Future of Retail

Warten statt kaufen

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Der Schweizer Handel ist für die digitale Revolution gewappnet, klassiert sich im europäischen Vergleich aber nur im Mittelfeld. Visa nennt die Trends, die der Handel beachten muss.

Marktbereitschaftsindex, Studie "Future of Retail". (Quelle: Visa)
Marktbereitschaftsindex, Studie "Future of Retail". (Quelle: Visa)

Das Einkaufsverhalten hat sich in kurzer Zeit stark verändert. Zeitliche und örtliche Einschränkungen gibt es seit dem E-Commerce keine mehr. Wie gut der Handel für die neuen Herausforderungen gewappnet ist, hat Visa Europe in Zusammenarbeit mit den Marktforschern von Stylus in der Studie "Future of Retail" untersucht.

Die gute Nachricht: Der Schweizer Markt ist bereit für Veränderungen im Handel, wie Stefan Holbein, Country Manager Visa Europe, sagt. Im europäischen Vergleich von Visa landet die Schweiz aber mit 79,3 von 100 möglichen Punkten nur auf dem achten Platz. Spitzenreiter Spanien liegt mit 98,6 Punkten mit grossem Abstand vorne.

Für jeden das Richtige

Der Index ergibt sich aus vier Faktoren: dem Alter der Bevölkerung, der Smartphone-Verbreitung, der Nutzung kontaktlosen Bezahlens und der Verbreitung von Social Media. Damit will Visa die Schlüsseltrends aufgreifen, die der Handel beachten muss. Bei diesen macht Holbein Potenzial im Schweizer Handel aus.

Dazu zählt Visa das Shoppen auf unterschiedlichen Kanälen. Es gehe beim Einkaufen nicht mehr nur um die Befriedigung von Grundbedürfnissen, sondern zunehmend auch um Spass und Unterhaltung. Zudem erwarte der Kunde ein personalisiertes Einkaufserlebnis an allen Touchpoints. An die Algorithmen, die zugeschnittene Produktempfehlungen bieten, habe sich der Kunde schon gewöhnt. Gefragt seien aber auch personalisierte Angebote und Bonussysteme – on- wie offline.

Social Media zahlt sich aus

Als weiteren Trend macht Visa Social Media aus. Die Integration von sozialen Netzwerken sei für Händler mittlerweile unverzichtbar. Heutzutage beginne das Einkaufserlebnis schon, wenn der Konsument einen Post einer neuen Produktlinie sehe. Darüber berate er sich im Anschluss in seinem Freundes- oder Familienkreis oder suche das Netz nach Kommentaren zum Produkt ab und vergleiche die Preise. Die Entwicklung im Kaufverhalten verschiebe sich von "jetzt kaufen" hin zu "warten/überdenken/beratschlagen". Ist der Konsument zufrieden mit dem gekauften Produkt, teile er das gerne auch über Instagram und Co. mit.

Der dritte grosse Trend im Kaufverhalten sind laut Visa mobile Technologien. Smartphones hätten die Kraft, die Lücke zwischen On- und Offlinehandel zu schliessen. Mobile Bezahltechnologien würden das Einkaufserlebnis verbessern. Mobile Bezahlterminals dienten darüber hinaus auch als Verkaufsassistenten, die mehr Flexibilität auf der Verkaufsfläche bieten würden.

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