ICT-Reseller-Index Januar

Reseller haben es weiterhin schwer

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Der Januar 2017 ist vorbei. Die ersten 21 Tage sahen gut aus, doch dann passierte irgendetwas, wie Thomas Czekala von Proseller schreibt. Jetzt geht es wohl weiter abwärts.

(Quelle: Fotolia)
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Der ICT-Reseller-Index von Proseller hat sich im Januar 2017 stabilisiert. Er stieg auf 77 Punkte. Damit liegt er 10 Prozent über dem Dezemberwert. Im Vorjahr war der Indexwert allerdings 12 Prozent höher.

Laut Proseller sah es im Januar dennoch eine Weile lang gut aus. "Überraschend viele Tage lagen deutlich über dem Vorjahr", schreibt Thomas Czekala. Er ist Autor des Indexes und Verwaltungsrat von Proseller.

Erst zum Monatsende sei das positive Bild gekippt. Czekala geht davon aus, dass die Umsätze der Schweizer ICT-Reseller nach dem ersten Monat des Jahres 8 Prozent hinter denen vom Januar 2016 liegen, wie er auf Anfrage schreibt. "Das ist schade, denn in den ersten 21 Tagen dieses Januars lag der Umsatz über dem Vorjahresergebnis."

Randsortiment verdrängt PCs und Infrastruktur

Für Czekala ist nicht eindeutig klar, warum die Reseller Ende Januar plötzlich zu straucheln begannen. "Wer böse denken würde, der könnte den plötzlichen Rückgang bei den Schweizer Resellern mit dem Start der neuen Präsidentschaft in den USA und damit verbundener Trump-Hysterie erklären", schreibt Czekala. Es könne aber genauso gut ein Werk des Zufalls sein.

Im Januar setzten die Reseller weniger im PC- und Hardwaregeschäft um als im Vorjahr. "Der Januar 2017 war stark durch Umsätze im Randsortiment ‘Andere Artikel’ geprägt", schreibt Czekala.

Die PC- und Infrastrukturumsätze sanken im Vergleich zu Dezember 2014 zum Teil deutlich. Peripherie, Zubehör und Verbrauchsmaterialien legten dafür zu.

Czekala vergleicht bewusst mit den Zahlen von 2014. Diese seien der Ausgangspunkt der früher gültigen Verteilung. Die Zahlen von 2014 würden deutlicher machen, wo der Channel heute stehe. "Nimmt man Sortimentsstrukturen zu anderen Zeitpunkten, dann wird die Aussage schwächer", schreibt Czekala.

Doch selbst wenn er mit anderen Zeitpunkten vergleiche, bleibe der Trend erkennbar: "Der Reseller macht weniger Umsatz im Kernsegment und dem früher üblichen Ergänzungssortiment. Dafür verkauft er nun auch eher untypische Produkte wie etwa Taschen."

Laut Czekala wird sich an der misslichen Lage im Februar voraussichtlich nicht viel ändern. "Die Gesamtlage ist global in höchstem Masse unsicher und chaotisch", schreib er. "Dies dürfte sich leider auch im Februar weiter auf Projektanfragen beim Schweizer Reseller auswirken und zu eher abwartendem Verhalten bei den Auftraggebern führen."

Wer nicht wisse, ob und wo er zukünftig seine Lieferanten und Kunden haben werde und mit welchen Rahmenbedingungen er zukünftig rechnen müsse, der sei eher weniger zu mutigen Investitionen bereit.

Akteure im Markt sind unberechenbar

"Die zunehmend internationalen Wirtschaftsaktivitäten von bereits fast jedem mittleren KMU in der Schweiz führen nur dann zu einer wachsenden Wirtschaft, wenn zumindest die wichtigsten Spieler des Systems berechenbar bleiben." Aktuell sei dies nicht der Fall.

Czekala blickt dennoch gespannt auf den Februar. In den letzten Jahren sei der Absatz und Umsatz im Schweizer ICT-Channel zwar kontinuierlich gefallen. Das Jahr 2017 habe aber zumindest auf Tagesbasis eine sichtbare Zäsur geliefert.

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