150 Schweizer Fotografen

"An der Photo 17 muss man sein"

Uhr

Die Photo 17 hat während fünf Tagen zahlreiche Bilder von über 150 Schweizer Fotografen ausgestellt. Für die Hersteller ist die Messe Pflichttermin der etwas anderen Art, wie Vertreter von Fujifilm und Nikon sagten.

Vom 6. bis 10. Januar haben sich Fotoliebhaber in der Maag Halle in Zürich versammelt. Die Photo 17 lockte mit Bildern von über 150 Schweizer Fotografen auf rund 4000 Quadratmetern mehr als 25'000 Besucher an, wie der Veranstalter mitteilt. Damit zählt die Messe in ihrer zwölften Ausgabe zu den grössten Publikumsveranstaltungen für Fotografie in Europa, verzeichnete aber rund 2000 Besucher weniger als an der Photo 16.

An der fünftägigen Werkschau erlebten Besucher das Photoforum mit Keynotes von Anton Corbijn und Martin Parr sowie deren aktuelle Arbeiten. Ebenfalls bot sich den Besuchern die Auswahl an neun Sonderausstellungen, darunter eine von Dominic Nahr, der für Médecins Sans Frontières die Flüchtlingssituation in Tschad dokumentierte.

"Nicht messbarer Erfolg"

Einige wenige Hersteller von Kameras und Zubehör waren auch an der Photo 17 zugegen. Fujifilm zeigte etwa seine neuesten Kameras und Objektive. Key Account Manager Marcel Weber zeigte sich am letzten Messetag zufrieden. "Für uns war die Photo 17 sehr gut, weil wir in Kontakt mit den Interessierten am Bild kamen", sagte Weber. Mit Zahlen sei der Erfolg nicht messbar, wichtig sei der Austausch und die Auseinandersetzung mit der Fotografie.

Bei Nikon tönte es am letzten Messetag ähnlich. Erich Brugger, verantwortlich für Promotoreneinsätze für Nikon, sagte: "An der Photo 17 muss man sein. Hier sind die Interessierten, die Freude an der Fotografie haben." Er sei mit vielen Fotografen ins Gespräch gekommen, die mit Nikon-Kameras arbeiteten. Ausserdem hätten sich einige Besucher interessiert an einer Kamera gezeigt, nachdem sie die Ausstellung gesehen hätten. Nikon zeigte ausser Kameras und vielen neuen Objektiven wie dem 19mm-Tiltshift oder einem 200-500-mm-Modell auch seine Action-Cam und 360-Grad-Kamera.

Ehre für Andri Pol und Walter Pfeiffer

Zum dritten Mal wählte die über 1000-köpfige Swiss Photo Academy den Schweizer Fotografen des Jahres. Gewinner war der Berner Andri Pol. Der Autodidakt habe mit Bildern überzeugt, die geprägt seien von schrägen Momentaufnahmen. Die Vorauswahl traf eine Fachjury unter dem Vorsitz von Res Strehle, Ex-Tages-Anzeiger-Chefredaktor und heutiger Präsident der Schweizer Journalistenschule MAZ. Strehle sagt über Pol: "Er ist ein Bilderzähler, mit Witz, schonungslos, ohne böse zu sein."

Ausserdem zeichnete die Jury der Swiss Photo Academy den Schweizer Fotografen und Grafiker Walter Pfeiffer für sein Lebenswerk mit dem Lifetime Award aus. Der Zürcher habe mit seinen weltberühmten Arbeiten und seiner ikonischen "Schnappschuss-Ästhetik" ganze Generationen berühmter Fotografen inspiriert.

Webcode
DPF8_20590