Der ewige Kampf um die Fernbedienung
Der Internet-TV-Anbieter Zattoo hat eine Studie zum TV-Verhalten publiziert. Demnach führt die Wahl des TV-Programms in 8 von 10 Haushalten gelegentlich zum Streit. Sport ist dabei der häufigste Auslöser.
"Chönne mr nit öppis Anders luege?" Diese Frage führt in Schweizer Haushalten öfters zum Streit, als man vielleicht annehmen würde. Das Marktforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag des Internet-TV-Anbieters Zattoo eine Studie zum Thema durchgeführt. In einer Umfrage über einen zweiwöchigen Zeitraum mit rund 1000 Teilnehmern fanden die Autoren der Studie allerhand interessantes zur Programmwahl heraus.
83 Prozent aller Mehrpersonen-Haushalte streiten zumindest gelegentlich um die Vorherrschaft über die Fernbedienung, schreibt Zattoo in einer Pressemitteilung. In fast jedem vierten Haushalt (24 Prozent) kommt es sogar öfters zum Streit. Einen Einfluss auf das Streitpotenzial hat gemäss Studie auch die Anzahl der Bewohner eines Haushaltes. Leben vier oder mehr Leute zusammen, so kommt es bei rund 34 Prozent der Befragten öfters zum Disput. Ein weiterer Faktor, der dem Hausfrieden entgegenwirkt, ist die Anwesenheit von Kindern bei der Programmwahl, teilt Zattoo weiter mit. Auch das Alter nimmt Einfluss auf die Häufigkeit der Debatte. In der Altersgruppe 14-29 wird mehr gestritten als bei älteren Paaren. "Die Fernsehgewohnheiten gleichen sich bei langen Beziehungen offenbar an oder man hat einen Weg gefunden, wie man sich einig werden kann", sagt Jörg Meyer, Chief Officer Content & Consumer, bei Zattoo.
Sport bedeutet Ärger
Häufigster Streit-Auslöser ist das Thema Sport im Fernsehen. 31 Prozent aller Dispute würden durch Sport ausgelöst, gefolgt von Reality-TV-Formaten mit 24 Prozent. Besonders der Fussball lässt die Gemüter immer wieder erhitzen. Beim Sport ist er für 73 Prozent der Konflikte verantwortlich. Es folgen Formel 1 (36 Prozent), Tennis (22 Prozent) und Eishockey (21 Prozent), teilt Zattoo mit.
Auch die Auflösung der Diskussionen um das Programm hat Zattoo untersucht. Vier von zehn Umfrageteilnehmern können sich auf einen gemeinsamen Nenner einigen. Doch immerhin 16 Prozent der Befragten geben an, dass sich stets eine Partei durchsetzt. Hier unterscheidet sich die Wahrnehmung zwischen den Geschlechtern. Männer (42 Prozent) sind häufiger der Meinung als Frauen (35 Prozent), dass sich der Streit durch Einigung gelöst habe. Frauen hingegen meinen öfters, dass eine der beiden Parteien sich durchsetzt, schreibt Zattoo weiter.
Glaubt man Zattoo, so kann ein Streit um die Fernbedienung am besten vermieden werden, idem man die Sendung aufzeichnet oder auf Alternativen aus dem Netz zurückgreift.