Hands-on: Arlo Pro

Klein, aber stets alles im Blick

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von Coen Kaat

Netgear hat Ende 2016 die aktuelle Version seiner Heimüberwachungskamera Arlo lanciert: die Arlo Pro. Die Redaktion testete das Gerät.

Im Smarthome kann der Toaster mit dem Kühlschrank reden. Das vernetzte Zuhause fördert aber nicht nur die Kommunikation zwischen Küchengeräten, sondern auch die Überwachung. Immer mehr Hersteller bieten kompakte IP-Kameras an, mit denen der Nutzer die eigenen vier Wände oder das Büro in eine Hochsicherheitszone umwandeln kann.

Zu diesen Produkten gehören auch die Geräte der Arlo-Reihe von Netgear. Ende des vergangenen Jahres brachte der Hersteller die jüngste Version auf den Markt: die Arlo Pro.

130 Grad und 720p

Das Überwachungssystem besteht aus zwei Elementen: Eine Basisstation, die per Kabel in das Heimnetzwerk eingebunden ist sowie eine kabellose IP-Kamera. Diese ist etwa faustgross und in einem weissen, runden Gehäuse untergebracht.

Die Kamera verfügt über eine Weitwinkellinse mit einem Blickfeld von 130 Grad. In dem Bereich und bis zu einer Distanz von etwa 7 Metern erkennt die Kamera jede Bewegung. Video zeichnet sie mit einer Auflösung von 720p auf.

You may not see Arlo, but Arlo sees you

Das Gehäuse ist zudem gemäss Schutzart IP65 staubdicht und gegen Strahlwasser geschützt. Dem Nutzer bietet sich so eine enorme Freiheit bei der Platzierung der kabellosen Kamera. Auch deshalb, weil der Nutzer weder auf die Länge von Videokabeln noch auf die Nähe zur nächsten Steckdose achten muss.

Die Rückseite des Gehäuses ist magnetisch. Der Nutzer kann sie also direkt an die mitgelieferten Wandhalterung "kleben" – oder direkt an metallenen Oberflächen. Das erhöht die Platzierungsfreiheit weiter.

Ein im Lieferumfang enthaltener Sticker bringt es auf den Punkt. Dieser weist auf die Videoüberwachung hin - unter anderem mit den Worten: «You may not see Arlo but Arlo sees you». Aufgrund der kompakten Grösse, der kabellosen Videoübertragung und dem wetterfesten Gehäuse lässt sich die IP-Kamera quasi überall platzieren beziehungsweise kaschieren.

Die Rückseite der Kamera ist magnetisch. (Quelle: Netzmedien)

Gutes Mikrophon, schwache Lautsprecher

Zu den Neuerungen gegenüber den vorherigen Modellen gehört das Zweiwege-Audio-System der Arlo Pro. Laut Pressemitteilung könne der Nutzer sich mit Kindern und Haustieren unterhalten sowie Eindringlinge ansprechen.

Das integrierte Mikrophon ist zwar sehr empfindlich. Die verbauten Lautsprecher im Kameramodul sind jedoch nicht sonderlich leistungsstark. In einem stillen Raum wäre das zwar kein Problem. Der Hersteller bewirbt das Gerät aber als In- und Outdoor-Überwachungslösung. Im freien werden die schwachen Lautsprecher jedoch schnell von Umgebungsgeräuschen übertönt.

Wohl um dies zu kompensieren verfügt die Arlo-Pro-Basisstation über eine äusserst laute und penetrante Sirene – 100 Dezibel gemäss Mitteilung.

Cloud, Webkonsole und App

Die Steuerung des Überwachungssystems geschieht über eine Webkonsole oder per Smartphone-App. Diese ist für Android und iOS sowie für Apple-TV erhältlich. Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich und intuitiv. Weder beim Installieren noch beim Konfigurieren der Kamera ist ein Blick ins Handbuch erforderlich.

Über Konsole und App lassen sich Regeln für die Kamera erstellen. Etwa wenn die Kamera automatisch aufnehmen soll, sobald sie eine Bewegung erkennt.

Für die, die nicht lange fackeln, kann man die Kamera auch so einstellen, dass im Falle einer Bewegung sofort die Sirene losheult. Die Regeln lassen sich zudem mit den GPS-Daten vom Smartphone kombinieren.

Die Arlo Pro lässt sich auch per App steuern. (Quelle: Screenshot)

Die automatisch aufgenommenen Videos werden in der Cloud sieben Tage gespeichert. Netgear bietet aber zusätzliche Cloud-Abos an. Mit dem teuersten Modell, für rund 14 Euro pro Monat, speichert Arlo die Aufnahmen während zwei Monaten in der Cloud. Nutzer können über die Konsole beziehungsweise die App auf die Video-Datenbank zugreifen.

Ferner kann der Nutzer in der Konsole und im App auch den aktuellen Ladestand der Kamera einsehen. Ist der Akku leer, muss die Kamera an ein USB-Kabel angeschlossen werden. Alternativ kann der Nutzer auch eine Ladestation dazu kaufen. Diese fasst zwei Akkus.

Fazit: Mit der Arlo Pro hat Netgear sein Überwachungssystem auf den neuesten Stand gebracht. Die kompakte und kabellose Kamera lässt sich leicht installieren und bedienen. Der Nutzer kann per Webkonsole oder App bequem Regeln für die Kamera erstellen, damit diese etwa bei Bewegung automatisch aufnimmt oder die Sirene erklingen lässt.

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