Marktreport

Spielend Geld verdienen

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Videospiele, PCs und Konsolen machen nicht nur Gamer glücklich. Auch der Handel hat in diesem Markt kräftig verdient. Bei Games freut sich aber nur ein Vertriebskanal über Wachstum.

(Source: simonkr)
(Source: simonkr)

Der Schweizer Gaming-Markt ist weiter auf Wachstumskurs. Gemäss Zahlen von GfK Switzerland wurden von Januar bis September 27 300 Gaming-PCs verkauft, was einem Anstieg um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Die Umsätze mit Gaming-PCs stiegen etwas weniger stark um 1,6 Prozent auf 40,3 Millionen Franken. Die eine Hälfte des Umsatzes machen Gaming-Notebooks aus, rund die andere Hälfte mit einem Anteil von 44,2 Prozent auf Gaming ausgerichtete Desktop-PCs.

Trotz des Wachstums ist der Anteil der Gaming-Geräte am Gesamtmarkt gering. Im Segment Desktop-PCs machten laut GfK Gaming-Desktop-PCs in den ersten drei Quartalen des Jahres 36,5 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Der Umsatzanteil von Gaming-Notebooks am gesamten Notebook-Markt in der Schweiz machte im selben Zeitraum gar nur 6,6 Prozent aus.

Verkäufe von Gaming-Monitoren ziehen stark an

Bemerkenswert ist das Wachstum im Markt für Gaming-Monitore. In den ersten neun Monaten kletterten die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 40 Prozent auf 5800 Geräte mit einem Umsatz von 3,2 Millionen Franken (plus 37,1 Prozent). Deutlich zugenommen hat dabei der Anteil an Curved-Monitoren von 5,9 Prozent in den ersten drei Quartalen 2016 auf 23,7 Prozent im Zeitraum von Januar bis September 2017.

Doch auch die Verkäufe von Gaming-Keyboards, -Mäusen und weiteren Gaming-Eingabegeräten stiegen um mehr als 10 Prozent auf 68 400 Stück. Der Umsatz in diesem Bereich kletterte ebenfalls um 5,3 Prozent auf 6,2 Millionen Franken.

Die Verkäufe von Gaming-Konsolen stiegen ebenfalls stark an, von Januar bis September verkaufte der Schweizer Handel laut GfK mehr als 134 000 Konsolen, was einem Anstieg um fast 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Die Umsätze mit Gaming-Konsolen stiegen im selben Zeitraum um 22,1 Prozent auf 36,8 Millionen Franken. Der Grossteil davon sind mit einem Anteil von 88,4 Prozent stationäre Konsolen. Der Anteil verkaufter portabler Konsolen nahm im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 18,1 auf 11,6 Prozent ab.

Leitmedium der Jungen und "Junggebliebenen"

Weniger erfreulich ist die Entwicklung bei PC- und Konsolen-Games. Der Schweizer Branchenverband SIEA schrieb schon im Frühling, dass die Verlagerung der Verkäufe vom traditionellen Einzelhandel in die digitalen Distributionskanäle weiter zunehme. GfK erhebt die Umsätze der Onlinekanäle in diesem Bereich nicht. Im internationalen Markt liegt der Anteil der Spielumsätze im E-Commerce bereits bei über 30 Prozent. Der Absatz der Games für Konsolen und für portable Geräte im traditionellen Einzelhandel sank im vergangenen Jahr um etwa 10 Prozent. Der Umsatzrückgang der PC-Games-Verkäufe verlangsamte sich zwar, betrug aber immer noch 15 Prozent.

Laut SIEA begeistert E-Sports immer mehr Schweizer und verändert so die Konsumgewohnheiten der Unterhaltungsbranchen wesentlich. Auch Virtual-Reality-Brillen, von denen immer mehr im Handel erhältlich sind, dürften dem Markt weitere Impulse verleihen. Laut SIEA hat sich Gaming inzwischen als fester Bestandteil der Unterhaltungskultur etabliert und entwickelt sich zum Leitmedium der Jungen und Junggebliebenen.

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