Marktreport

Die Preisspirale dreht sich

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Der Schweizer Kaffeemaschinen-Markt ist seit Jahren auf Tauchfahrt. Promotionsaktivitäten setzen die Preisspirale in Gang. Experten sagen, worauf es in diesem kompetitiven Markt zu achten gilt.

Die Schweiz ist eine Kaffeenation. Nicht nur im Café, auch zuhause trinken viele Schweizer regelmässig eine oder mehrere Tassen Kaffee pro Tag. Trotzdem klingeln die Kassen im Markt für Kaffeemaschinen nicht. Die Verkaufszahlen steigen zwar, obwohl laut GfK-Switzerland-Analyst Jürg Zweifel der grenznahe Einkauf eine Rolle spielt. 2013 betrug die Gesamtzahl verkaufter Geräte rund 600 000 Stück. Das Jahr darauf waren es 40 000 mehr verkaufte Kaffeemaschinen. 2015 stieg die Zahl verkaufter Geräte nochmals um 60 000 auf 700 000 an. Dies ergibt eine Auswertung von GfK Switzerland.

Bezüglich des Umsatzes zeigt der Gesamtmarkt aber eine weniger erfreuliche Entwicklung. Seit Jahren ist der Umsatz rückläufig. Zweifel sagt: «Grundsätzlich ist der Kaffeemaschinen-Markt nach wie vor gesättigt.» Schon im vergangenen Jahr sagte ein Philips-Mitarbeiter über die Lage im hiesigen Kaffeemaschinen-Markt, dass bereits praktisch in jedem Schweizer Haushalt eine Kaffeemaschine stehe.

Viele Promotionsaktivitäten

Diese Sättigung hat Folgen für alle Marktbeteiligten. Zweifel sagt, dass die Preise unter Druck seien und grundlegende Innovationen fehlten. Zur Preiserosion trügen auch grossangelegte Promotionsaktivitäten im Handel bei. Deshalb sei es fast unmöglich, eine Prognose für den Markt abzugeben, sagt Zweifel. Man wisse nie, was noch kommt. Das gelte für das Gesamtjahr 2016 wie auch für 2017.

Blickt man auf die Gerätetypen, gibt es immer noch zwei Arten, die den Markt praktisch unter sich aufteilen: Vollautomaten und Kapselmaschinen, wobei letztere seit einigen Jahren zulegen. Aktuell wachsen die Portionensysteme, wie Zweifel sagt. Dieses Wachstum finde aber aufgrund von vielen Promotionen statt, was sich wiederum negativ auf den Gesamtumsatz auswirke. Bei den Vollautomaten stellt Zweifel eine Stagnation fest.

Was diese Entwicklung für den Fachhandel bedeutet, erklären Experten von Jura und Melitta. Ein Hersteller von Kapselmaschinen gab auf Anfrage keine Antwort.

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