Keynote im Kino Corso

Nadella in Zürich: "Microsoft kann von der Schweiz lernen"

Uhr | Aktualisiert

Microsoft hat Kunden, Partner und Journalisten nach Zürich eingeladen. CEO Satya Nadella sprach über Skype, Cortana, Minecraft - und lobte die Schweiz als Innovationsstandort.

Petra Jenner im Gespräch mit Satya Nadella (Quelle: Netzmedien)
Petra Jenner im Gespräch mit Satya Nadella (Quelle: Netzmedien)

Wenn Satya Nadella auftritt, kommen die Leute in Scharen: Das Kino Corso war heute Morgen bis auf den letzten Platz besetzt - Partner, Kunden und Journalisten warteten gespannt auf den Auftritt des Microsoft-CEOs. Er betrat um 10 Uhr die Bühne und beantwortete 45 Minuten lang Fragen der Microsoft-Schweiz-Chefin Petra Jenner. Beide traten sicher und locker auf. Statt neuen Ankündigungen servierten sie dem Publikum aber vor allem Buzzwords und Marketingbotschaften - schade.

Viel Lob für die Schweiz

Bevor Nadella die Bühne betrat, sprach Theo Rinsema, Microsofts Vice President Sales, Marketing und Services für Westeuropa, über die Beziehung von Microsoft zur Schweiz. Microsoft Schweiz sei vor 25 Jahren gegründet worden und habe mit drei Mitarbeitern und einem Büro im Shoppingcenter Tivoli in Spreitenbach angefangen. Mittlerweile beschäftige die Länderniederlassung über 600 Mitarbeiter in Wallisellen, sagte der gebürtige Holländer. Microsoft biete zum Beispiel Office seit 2003 auch in Rätoromanisch an. Das zeige, dass das Unternehmen den hiesigen Markt ernst nehme.

Rinsema erwähnte zwei Schweizer Übernahmen: 2005 kaufte Microsoft die auf Voice-over-IP-Kommunikation spezialisierte Firma Mediastreams, 2013 folgte die Übernahme des ETH-Spin-offs Netbreeze. Microsoft unterhalte zudem Partnerschaften mit den Universitäten ETH und EPFL. Auch als Innovationsstandort überzeuge die Schweiz. Sie sei die Nummer 6 im Network Readiness Index vom World Economic Forum und zum sechsten Jahr infolge die Nummer 1 im Global Competitiveness Index. Das sei beeindruckend. "Ihr könnt stolz sein auf dieses Land", sagte Rinsema.

"Innovation ist, was wir tun müssen"

Auch Nadella schlug in die gleiche Kerbe: "Microsoft kann von der Schweiz lernen", sagte er im Gespräch mit Jenner. Er sei in die Schweiz gekommen, um die beeindruckende Innovationskraft, die hier gelebt werde, vor Ort mitzuerleben. Microsoft stelle Produkte zur Verfügung, um darauf aufzubauen und Erfolg zu haben. Die Essenz von Technologie liege für ihn darin, Unternehmen und Individuen eine Plattform zu bieten, auf deren Basis sie gedeihen und blühen können.

Eine gutes Beispiel für eine solche Technologie sei Microsofts Software Cortana. Ähnlich wie "Google Now" kann der Sprachassistent den Nutzer darauf hinweisen, dass er für ein Meeting früher aus dem Haus muss, wenn der Verkehr gerade stockt. Das sei Innovation, meinte Nadella. Auch das Projekt Skype Translate, das Gespräche in Echtzeit übersetzen könne, sei äusserst innovativ. Das Gleiche gelte für Microsofts Business-Intelligence-Tool Power BI.

"Innovation ist, was wir tun müssen. It's the core", schloss Nadella das Thema.

Die neue Microsoft-Kultur

Auf Jenners Frage, was es in einem Unternehmen brauche, um Erfolg zu haben, antwortete Nadella wie folgt: Gute Produkte und Dienstleistungen, Talent und Ressourcen sowie die richtige Kultur. "Um erfolgreich zu sein, muss man sich stets leicht unbehaglich ("slightly uncomfortable") fühlen." Es sei zudem wichtig, dass der Kunde immer im Zentrum stehe.

Microsoft ist unter Nadellas Führung offener geworden. Im Gegensatz zu seinem Vorgängern scheint es für ihn kein Problem zu sein, auch über Konkurrenzbetriebssysteme wie Android und iOS oder Unternehmen wie Google und Apple zu reden. Azure biete für diese Plattformen SDKs an, und auch bei der Entwicklung von Windows 10 sei die neue, offene Kultur von Microsoft spürbar. Das Betriebssystem werde in enger Kooperation mit Unternehmen entwickelt. Es werde Konsistenz über unterschiedlichste Geräte und Bildschirmgrössen bringen, so Nadella.

Minecraft und die Cloud

Selbstverständlich sprach Nadella auch über Cloud Computing. Die Cloud fördere Innovation und Flexibilität in Unternehmen. Microsoft sei übrigens der einzige Cloud-Provider, der neben einer Public Cloud (Azure) auch Software-as-a-Service-Angebote (Office 365, Dynamics) und Möglichkeiten für die hybride Cloud anbiete. Wie er zu dieser wirren Aussage kam, weiss wohl nicht mal er selbst.

Auch über Minecraft verlor der Microsoft-CEO ein paar Worte. Es sei grossartig, dass das beliebteste Spiel auf Android und iOS nun Microsoft gehöre. Minecraft und die Spielkonsole Xbox würden es Menschen erlauben, kreativ zu sein - wie alle Technologien von Microsoft, so Nadella.

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