Das passende Angebot für jeden Geschmack

Streamingdienste im Vergleich

Uhr
von Ralf Beyeler, Telekom-Experte, Verivox

Streamingdienste ermöglichen das Anschauen von Videos über Smartphone, Tablet, PC und ­Fernsehgerät. Doch welche Unterschiede gibt es dabei? Telekom-Experte Ralf Beyeler vom Konsumentenportal Verivox hat die Streamingdienste genauer unter die Lupe genommen.

Zuschauer können heute dank des Alleskönners Smartphone und der zahlreichen verfügbaren Streamingdienste jederzeit und überall auf unendlich viele Videos zu­greifen.

Der bekannteste Streamingdienst ist Youtube mit Millionen kostenlosen Videos. Ebenfalls gratis sind die Mediatheken von Fernsehsendern. Dort sind allerdings viele Videos nur für kurze Zeit abrufbar. Ausserdem können nicht alle Videos der deutschen Programme in der Schweiz angesehen werden.

Gratis oder kostenpflichtig

Verschiedene Dienste bietet das Streaming von TV-Sendern an. Schweizer Anbieter wie Teleboy, Swisscom, Wilmaa und Zattoo bieten Nutzern jeweils ein kostenloses wie auch zusätzlich kostenpflichtige Angebote an. Beim Gratis-Angebot können die Kunden grundsätzlich Live-TV schauen, manchmal allerdings nur in schlechter Bildqualität und oft mit Werbeunterbrechung beim Kanalwechsel. Dem Nutzer stehen je nach Anbieter zwischen 140 und 200 TV-Programme zur Verfügung.

Komfortdienstleistungen gibt es nur bei den kostenpflichtigen Premium-Produkten. Der Kunde muss bei diesen mit Kosten zwischen 8.50 und 17.90 Franken im Monat rechnen. Ein Spezialfall ist Swisscom: Kunden mit Swisscom-TV können ohne Aufpreis über eine App auch unterwegs auf das gleiche Angebot wie zuhause zugreifen.

Für zeitversetztes Fernsehen

Eine dieser praktischen Funktionen ist Replay-TV. Während sieben Tage können die Konsumenten zu einer beliebigen Stelle im TV-Programm springen und sich die Fernsehsendung anschauen. Auch das Aufnehmen von Sendungen ist möglich. Je nach Angebot erhalten die Konsumenten mehrere hundert oder sogar über tausend Stunden Speicherplatz.

Bei Teleboy und Wilmaa können Nutzer die gewünschte Fernsehsendung sogar als MP4-Datei herunterladen. So können sie den Film zum Beispiel auf ihrem Computer oder ihrem Smartphone speichern und ihn unterwegs ansehen. Swisscom bietet bei den meisten seiner Produkte die Möglichkeit an, das Video in der App herunterzuladen und anzusehen.

Netflix für Filme und Serien

Der amerikanische Streamingdienst Netflix bietet seit rund zwei Jahren seine Dienstleistungen auch in der Schweiz an. Bei Netflix erhält der Konsument für rund 15 Franken im Monat eine Flatrate und kann alle Filme und Serien aus der Netflix-Videothek ansehen. In der Schweiz ist das Angebot im Vergleich zu Ländern wie den USA oder Kanada allerdings noch bescheiden.

Für Sport-Fans

Inzwischen gibt es auch für Sportfans Streamingdienste. DAZN kostet in der Schweiz 12.90 Franken pro Monat. Dafür erhalten die Konsumenten zum Beispiel Fussballspiele aus England, Spanien, Argentinien und Brasilien sowie American Football, Basketball und Baseball aus den USA.

Diesen August mischte Sky Sports den Schweizer Markt auf. Für 19.90 Franken im Monat können die Kunden Fussballspiele der Bundesliga und der Champions League sowie Handball, Tennis und weitere Sportarten ansehen. Verzichten müssen Schweizer Sky-Sports-Nutzer beim Streaming auf Spiele der Schweizer Fussball- und Eishockeyligen.

Apple-TV ist eine Alternative

Für alle genannten Streamingdienste gibt es Apps für Smartphones und Tablets von Apple und für Android-Geräte. Für Konsumenten, die zuhause vor ihrem grossen Fernsehgerät Streamingdienste konsumieren wollen, ist Apple-TV eine sehr gute Empfehlung. Für DAZN, Netflix, Sky Sports, Teleboy, Wilmaa, Youtube, Zattoo und viele andere Streamingdienste gibt es entsprechende Apps. Auch viele TV-Sender bieten mittlerweile eine eigene Apple-­TV-App an.

Fazit

Streamingdienste haben sich durchgesetzt. Das ist sehr gut. Gerade Streamingdienste führen dazu, dass Kunden neue innovative Dienste nutzen können. Gut ist, dass man Streamingdienste ganz einfach verwenden kann, ohne den Anbieter wechseln zu müssen. Und wem das Angebot nicht mehr gefällt, der kann den Service problemlos kündigen.

Viele Kunden wissen noch nicht, dass sie die TV-Abos, die in den teuren Kombi-Paketen der Telekommunikationsanbieter enthalten sind, oftmals eigentlich gar nicht mehr brauchen. Denn die Streamingdienste bieten sehr viel Komfort zu günstigeren Preisen, insbesondere auch über eine Apple-TV-Box. Wenn die Konsumenten diese Vorteile realisieren, werden die ­Streamingdienste eine Gefahr für die etablierten Telekom-Anbieter.

Webcode
DPF8_54442