Uwe Kieber spricht über das Aus von Multimedia Gmeiner

Multimedia Gmeiner hat nach Umsatzeinbussen um 31 Prozent über die Schliessung informiert. Ende April macht das Ladengeschäft zu. Geschäftsinhaber Uwe Kieber blickt im Interview auf die Entwicklungen in der CE-Branche.

Wieso fand sich kein Nachfolger für Gmeiner Multimedia?

Uwe Kieber: Ich habe gar nicht gesucht. Ich denke nicht, dass sich jemand in diesem stark rückläufigen Business hätte etablieren können.

Was müsste sich ändern, damit Sie wieder ein CE-Geschäft eröffnen?

Das Konsumverhalten der Menschen. Das wird sich jedoch nicht mehr ändern. Unsere Produkte werden nur noch online gehandelt. Ferner denke ich, dass man bei der "Reformation" der Berufsausbildung nicht immer die richtigen Ansätze tätigte. Mein Eindruck ist, dass es zuerst eine vorgezogene Grundausbildung bräuchte wie etwa zum Elektroinstallateur oder Informatiker. Im Anschluss darauf könnte man sich in einem weiteren Lehrgang, der vielleicht zwei Jahre dauert, auf unsere Branche spezialisieren. Dann hat man als Lehrabgänger auch eine Chance, sich in diesem harten Umfeld zu behaupten.

Was raten Sie CE-Fachhändlern aus der Schweiz und Liechtenstein für die Zukunft?

Man muss heute sehr breit aufgestellt sein, um möglichst viele Bedürfnisse abdecken zu können. Die richtigen Marken im Haus sind ebenfalls massgebend. Der Support der einzelnen Hersteller ist in den vergangenen Jahren spürbar schlechter geworden. Viele Hersteller lassen heute ihre Händler im Stich. Das ist keine ideale Voraussetzung einer erfolgreichen Zusammenarbeit.

Wie waren die Reaktionen aus der Branche auf die Ankündigung der Ladenschliessung?

Aus der Branche kam relativ wenig bis gar kein Feedback. Ich gehe davon aus, dass die meisten Marktbegleiter eher froh sind, dass der Konkurrenzdruck sinkt.