Porträt: Kaffee-Maschinen-Center Stalder

"Kaffeemaschinen haben immer wieder einen Service nötig"

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Franz Stalder hat für sein Lebenswerk einen Nachfolger gefunden. Im Kebab-Imbiss lernte er Dogan Hasan kennen. Der frühere Inhaber des Fastfood-Geschäfts übernimmt das Kaffee-Maschinen-Center Stalder in Luzern.

Franz Stalder und Dogan Hasan stossen an (Quelle: Netzmedien)
Franz Stalder und Dogan Hasan stossen an (Quelle: Netzmedien)

Franz Stalder hat seine Nachfolge geregelt. Dogan Hasan übernimmt ab Juli das Luzerner Kaffee-Maschinen-Center Stalder. Kennengelernt haben sich die beiden im Kebab- und Pizza House in Ebikon, das der 38-jährige Hasan 13 Jahre lang führte und in dem Stalder oft zu Mittag ass.

Hasans neues Geschäft ist seit 22 Jahren eine Institu­tion an der Bleicherstrasse in Luzern. Stalder gründete sein Kaffee-Maschinen-Center mit der Idee, Kaffeemaschinen innerhalb kurzer Zeit zu reparieren. "Die Leute sollten reparieren statt wegwerfen", sagt Stalder. Dafür liess sich der Unternehmer einiges einfallen. Der Laden ist so eingerichtet, dass der Kunde die Werkstatt mit Expressangebot sieht.

Damit die Maschine schnell wieder beim Kunden ist, spannte Stalder mit einem Velokurier zusammen, später mit einem Taxiunternehmen. So sind Abholungen und Zurückbringen einer Ersatzmaschine innerhalb von 90 Minuten möglich. Zu Events fährt Stalder mit einem Vespacar Piaggio und verteilt Kaffee an Passanten. "Im Kaffee-Maschinen-Center Stalder steht nicht der Preis im Vordergrund, sondern die Dienstleistung", sagt Stalder. Das soll in Zukunft noch stärker der Fall sein. Stalders Nachfolger Hasan mache aktuell eine Weiterbildung für Reparaturen und Services. So sieht Stalder das Geschäft gestärkt in Zeiten, in denen die Online- und Auslandseinkäufe weiter zunehmen dürften. Zwar führt auch Stalder einen Onlineshop, darum komme er nicht herum. Aber online setze er im ganzen Jahr weniger um als insgesamt in einem Monat, sagt er.

Trend zur Kolbenmaschine

Bei Stalder liegt der Fokus auf hochwertigen Maschinen. "Die muss man ausprobieren", sagt Stalder. Dafür brauche es einen neutralen Verkäufer. Bei Stalder könnten die Kunden den Kaffee von 30 verschiedenen Maschinen probieren und vergleichen. Das seien hauptsächlich Vollautomaten von Jura, De Longhi, Rotel, Saeco sowie Kolbenmaschinen von ECM, Lelit, Quickmill und Olympia. Diese Maschinen seien beratungsintensiv. Wenn sich ein Kunde beraten lasse, erkläre er die Bedienung, und wenn der Kunde die Maschine abhole, erkläre er sie nochmals. Nach vier bis sechs Wochen bekomme der Kunde einen Gutschein für einen Barista-Kurs. "Das ist aber eher ein Putzkurs", sagt Stalder. So lerne der Kunde, wie er die Maschine pflegen müsse, um weniger Servicekosten zu haben.

Stalder bedient hauptsächlich Privathaushalte in und um Luzern. Für Kolbengeräte kämen aber schon mal Kunden aus Lausanne vorbei. Auch Vollautomaten hätten in den letzten Jahren Boden gutgemacht. Aber Kolbenmaschinen seien sehr gefragt, weil die Leute wieder sehen wollten, wie man etwas herstelle, sagt Stalder.

Zukunftssicheres Geschäft

Der neue Inhaber von Stalders Kaffee-Maschinen-Center, Dogan Hasan, soll Stalders Geschäft in dessen Sinne weiterführen und ausbauen. Den ans Ladengeschäft angrenzende Kiosk übernimmt Hasan auch. Die Mauer dazwischen reisst er ein, und den Kiosk baut er zum Jura-Shop um. Zusätzliche Mitarbeiter müsse Dogan dafür keine einstellen. Mit Jura Live könne er eine interessante POS-Lösung integrieren, sagt Stalder. Mit Jura Live können sich Kunden im Laden am Bildschirm von Jura-Mitarbeitern beraten lassen, die in Niederbuchsiten im Studio stehen.

Stalder will Dogan Hasan noch einige Jahre unterstützen. Das Dienstleistungsgeschäft mit Kaffeemaschinen sei zukunftssicher. "Kaffeemaschinen haben immer wieder einen Service nötig", sagt Stalder.

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