Dossier

CEtoday Nr. 06/2016

Wie steht es eigentlich um die Beratungsleistung im Schweizer CE-Handel? Und wie um die Fachkenntnisse, wenn es um die neuesten technischen Trends und Ent­wicklungen geht? Diese und andere Fragen rund um die Verkäuferqualitäten des Handels versucht Profi-­Mystery-Shopperin Astrid T. in jeder Ausgabe von "CEtoday" zu ergründen. Oft trifft sie auf kompetente Kundenberaterinnen und -berater. Manchmal ist die Beratung aber auch dermassen banausenhaft, uninspiriert und lausig, dass es mich gar nicht wundert, dass es im stationären Handel vielerorts so läuft, wie es läuft, nämlich schlecht. Und es wundert mich auch nicht, dass der Onlinehandel jedes Jahr zulegt. Denn warum sollte man für schlechte Beratung im stationären Handel auch noch einen höheren Preis bezahlen als bei einem günstigen Onlinehändler?

Für diese Ausgabe sah sich Astrid im Handel nach ­einem UHD-Premium-TV um, fragte nach grossen Bild­diagonalen und wunderte sich insbesondere bei Inter­discount über die profunde Ahnungslosigkeit des Verkäufers. Der vermischte frisch-fröhlich Bildschirmauf­lösungen und Bildschirmtechnologien ("die Steigerung von UHD ist OLED"), behauptete, UHD sei eine geschützte Marke von Samsung und machte auch sonst keine besonders glü­ckliche Figur. Er war aber nicht der einzige Kundenberater auf Astrids Mystery-Shopping-Tour, der mit dem Thema überfordert war. Und das ist alarmierend. Denn wenn die vermeintlichen Profis im Handel die neuesten technischen Entwicklungen nicht verstehen, wie sollen es dann erst die Kunden können? Und warum sollen sie etwas kaufen, das sie nicht verstehen?

Wenn es um neue Technologien geht, muss die Industrie den Handel fit machen, und der Handel muss seine Kundenberater gut ausbilden, damit die Endkunden im Laden ein gutes Beratungserlebnis haben. Sonst ziehen sie frustriert von dannen und kaufen ohne Beratung dort, wo der Preis meist günstiger ist als im Laden. Online.

Ich wünsche: Gute Geschäfte!