Erfolg beginnt beim Formulieren

Würden Sie bei einem Ihrer Mitarbeiter zulassen, dass er ziel- und planlos durchs Leben irrt und auch so arbeitet? Ganz sicher nicht! Sie würden ihm Ziele setzen und überwachen, wie er plant diese zu erreichen. Warum das Setzen von Zielen – für die Mitarbeiter wie für das ganze Unternehmen – nicht nur sinnvoll, sondern für ein erfolgreiches Arbeiten schlicht eine Voraussetzung ist, darüber konnten Sie in den letzten Ausgaben ausführlich lesen. Nach Vision und Leitbild, die einen langfristigen Horizont abdecken, wenden wir uns nun den kurz- und mittelfristigen Zielen zu.

Solche treffen wir fast täglich an. Denken Sie ans Budget, den geplanten Monatsumsatz, den Marketingplan, die nächste Gewerbeausstellung, einen Projektauftrag, ihre Vorgaben für den Verkauf und so weiter.

Ziele sollen erreicht werden (können), sonst machen sie keinen Sinn. Oftmals scheitert dies aber unbemerkt schon bei der Formulierung, weil wir dazu neigen, unverbindlich und vage zu bleiben. Darum wird aus den vielen guten Vorsätzen zum Jahreswechsel meist nichts. Wer sich heute sagt, endlich einmal etwas für seine Gesundheit tun zu wollen, wird in einigen Monaten mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht weiter sein. Nimmt man sich hingegen vor, ab morgen jede Woche zwei Mal mindestens 30 Minuten zu joggen oder zu walken, gibt es keine Ausreden mehr und es wird vorwärts gehen. Es gilt also, einige wenige Regeln zu beachten, um mit seinen Zielsetzungen den gewünschten Erfolg zu erzielen.

1. Formulieren Sie Ziele S.M.A.R.T.

Das heute wohl am weitesten verbreitete Konzept, wie Ziele aufgebaut sein können, lautet S.M.A.R.T. Es ist eine Abkürzung, gebildet aus den Anfangsbuchstaben von fünf Bedingungen, die ein gut definiertes Ziel erfüllen sollte. Dass daraus das englische Wort smart, also klug, schlau, geschickt entstanden ist, passt natürlich bestens und hat viel zur Beliebtheit dieser leicht zu merkenden Formel beigetragen. S.M.A.R.T. formulierte Ziele sind:

• Spezifisch eindeutig, präzise beschrieben.
• Messbar Sie enthalten nachvollziehbare, messbare Grössenordnungen, am besten in Zahlen ausgedrückt.
• Anspruchsvoll Sie stellen eine Herausforderung dar und motivieren zu einem Effort.
• Realistisch Sie sind erreichbar.
• Terminiert Sie enthalten eine Zeitvorgabe, bis wann eine Aufgabe zu erfüllen ist, allenfalls auch, ab wann etwas gilt.

2. Halten Sie Ziele immer schriftlich fest.

3. Ändern Sie ihre einmal gefassten Ziele nicht.

Was geändert werden kann und oftmals sogar muss, ist der Plan, wie ein Ziel erreicht werden soll. Dies wird immer dann der Fall sein, wenn sich Rahmenbedingungen stark verändern.

Sind diese drei Punkte erfüllt, werden Sie immer in der Lage sein nachzuprüfen, was erreicht worden ist und was nicht, wo und weshalb es zu Abweichungen gekommen ist und wo zukünftig Korrekturen in der Vorgehensweise nötig sind. Damit wird für alle Beteiligten ein positiver Lerneffekt erzielt. Probieren Sie’s aus, es ist nicht schwer, bringt aber viel.

In Teil 7 wenden wir uns der Unternehmensstrategie zu.

Persönlich

Ruedi Haeny ist lic.oec. HSG und begann seine berufliche Laufbahn in der Marktforschung, wechselte dann in Marketing und Verkauf, wo er verschiedene leitende Positionen inne hatte, zuletzt während 17 Jahren bei Philips Consumer Electronics. Er war aktiv im Vorstand des Swico und leitete die IG CE. Zu Beginn dieses Jahres gründete er die Haeny Management Consulting GmbH. Heute unterstützt er Firmen bei der Durchführung von Projekten und Schulungen und begleitet Fachhändler bei der Entwicklung und Umsetzung von Strategien. Der vorliegende Text ist Teil einer Artikelserie zur Entwicklung einer Strategie.