Missbrauch der Marktstellung

Update: Sunrise muss 29,1 Millionen Franken Strafe zahlen

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von Christoph Grau und Zoe Wiss und msc

Das Bundesverwaltungsgericht bestätigt die Sanktion der Wettbewerbskommission gegenüber Sunrise. Es verdonnert den Telko zu einer Busse von 29,1 Millionen Franken.

(Quelle: Fotolia)
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Update vom 17. November 2023: Im Kartellrechtsverfahren gegen Sunrise (damals noch UPC) hat das Bundesverwaltungsgericht (BVG) zugunsten der Wettbewerbskommission (Weko) entschieden. Das BVG sanktioniert den Telko mit rund 29.1 Millionen Franken, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. 

Damit bestätigt das Gericht den Entscheid der Weko, Sunrise zu verpflichten, die Übertragungen der Schweizer Eishockeyliga allen TV-Plattformen in der Schweiz bereitzustellen. Wie das BVG in der Mitteilung erläutert, stellte es zunächst fest, "dass sich Sunrise während knapp drei Jahren geweigert hat, Swisscom ein Angebot für die Ausstrahlung von Live-Eishockeyspielen bereitzustellen". Dies führte zu einer Wettbewerbsbehinderung, wonach Sunrise seine marktbeherrschende Stellung missbrauchte. 

Das Urteil könne beim Bundesgericht angefochten werden.

Originalmeldung vom 30. Mai 2017:

Weko ermittelt gegen UPC

UPC soll gegen das Kartellrecht verstossen haben. Die Wettbewerbskommission (Weko) leitete ein Untersuchungsverfahren gegen den Telko ein, wie die Weko mitteilt. Es gebe Anhaltspunkte, dass UPC bei den TV-Rechten für die Schweizer Eishockeyliga seine Marktmacht missbraucht habe.

Die Weko reagiert damit auf eine Klage von Swisscom. Der Telko klagte, da UPC sich weigerte, die Übertragung der Eishockey-Spiele auf Swisscom-TV zu ermöglichen. Das Weko-Sekretariat hege den Verdacht, dass UPC eine marktbeherrschende Stellung einnehme und diese Marktmacht missbrauche, heisst es weiter. "Solche Exklusivrechte können eine marktbeherrschende Stellung begründen, die zu Gunsten von UPC missbraucht werden könnte. Dadurch könnten Konkurrenten von UPC im Plattformwettbewerb behindert werden", schreibt die Weko.

Die Untersuchung solle klären, ob UPC konkurrierenden TV-Anbietern ausserhalb des Kabelnetzes die Übertragung des Eishockeys vorenthalte. Im Sommer 2016 erwarb UPC die TV-Rechte von der Swiss Ice Hockey Federation für fünf Jahre, die ab der Saison 2017/2018 gelten.

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