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Funkbasierte Heimnetzwerke im Fokus

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Mit der Integration unterschiedlicher Systeme in das Hausnetzwerk steigen die Anforderungen an die Netzwerkinfrastruktur. Das gilt auch für den Systemintegrator, der die Netze einrichtet und betreibt.

(Source: DrAfter123 / iStock.com)
(Source: DrAfter123 / iStock.com)

Wie haben sich die Zeiten geändert: Kaum ein Haushalt in der Schweiz kommt noch ohne Wlan-Infrastruktur aus. Die Anzahl Wlan-fähiger Geräte wie Tablets und Smartphones steigt voraussichtlich von heute durchschnittlich 5 bis 8 pro Haushalt in den nächsten zwei bis drei Jahren auf 12 bis 15. Kundenbefragungen von Swisscom aus dem Jahr 2016 zeigen, dass der einwandfreie Betrieb eines WLAN-Netzwerkes bei den Kundenbedürfnissen an erster Stelle steht, nicht nur bei der jungen Generation.

Für bestmöglichen Empfang und maximale Übertragungsgeschwindigkeit ist die korrekte Platzierung des Wlan-Routers (Accesspoint) in der Wohnung ein zentrales Element. Leider etablierte sich die Platzierung des Routers im Wohnungsverteiler. Die Praxis zeigt immer wieder, dass dies nicht optimal ist, da der geschlossene Schrank den schnellen und störungsfreien Wlan-Empfang beeinträchtigt. Die Installationsrichtlinie von Swisscom empfiehlt deshalb heute, den Router freistehend an einem möglichst zentralen Ort in der Wohnung oder im Haus zu platzieren, beziehungsweise dort, wo der Kunde den besten Wlan-Empfang benötigt. Doch was, wenn ein einziger Accesspoint für die Gesamtabdeckung nicht genügt?

 

Halbwissen ist gefährlich

Bei grösseren Projekten werden so oft mehrere Wi-Fi-Antennen oder eben Accesspoints benötigt, um den ganzen Wohnraum mit WLAN abzudecken. Die Accesspoints sollten oder besser dürfen jedoch nicht einfach einzeln konfiguriert werden. In der Praxis wird aber genau dieser Fehler immer wieder gemacht: Bei der Bezeichnung der Netzwerke wird zwischen OG, EG und Keller unterschieden. Dies geschieht technisch gesehen mit der sogenannten SSID, der Netzwerkkennung, die jedem Accesspoint zugewiesen werden kann. Über sie kann der Nutzer sehen, mit welchem Accesspoint er effektiv verbunden ist. Wir kennen dies vor allem vom Smartphone, wenn wir ein WLAN auswählen, um uns mit dem Internet zu verbinden. Ein so konfiguriertes Netzwerk wird jedoch nie sauber funktionieren, weil sich der Nutzer jedes Mal, wenn er von einem Sende- oder Empfangsbereich einer Wi-Fi-Antenne zu einem anderen wechselt, neu authentifizieren muss, oder er bleibt mit einer schlechten Durchsatzrate mit einem Netzwerk verbunden und ärgert sich über die langsame Internetverbindung.

 

Mehr als die Summe aller Einzelteile

Die Lösung ist relativ einfach: Der Integrator muss mit mehreren Accesspoints ein einheitliches Netzwerk konfigurieren, mit dem der ganze Wohnraum abgedeckt werden kann. Dazu braucht es einen "Controller", der sich lokal in Form einer Hardware innerhalb des Netzwerks oder in der Cloud einrichten lässt. Er steuert die Accesspoints und definiert die Übergabe eines mobilen Clients wie etwa das Smartphone, wenn sich dieser zusammen mit einer Person durch das Haus bewegt. Nur mit dieser Methode ist sorgen- und unterbrechungsfreies Arbeiten im Hausnetzwerk möglich. Ein entscheidender Punkt, der vor allem auch bei künftigen VoIP-Anwendungen von Bedeutung sein wird. Eine solche Installation lässt sich mit professionellen Wi-Fi-Anwendungen im Zweckbau vergleichen, ist aber für den Wohnbau ebenso unabdingbar.

Mit heute verfügbaren Technologien ist eine solche Lösung einfach zu realisieren. Dem Integrator steht eine grosse Auswahl an Systemen zur Verfügung, aber er muss wissen, wie sie angewendet werden und welches ihre Vor- und Nachteile sind. Zudem muss er lernen, wie die gewählte Technologie funktioniert und konfiguriert wird, wissen, wie die Theorie in die Praxis umgesetzt wird, was sicherheitsrelevant ist. Nicht zuletzt muss er seine Arbeit dokumentieren, sodass Service und Unterhalt jederzeit möglich sind. Vor allem bei netzwerkbasierten Produkten sind die Update-Zyklen relativ kurz. So ist es von Vorteil, wenn sich der Integrator stets über Updates und neue Funktionen auf dem Laufenden hält.

Die Vorteile eines controllergesteuerten Wlan überwiegen. Der Aufwand für die Konfiguration reduziert sich, unabhängig von der Anzahl und Position der Wlan-Accesspoints. Alle Einstellungen werden einmal zentral getätigt und dann automatisch auf die involvierten Wlan-APs verteilt. Das beste Argument dürfte der reibungslose Betrieb eines solchen Netzwerks sein, ungeachtet des Standorts des Nutzers.

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