4 Trends

GfK-Experte Jürgen Boyny sagt, was Kunden wollen

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von Ann-Kathrin Kübler, Werbewoche

Konsumenten lesen und verstehen: Das hat sich Jürgen Boyny vom Marktforschungsinstitut GfK zur Aufgabe gemacht. Seiner Einschätzung nach sind aktuell weltweit vier grosse Trends gefragt.

(Source: Netzmedien)
(Source: Netzmedien)

Jürgen Boyny, Global Director Consumer Electronics beim deutschen Marktforschungsinstitut GfK, hat an der IFA Global Press Conference aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt. Der Experte nennt vier grosse Trends:

1. Zauberwort mit zwei t: Aber flott!

"Konsumenten wollen heute alles, und zwar sofort", sagt GfK-Experte Jürgen Boyny. Wenn man ein Produkt kaufen wolle, wolle man es so schnell wie möglich haben. Das Stichwort Instant Everywhere sollten sich Betreiber von Onlineshops unbedingt merken, rät der Experte deshalb. "Man erwartet heute, Zugang zu Produkten, Dienstleistungen und Unterhaltungen rund um die Uhr zu haben, geliefert wann und wo man will und in welchem Format man will." Bequemlichkeit sei eben in. Und wer zu Zeiten konstanter Zeitnot hilft Zeit zu sparen, habe gegenüber der Konkurrenz einen klaren Vorteil. Diese Entwicklung gelte erst recht für jüngere Zielgruppen, sagt Boyny.

2. Smartes Heim, Glück allein

Schon um die Jahrtausendwende haben Experten dem Smarthome einige rosige Zukunft vorhergesagt. Bisher hielt sich die Umsetzung aber in Grenzen. Die Vorhersage wurde immer wieder angezweifelt und für falsch erklärt. Nun aber halten tatsächlich immer mehr smarte Geräte Einzug in unsere Wohnräume. Dies nicht zuletzt dank der immer grösseren Verbreitung des Internets der Dinge. Jürgen Boyny sagt: "Gemäss unserer Erhebung denken 50 Prozent der Menschen weltweit, dass das Smarthome einen Einfluss auf ihr Leben haben wird."

3. Invasion der künstlichen Intelligenz

Der Trend ist in aller Munde, betrifft verschiedenste Bereiche des Lebens und soll auch das Arbeiten von Grund auf ändern: die artifizielle Intelligenz, kurz AI. Jürgen Boyny ist überzeugt: "Artificial Intelligence ist der nächste wichtige Game Changer." Am wichtigsten ist Konsumenten gemäss dem Experten, via künstliche Intelligenz Musik abzuspielen. Danach kommen Ansprüche wie: Fragen beantworten, News konsumieren, das Wetter vorhersagen, das Verkehrsaufkommen einschätzen und auf den Kalender und To-Do-Listen zugreifen.

4. Qualität ist geil

Geiz ist geil war gestern. Die Konsumenten von heute sind bereit, für mehr Leistung mehr Geld auszugeben. Roboterstaubsager oder grössere Displays: "Konsumenten fragen nach Innovationen und sind bereit, dafür entsprechend zu zahlen", sagt Boyny. Auch preisbewusste Einkäufer stellen heute den Wert eines Produktes über den Preis. Wie viel Konsumenten weltweit für einen Fernseher, ein Smartphone oder eine Waschmaschine ausgeben, ist im Jahresvergleich von 2016 zu 2017 leicht angestiegen. Die Nachfrage nach Innovationen sei da und die Zeit reif für mehr, konkludiert Boyny.

Fehlen doch nur noch ... Virtual und Augmented Reality, oder? Gemäss Marktforscher Boyny verzeichnet der Markt zwar ein grosses Wachstum. "Noch aber handelt es sich bei Virtual und Augmented Reality nicht um einen Massenmarkt, sondern um einen Nischenmarkt."

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