"Wir brauchen Verkaufspreise auf unserer Website"

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Der Euronics-Händler Sauter hat sich aufs Projektgeschäft spezialisiert. Trotzdem plant er einen Onlineshop. Geschäftsführer Thomas Gründler erklärt warum.

In Schaffhausens Altstadt hat sich die Firma Sauter in 80 Jahren einen Namen in der Unterhaltungselektronik gemacht. Heute ist der Euronics-Händler in der Munotstadt mit Showroom und Servicecenter vertreten und teilt sich zudem ein Ladengeschäft mit einem Elektriker in Andelfingen.

Das CE-Fachgeschäft ist bekannt in Schaffhausen. Geschäftsführer und Inhaber Thomas Gründler übernahm es vor zehn Jahren von seinem Vater und kümmert sich seither um den Familienbetrieb. Drei Sonntage im Dezember nimmt die Firma an den Sonntagsverkäufen in der Stadt teil, und nutzt diese jeweils für Einladungen für einen Sonntagsbrunch für Stammkunden und um Themen mit Neuheiten zu präsentieren. Letztes Jahr kamen pro Anlass jeweils weit über 200 Kunden und Interessierte vorbei, wie Gründler stolz erzählt. Für dieses Jahr ist unter anderem ein Event zusammen mit Technics für Hi-Fi-Fans geplant. Dazu wird ein Vinyl-Sammler mit speziellen Raritäten vor Ort sein.

Bei Sauter ist viel los, Gründler ruft mehrmals nach seinen Mitarbeitern, wenn Kunden den Laden betreten und entschuldigt sich schliesslich, weil vier Kunden zur selben Zeit eine Beratung wünschen. Er muss fürs Verkaufsgespräch einspringen.

Gründler scheint in seinem Element. Richtig Spass habe er aber bei Projektgeschäften, wenn er zusammen mit Kunden die individuell perfekte Lösung zusammen stellen könne. Deshalb sei der Laden auch mehr Showroom als Verkaufsgeschäft.

Es werde immer Kunden geben, die ein System nicht selbst installieren möchten, sondern sich im Geschäft entscheiden und dann geliefert und installiert haben möchten. «Mit dem Box-Moving-Geschäft ist es allerdings immer umständlicher, anständige Umsätze und Deckungsbeiträge machen zu können», sagt Gründler. Aber es gibt auch hier die Möglichkeit für Zusatzgeschäfte und vor allem Dienstleistungen, die man dem Kunden anbieten kann. Zum Fernseher könne man etwa gleich die Umstellung auf IP-Telefonie, den Internetanschluss oder die Modernisierung der Hausinstallation anbieten. Dafür habe man bei Sauter schon immer mit allen Signalprovidern zusammengearbeitet. Gründler ist die enge Zusammenarbeit mit anderen Gewerken wichtig, speziell bei Projekten. Es gehe darum, bei einem Neu- oder Umbau nicht zu spät in Prozesse integriert zu werden. Deshalb lese er etwa regelmässig Baujournale und realisiere so Projekte in Zusammenarbeit mit Architekten und Planern. Dabei setzt er auch auf Premiummarken, die Emotionen wecken könnten.

Grosse Geräte stehen im Fokus

Gründler sieht Chancen für den Fachhandel. Man müsse die Augen offen halten und Möglichkeiten proaktiv angehen. In Schaffhausen fand die Abschaltung des Analog-TVs erst vor kurzem statt. Die Gelegenheit nutzten die Sauter-Mitarbeiter für Besuche in Altersheimen, um die Bewohner beim Umstieg zu unterstützen. "Das war ein voller Erfolg", sagt Gründler. Grosse Möglichkeiten bei Privaten und Geschäftskunden biete auch die anstehende IP-Telefonie-Umstellung.

Derzeit steht bei Sauter ein anderes Projekt an. In Zusammenarbeit mit einer Werbeagentur arbeitet Gründler an einem Onlineshop. "Wir brauchen Marken, Informationen, Typen und Verkaufspreise auf unserer Website, damit wir die jüngeren Kunden abholen können", sagt Gründler. Das Sortiment des Shops sei noch nicht definitiv. Aber Gründler sieht Potenzial bei grossen TV-Geräten ab 65 Zoll. "Vielleicht muss man dort mit Kampfpreisen arbeiten, aber wenn dafür Installationen dazukommen, kann es sich trotzdem rechnen."

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