln und der deutlich höhere Preis pro Kaffeetasse eindeutige Nachteile. Auch die Umweltbelastung durch die Alukapseln sollte bei der Auswahl des adäquaten Systems nicht ausser Acht gelassen werden. Besonders für den Büroarbeitsplatz eignet sich dieses System aufgrund der hohen Nutzung und damit der Kosten pro Kaffeetasse eher nicht.

Vorteile der Kapselmaschinen sind eine übersichtliche Kostentrennung, die einfache, da geringere Auswahl an Geschmacksrichtungen und Stärke der Kaffeesorten sowie die unkomplizierte Wartung und Säuberung. Nur unterschiedliche Kapseln und nicht die Maschine selbst bestimmen den Stärkegrad des Kaffees.

Die bekanntesten Systeme auf dem Kapselmarkt sind diejenigen von Nespresso. Nespresso wirbt mit gutem Kaffeegeschmack. Bei der Verbrauchersendung "Kassensturz" jedoch schnitten die Nespresso-Arpeggio-Kapseln schlecht ab, da sie für Cappuccino zu schwachen und zu bitteren Kaffee lieferten. Testsieger war Lavazza vor La Mocca und Jacobs. Auch Aldi und Lidl bieten eigene Kapselsysteme an. Trotz der billigeren Kapseln im Vergleich zu Nespresso ist solch ein System schon beim Konsum von über fünf Kaffeetassen pro Tag kostenungünstig.

Kapselmaschinen sollten genau wie Kaffeevollautomaten regelmässig gereinigt werden. Die Reinigung der Systeme ist aufgrund der einfacheren Konstruktion grundsätzlich einfacher als diejenige eines Kaffeevollautomaten. Auch sind defekte Kapselmaschinen, falls eine Reparatur nicht möglich ist, deutlich günstiger in der Neuanschaffung.

Von der Funktionsvielfalt und Qualität gibt es grundsätzlich keine so grossen Unterschiede wie bei Vollautomaten; da die Komponenten einer geringeren Belastung ausgesetzt sind, ist deren hochwertige Qualität auch nicht essenziell. Trotzdem sollten Käufer vielleicht nicht das günstigste Modell oder die billigste Marke wählen. Beim Kauf entscheiden ebenfalls der Geschmack und letztlich auch die Kosten pro Kapsel, da der Käufer sich mit einem System an Kapselpreise bindet.

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