Der Trend zeigt nach oben

Viel Optimismus im Schweizer ICT-Markt

Uhr | Aktualisiert

Die ICT-Branche ist heute bereits der fünftgrösste Wirtschaftssektor der Schweiz - und sie wächst weiter. Aktuelle Zahlen von Swico und EITO zeigen, wer am meisten profitiert.

Swico-Geschäftsführer Jean-Marc Hensch präsentiert neue Zahlen zum Schweizer ICT-Markt.
Swico-Geschäftsführer Jean-Marc Hensch präsentiert neue Zahlen zum Schweizer ICT-Markt.

Die Schweizer IT-Branche wächst: 2013 um 2,7 Prozent und 2014 voraussichtlich um 3,4 Prozent, gemäss Zahlen des Branchenverbands Swico. Inklusive der Telekomsparte sei der Umsatz 2013 um 1,4 Prozent auf 29,9 Milliarden Franken gestiegen. 2014 erwartet Swico ein Gesamtwachstum von 1,7 Prozent auf 30,4 Milliarden Franken.

2013 wurde im EU-Raum mit Informations- und Kommunikationstechnologie laut Swico ein Umsatz von rund 783 Milliarden Schweizer Franken erzielt. Gegenüber dem Vorjahr sei das eine Steigerung von 0,8 Prozent. Swico beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen des European Information Technology Observatorys (EITO).

Mobile liegt im Trend

Gemäss Swico verstärkt sich der Mobile-Trend weiter: 2013 wurden 1,2 Millionen Tablets (Vorjahr: 0,9 Millionen) und 3,6 Millionen Smartphones (Vorjahr: 3,3 Millionen) verkauft. Mit 80,2 Prozent Marktanteil hätten Smartphones gegenüber Featurephones (herkömmliche Mobiltelefone) die Nase vorn.

Tablets sollen 50,7 Prozent des PC-Marktanteils ausmachen. Rückläufig ist der klassische PC-Markt: 2013 seien gerade mal noch 1,6 Millionen Laptops und Desktops abgesetzt worden. Im Vorjahr waren rund 100'000 mehr, und Laptops würden rund 60 Prozent des Marktes für sich beanspruchen.

Und 2014?

"Im Vergleich zur EU steht die Schweiz in allen Segmenten besser da", sagt der Branchenverband. Der hohe Anteil der Segmente Software und IT-Services deute auf eine starke "Informatisierung" der Schweizer Wirtschaft hin. IT-Services (31,6 Prozent) und Software (17 Prozent) haben fast 50 Prozent Marktanteil und generierten 2013 einen Umsatz von 14,5 Milliarden Franken. Der Umsatz in der Telekommunikation sei mit 12,2 Milliarden praktisch unverändert geblieben.

Für 2014 erwartet EITO für den Schweizer ICT-Markt ein Plus von 1,7 Prozent auf 30,4 Milliarden Franken. Der ICT-Index von Swico stütze diese Prognose: Für das erste Quartal 2014 sei der Indexwert gegenüber dem Vorquartal um 5,4 auf 115,1 Punkte gestiegen - auf den höchsten Wert seit mehr als zwei Jahren.

Politik vs. ICT?

In der Medienmitteilung beschwert sich Swico darüber, dass die Anliegen der ICT-Wirtschaft in der Schweiz wenig politischen Rückhalt finden würden. Dabei wäre ein engerer Einbezug der Branche und deren Experten bei vielen Themen auf der politischen Agenda sinnvoll oder gar zwingend notwendig, so Swico. Der Verband nennt in diesem Zusammenhang das BÜPF (Bundesgesetz betreffend die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs) und zitiert Jean-Marc Hensch. "Die Grossen der Branche sind meist keine einheimischen Firmen", sagt der Swico-Geschäftsführer. "Politiker identifizieren sich deshalb weniger mit ihnen."

Wichtige politische Themen für 2014 sind demnach die Masseneinwanderungsinitiative, das Thema Arbeitszeiterfassung, das Rückgaberecht im Online-Handel, das Urheberrecht und der Lehrplan 21. Weiter nennt Swico das das Öffentliche Beschaffungswesen, die Energiewende, die geplante Obsoleszenz und die Revision der Verordnung über die Rückgabe, Rücknahme und Entsorgung von elektrischen und elektronischen Geräten.

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