Porträt

Wie es bei Seeholzer weitergeht

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Werner Maier und Edith Gattiker haben ihre Nachfolge geregelt. Ab Mai wirken neue Inhaber bei Seeholzer HiFi Video in Zürich. Werner Maier sagt, was sich dadurch verändert.

Werner Maier und Edith Gattiker, Inhaber von Seeholzer HiFi Video.
Werner Maier und Edith Gattiker, Inhaber von Seeholzer HiFi Video.

Bei Seeholzer HiFi Video in Zürich steht in den nächsten ein bis zwei Jahren ein schrittweiser Besitzerwechsel an. Die Inhaber Edith Gattiker und Werner Maier führen ab Mai, nach über 30 Jahren, ihre Nachfolger ein. Nach intensiver Suche nach den geeigneten Personen, die das Geschäft mit der gleichen Philosophie weiterführen sollen, wurde nun die ideale Lösung gefunden, wie Werner Maier sagt. Als Nachfolger bestimmt sind ein Techniker, der bereits seit einem Jahr im Geschäft tätig ist, sowie ein Profi im Verkauf, der vom Management einer Grosshandelskette kommend die Herausforderung des Fachgeschäfts annimmt. Somit kennen die Nachfolger die Problematik, jedoch auch die Chancen eines Fachgeschäfts, das auf hochwertige Produkte im Audio- und TV-Bereich spezialisiert ist, wie Maier sagt. Die neuen Besitzer können sich auf ein Ladengeschäft mitten in Zürich freuen.

Die Kunden sind nach Einschätzung der Inhaber 40 Jahre oder älter und wertschätzen Qualitätsprodukte. Wie ein Mitarbeiter einwendet, ist in den letzten Jahren vermehrt ein starker Trend zu gutem Klang auch bei jüngeren Kunden zu beobachten. "Bei uns kann sich der Kunde die passenden Lautsprecher zu jeder Stereoanlage aussuchen. Sei es zu einer Mini-Anlage oder zu hochwertigen Einzelkomponenten", sagt Maier. Im Laden können die Kunden den richtigen Lautsprecher aus zirka 30 verschiedenen Modellen wählen. Wobei die Preise von 200 bis 9000 Franken reichen.

Preisflexibel seit Eschenmoser

"Wir führen keine Billigprodukte, nur Langlebiges mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis", sagt Maier. Die eigentliche Hauptaufgabe sei die Suche nach qualitativ hochstehenden Geräten zu vernünftigen Preisen. Da jedoch überall in Europa nur noch der Preis im Vordergrund stehe, falle dies immer schwerer. Vor allem Hi-Fi sei schwer zu finden. Die Mehrheit der angeboten Produkte sei zu billig hergestellt oder im High-End-Bereich. Perfekt für den Schweizer Markt sei die Mitte, das Hi-Fi-Segment, sagt Maier.

Das Hi-Fi-Angebot werde durch Premium-TV-Produkte ergänzt. Hier überzeuge auch das Lieferungs- und Installationsangebot. Durch eine seriöse Beratung könne sich der Kunde davon überzeugen, dass, wenn er etwas mehr Geld ausgebe, er auch mehr Klang und wertigere Geräte mit kleinerer Reparaturanfälligkeit erhalte. "Die Verkaufspreise sind heute ja immer ein Thema. Bereits vor 30 Jahren musste man sich aufgrund des Mitbewerbers Rabatthaus Eschenmoser preisflexibel zeigen", sagt Maier. So wisse der Seeholzer-Kunde auch heute, dass er die Preise der anderen Anbieter ansprechen könne. Es müsse jedoch nicht auf den tiefsten Internetpreis eingegangen werden, denn im Gespräch finde sich immer eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung.

Seeholzer stehe dem Kunden mit persönlicher Beratung, Lieferung und Installation sowie After-Sales-Service zur Verfügung. "Mit dem richtigen Gesamtpaket ist der Kunde zufrieden und kommt gerne wieder," sagt Maier. Oft führten auch Techniker oder Verkäufer eine Bedarfsabklärung beim Kunden zuhause durch. Bei Neu- oder Umbauten auch gemeinsam mit Elektroplanern oder Architekten oder im Geschäft anhand der Pläne des Kunden.

Die neuen Besitzer sollen weiter an einem schmalen, aber tiefen Sortiment mit Qualitätsprodukten festhalten. Gleichzeitig bildet Seeholzer Heimtechniker im Bereich Smarthome/Überwachung aus. Sicherheit und Überwachung werde von der Kundschaft stark gefragt und sei ein naheliegender Schritt, weil Seeholzer die Wohngegebenheiten seiner Kunden kenne und deren Vertrauen genies­se, sagt Maier. Mit neuen Ideen und Marketingstrategien sollen zusätzliche Kunden gewonnen werden. Trotzdem würden weiterhin jährlich etwa 12 000 Weihnachtskarten verschickt. Denn beinahe täglich bedanke sich ein Kunde während eines Verkaufsgesprächs für die Karte, sagt Maier. Kundenbindung sei ihm ein starkes Anliegen.

Edith Gattiker und Werner Maier werden ab Mai an weniger Tagen, jedoch noch regelmässig anzutreffen sein.

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