An der IFA

LG zeigt neue TV-Techniken

Uhr | Aktualisiert

LGs erster Fernseher wird 50 Jahre alt. Zur IFA blickt der Hersteller in die Zukunft. Ausser HDR stehen HLG und HFR im Fokus.

LG-TVs feiern runden Geburtstag. Wie der Hersteller aus Südkorea mitteilt, hat er vor einem halben Jahrhundert seinen ersten Fernseher am Fliessband produziert: ein einfaches 19-Zoll-Gerät mit Schwarz-Weiss-Bildschirm für den koreanischen Markt.

Die Geschichte des Fernsehens ist etwa doppelt so alt wie LGs erste Geräte. Der Begriff Television wurde schon 1900 an der Pariser Weltausstellung geprägt. In den goldenen 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden die ersten Fernsehgeräte der Öffentlichkeit präsentiert.

500 Millionengrenze geknackt

Seither hat sich viel getan. LG brachte 2005 seinen ersten Smart-TV auf den Markt, 2013 seinen ersten OLED-TV. Letztes Jahr knackten die Südkoreaner die 500-Millionen-Grenze an verkauften Geräten. Zu Beginn dieses Jahres brachte LG einen 98-Zoll-8k-TV mit HDR-Bildqualität auf den Markt.

An der IFA will LG gemeinsam mit Partnern einen Fokus auf die HDR-Technologie legen. Besucher könnten am LG-Stand HDR-Inhalte an OLED-TVs mit Dolby Vision HDR und dem offenen Format HDR10 erleben.

Welcher der beiden Standards sich schlussendlich durchsetzen wird, ist noch nicht klar. Laut ABI Research haben sich viele Hersteller noch nicht für einen Standard entschieden. Dolby Vision biete die höhere Lichtleistung und lasse sich besser an die Displays verschiedener Hersteller anpassen. Dafür erfordere Dolby Vision im Vergleich zu HDR10 integrierte Standard-Hardware und teurere Lizenzen.

Der offene Standard HDR10 erlaube hingegen Firmware-Updates und könne auf derzeit auf eine breitere Unterstützung zählen als Dolby Vision HDR. Das könnte sich aber schon in kurzer Zeit ändern, weil zuletzt wichtige Content-Lieferanten wie Sony Pictures, HBO, Paramount und Universal ihren Support für Dolby Vision zusicherten.

ABI glaubt, dass Dolby Vision das Format für Filmstreaming und Video-on-Demand-Services wird, während HDR10 primär bei Live-Events und Rundfunkkanälen genutzt wird.

Flüssigere Bewegungen

Ob Dolby Vision oder HDR10, LG zeigt beides und eine weitere neue Technologie: Hybrid Log Gamma (HLG). Diese nutzt das Satellitennetzwerk von Astra und das terrestrische Rundfunksystem der BBC, was die HDR-Übertragung von Live-Streaming-Content über Kabel ermöglicht. Der Bitstream lässt sich mit HLG von HDR-fähigen und nicht HDR-fähigen Receivern entschlüsseln.

LG zeigt an der IFA ausserdem erstmals eine Technologie, die High-Frame-Rate- (HFR) mit HLG-Inhalten kombiniert. HFR verbessere die Qualität von UHD-Bildern durch die Übermittlung von bis zu 100 - 120 Bildern pro Sekunde, was zu flüssigeren Bewegungen am Bildschirm führe. Die Inhalte sind mit Mpeg Dash (IP-Streaming) und DVB-T2 kompatibel.

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