Audiomesse in Greifensee

Update: Klangschloss lockt weniger Besucher an

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Das Klangschloss 2018 hat vom 14. bis 15. April rund 550 Besucher erlebt. Das ist weniger als im Rekordjahr 2017. Doch in zwei Jahren soll die Audiomesse mehr Platz bekommen.

Am vergangenen Wochenende hat das Klangschloss nach Greifensee gelockt. In zehn Räumen des rund 800 Jahre alten Schlösschens am See zeigten Hersteller und Distributoren ihre Audio-Neuheiten. Zudem fanden vier Vorträge statt mit Themen wie Augmented Audio Reality. VR-Brille und Sennheisers 3-D-Audio-Kopfhörer Ambeo sorgten dabei fürs immersive Erlebnis.

Laut Organisator Markus Thomann vom IG Klangschloss kamen 550 Besucher ins Klangschloss. Im Vorjahr waren es noch 100 Besucher mehr, als die Veranstalter einen Besucherrekord feierten.

Ausprobieren in der Kopfhörerküche

Thomann spricht von einer sehr stimmungsvollen Ausstellung im besonderen Ambiente und lobt die Aussteller für ihre Inszenierungen. Auch die Vorträge seien sehr gut besucht worden. Als Highlight nennt er etwa die neue Kopfhörerküche. Dafür richteten die Organisatoren die Schlossküche neu ein und stellten 14 Hörstationen auf. Sie waren laut Thomann bestückt mit "hochklassigen Kopfhörern", allesamt Elektrostaten oder Magnetostaten. Ein zentraler Server bespielte die Kopfhörer synchron, damit die Besucher Vergleiche machen konnten.

Umgebaute Schlossküche fürs Klangschloss 2018. (Source: IG Klangschloss)

Ein Aussteller in der Kopfhörerküche war Harry Pawel von Pawel Acoustics. Der Stax-Importeur war schon mehrere Male beim Klangschloss dabei. Pawel lobt die Messe für ihren familiären Rahmen, nennt sie "klein und fein". Es gehe beim Klangschloss darum, Musik zu geniessen.

Dieses Jahr feiert Stax 80. Geburtstag mit einem limitierten Modell des elektrostatischen Kopfhörers SRL-300. In ihm steckt die Technologie der höherwertigen 700er-Version. Laut Pawel erhält der Kunde so den SRL-700 praktisch zum halben Preis. 800 Stück gibt es insgesamt, 38 davon sind über Pawel erhältlich. Ausserdem zeigte Pawel den ersten portablen Stax-Verstärker für elektrostatische Kopfhörer SRM-D10.

Harry Pawel von Pawel Acoustics (r.) im Gespräch mit Messebesuchern. (Source: IG Klangschloss)

Live im Studio

Marc Weibel von Timeless Products stellte seine Neuheiten im Eingangsbereich des Schlosses aus. Er zeigte sich ebenfalls angetan vom familiären Charakter der Messe. Das Klangschloss habe durch seinen Standort enorm viel Charme.

Weibel zeigte den Besuchern den ersten Multiroomlautsprecher von Ruark Audio. Der Analogverstärker MRX im Holzgehäuse ist als Standalone-Lautsprecher oder über Undok mit anderen Ruark-Lautsprechern nutzbar.

MRX von Ruark Audio. (Source: IG Klangschloss)

Beim Stand des Schweizer Studios und Labels 2inch Records zeigte Inhaber Ralph Zünd das Musikformat Straight2tape. Das sind analoge Live-Aufnahmen im Studio ohne Computer, aber mit Publikum, wie Zünd sagte. Die maximal 60 Zuhörer sind bei der Entstehung der LP dabei, die sie anschliessend als limitierte, signierte und gestempelte Unikate mitnehmen können. Derzeit plant 2inch Records vier Sonntagskonzerte mit nationalen und internationalen Künstlern.

Ralph Zünd von 2inch Records führt Straight2tape vor. (Source: IG Klangschloss)

Markus Thomann vom Klangwerk führte den von der Quad Musikwiedergabe komplett restaurierten elektrostatischen Lautsprecher Quad ESL 63 vor. Der Lautsprecher stammt aus den 80er-Jahren und gilt laut Thomann noch heute als bahnbrechende Erfindung. Mit neuen Membranen und Elektronik werde er zum neuwertigen Lautsprecher zur Hälfte des Originalpreises. Thomann lobte die Antiwegwerfmentalität von Quad Musikwiedergabe und sagte, sie würden alle Quad-Geräte bis hin zu den Röhrenverstärkern restaurieren.

Er zeigte den ESL 63 in einem unüblichen 3-Kanal-Setup mit zusätzlichem Mittelkanal. Die Signalverteilung erfolgte durch einen Prozessor des Ustermer Herstellers Illusonic. Laut Thomann soll so das Stereobild im ganzen Raum möglich sein.

Markus Thomann vom Klangwerk mit dem Quad ESL 63. (Source: IG Klangschloss)

Das Klangschloss 2019 soll am 30. und 31. März im gewohnten Rahmen stattfinden. 2020 ist laut Thomann aber eine Ausdehnung geplant, da das benachbarte Landenberghaus nach dem Umbau wieder zur Verfügung steht.

Update: 23. April 2018:

Die IG Klangwerk hat sich in einer Mitteilung zu den Besucherzahlen geäussert. Der Anteil Erstbesucher habe leicht auf zirka 40 Prozent abgenommen. Die Gründe für den Rückgang der Besucherzahl könnten die Veranstalter nicht beurteilen. Bestimmt liege es nicht an der Qualität der Ausstellung. Die Besuche auf der Homepage, das Interessse bei Google und für Akündigungen zur Messe seien im Rahmen des Vorjahrs gewesen. Potenzial sehe Markus Thomann von der IG Klangwerk bei der Nutzung von Social Media.

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