Urs Rösli im Porträt

Projektgeschäft statt CE - so will sich Media 21 spezialisieren

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Was tun gegen den Preiszerfall? Urs Rösli, Inhaber von Media 21, ist mit seinem Ladengeschäft umgezogen und will sich spezialisieren. Im Fokus stehen TVs, Innovationen und B2B-Projekte.

(Source: Netzmedien)
(Source: Netzmedien)

Media 21 ist vor einem Jahr innerhalb von Dielsdorf umgezogen. Als EP:Hollenstein das Geschäft wegen Krankheit schliessen musste, übernahm Urs Rösli, Inhaber von Media 21, das nahegelegene Ladenlokal an guter Lage. "Unser Geschäft wurde wegen der Eurokrise kleiner, wir litten wie alle anderen und mussten etwas unternehmen", sagt Rösli. Es folgte ein vierwöchiger Umbau am neuen Standort. An der Kaffeebar in der Fensterecke könne man sich nun in entspannter Atmosphäre beraten lassen oder auch ganz einfach in Ruhe einen Kaffee geniessen und sich über dieses und jenes austauschen.

Seit einem Jahr ist Media 21 auch Mitglied von ElectronicPartner, vormals war es bei Euronics. "EP: hat die Zeichen der Zeit erkannt", sagt Rösli. Er lobt das Know-how und die Unterstützung der Einkaufsgemeinschaft. Als Beispiel nennt er die Shelf Station von EP: "Die Leute kommen in den Laden und spielen damit, sie können aus etwa 7000 Produkten auswählen und sie miteinander vergleichen! Das macht Spass wie früher das Blättern in den Eschenmoser-Prospekten."

Konzentration aufs B2B-Geschäft ...

Auch beim Webshop setzt Rösli auf die Unterstützung von EP: "Der EP:-Shop wird häufig besucht. EP: verweist die Kunden auf Geschäfte in ihrer Nähe und schreibt diesen den Umsatz gut." Das Onlinegeschäft werde auch im Fachhandel an Bedeutung gewinnen, wobei Media 21 nicht einfach nur Mainstream-Produkte anbieten, sondern weiterhin auf ein ausgesuchtes Sortiment setzen wolle. Zudem sei der Familienbetrieb auch in der Sparte Veranstaltungs- und Bühnentechnik tätig und könne für ein Publikum von 500 bis 600 Personen die ganze Audio- und Videotechnik bereitstellen, sagt Rösli.

Am klassischen TV-Geschäft will Rösli festhalten. Ansonsten setzt er auf Innovationen wie die Integration von Sprachsteuerungen oder Virtual Reality. Man müsse aktiv sein. "Nur auf Kunden warten, reicht heute nicht mehr", sagt Rösli. Deshalb investiert er in einen Werbespot beim Lokalsender "Tele Z" und auf der eigenen Facebook-Seite. Schon früher sei er mit einem Werbespot auf viel Resonanz gestossen. Klassische Werbemassnahmen wie Flyer hätten hingegen nur noch eine sehr beschränkte Wirksamkeit, ist Rösli überzeugt.

Ausser TV und Innovationen will sich Media 21 aufs B2B-Geschäft spezialisieren. Mit qualitativ hochstehenden Produkten, guter Beratung und einwandfreier Installation könne der Fachhandel gegen die Onlineanbieter bestehen, ist Rösli zuversichtlich.

... und Umsatz halten mit Projektgeschäften

Mit Projekten für Schulen, Gemeinden und Unternehmen aus der Region habe Media 21 seinen Umsatz auch während der Umbauphase halten können. Die Investitionen seien aber teuer gewesen. Der 65-jährige Rösli hat sich bereits mehrmals mit dem Gedanken befasst, das Geschäft in andere Hände zu übergeben. Bis dahin müsse er aber noch einige Projekte abschliessen, so sei er etwa für die gesamte Technik am Zürcher Unterländer Musiktag verantwortlich.

Seit Jahresbeginn sei er allein im Geschäft und arbeite nur noch mit Freelancern zusammen. Über die Freelancer-Plattform Upwork hole er weltweit Offerten ein und könne so Geld sparen. Ein früherer Schulkollege habe ein Konzept für B2B-Geschäfte entwickelt, ein ehemaliger Revox-Mitarbeiter führe Reparaturen aus.

Trotz der tiefen Preise im Handel jammert Rösli nicht. Aber er hoffe darauf, dass der Preiszerfall irgendwann stoppe, damit sich die angespannte Situation etwas beruhige.

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