Seit 10 Jahren rote Zahlen

Kilchenmann beendet Multimediahandel für Privatkunden

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Kilchenmann macht nach 84 Jahren Schluss mit dem Multimediahandel. Künftig will sich das Unternehmen auf das Geschäftskundensegment konzentrieren.

Kilchenmann hat nach 84 Jahren das Ende seines Privatkundengeschäfts angekündigt. Wie der Berner Anbieter von AV- und Präsentationstechnik mitteilt, ist Ende Juni Schluss mit Multimedia für Privatkunden. Das Ladengeschäft in Kehrsatz wird geschlossen. Kilchenmann wolle sich nur noch auf das "boomende Geschäftskundensegment" konzentrieren.

Kilchenmann nennt mehrere Gründe für den Entscheid: Der Multimedia-Handel finde zunehmend online statt, die Mediennutzung ändere sich schnell und die Margen würden wie die Wertschöpfung und die Perspektiven schwinden. Seit über zehn Jahren schreibe das Privatkundengeschäft rote Zahlen und mache nur noch 10 Prozent des Gesamtumsatzes von Kilchenmann aus.

"Keine Perspektive für den Fachhandel"

Kilchenmann-CEO Ulrich Jost sieht ein Branchenproblem und sagt: "In den letzten eineinhalb Jahren hat sich das von uns bediente Marktsegment der Unterhaltungselektronik so verändert, dass es das Ende seines Lebenszyklus erreicht hat und schlichtweg keinen Mehrwert mehr generiert. Der Markt ist gelaufen, er bietet dem Fachhandel keine Perspektive mehr." Das Wachstum finde nur noch online statt.

Die meisten der 16 vom Entscheid betroffenen Mitarbeiter sollen intern eine Weiterbeschäftigung finden. Damit seien Serviceleistungen und der Reparaturdienst gewährleistet. Insgesamt arbeiten 250 Mitarbeiter bei Kilchenmann.

1933 in Wabern als Radio- und Schallplatten-Laden gegründet, entwickelte sich Kilchenmann zum klassischen Radio-TV-Fachhändler in der Region Bern. Nach einem Management-Buy-out im Jahr 2000 wurde Kilchenmann zum national tätigen Systemintegrator mit Standorten in Kehrsatz, Arlesheim und Neuenhof.

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