Vorschau in München

Die Highlights der Digital Lifestyle Preview

Uhr | Aktualisiert

Anlässlich der IFA hat in München die Digital Lifestyle Preview stattgefunden. Dort zeigten Aussteller dem Fachpublikum bereits vor der Berliner CE-Messe ihre Produktneuheiten.

Die Veranstalter der Digital Lifestyle Preview haben im Vorfeld der IFA Aussteller und Fachpresse ins Münchner "The Charles" geladen. Im Westflügel des 5-Sterne-Hotels präsentierten Hersteller ihre Produktneuheiten.

"Handel 4.0"

Begleitet wurde die Ausstellung mit Gastreferaten im Konferenzraum. Dort begrüsste Peter Becker von Preview Event & Communication mit Enthusiasmus das Fachpublikum: "Sind sie bereit? Wir sind es", sagt er und informierte über Organisatorisches, ehe Martin Wild, Chief Digital Officer von Media Saturn über den "Handel 4.0." sprach.

Media Saturn hätte den digitalen Wandel verschlafen. Der nun vernetzte Kunde habe es zur Veränderung gezwungen. So bietet Media Saturn heute etwa einen Mobile-In-Store an: Nach der Bestellung erhält der Kunde einen Abholschein auf seinem Smartphone, sobald der Artikel abholbereit ist.

Eine In-Store-Navigation führe den Kunden dagegen via App zu den gesuchten Produkten. Ein sogenanntes Smart-Shelf zeigt Informationen zum Artikel an, sobald man diesen berührt.

Media Saturn wird ausserdem künftig Roboter in seinen Filialen einsetzen. Diese können etwa Produktpromotionen durchführen, Produkte ausliefern oder auf Wunsch Mitarbeiter hinzuziehen. Wann werden Kunden in den Geschäften nur noch Roboter antreffen? "Roboter sollen unterstützen und entlasten, aber nicht ersetzen", sagte Wild.

Stolperfalle Reinigungroboter

Diese Devise trifft auch auf Ecovacs Robotics zu – Ein Brand, der in Europa fast nicht bekannt ist, sagte Andreas Wahlich, General Manager Europe von Ecovacs. Als dieser anschliessend auf die Unternehmensgeschichte eingehen wollte, stürzte die Präsentation ab. Ein Kollege eilte zur Hilfe – und stolperte über den umherschwirrenden Reinigungs-Roboter.

Ecovacs nutzte die Unterbrechung für eine Produktdemonstration: Winbot 950, ein Roboter zur Fensterreinigung, der auch schon mit den IF- und Red Dot-Design Awards ausgezeichnet wurde. Ecovacs bietet im zudem Luftbefeuchtungs- und Staubsaugerroboter oder etwa den "Famibot", ein Überwachungsroboter mit Kamera.

Roboter würden im Trend liegen, ebenso Virtual Reality, wie Klaus Böhm vom Unternehmensberater Deloitte mit Studien untermauerte. Doch ein Rundgang durch die Ausstellerräume liess diese vermeintliche Stossrichtung des Marktes kaum erkennen. Neben Ecovacs präsentierte nur noch Vex Robotics Roboter – als Spielzeug für Kinder.

Action Cams dominant

Sport- und Action-Gadgets sind da schon besser vertreten. Etwa bei Garmin: Das Schweizer Unternehmen wartete an der IFA-Preview mit einer ganzen Reihe neuer Wearables auf. Etwa verfügt die dritte Generation der "Vivofit" über Move IQ für eine automatische Aktivitätenerfassung, gibt Feedback zum eigenen Aktivitätsverhalten und hat eine Batterielaufzeit von einem Jahr.

Die "Vivomove" hingegen reduziert die Fitness-Infos auf Angaben über erreichtes und zu erreichendes Ziel, kommt dafür aber in stilvollen Designs, wie Garmin mitteilt.

Neben dem nicht in der Schweiz tätigen Unternehmen Rollei zeigte auch Pearl verschiedene Kameraneuheiten. Unter anderem eine 4k-Action-Cam von Somikon, die sich besonders für Einsteiger eignen soll. Sie biete Videoauflösungen mit bis zu 3-fachem Full HD. Und Fotoauflösungen mit bis zu 16 Megapixeln. Bis zu 120 Bilder pro Sekunde halte die Kamera fest und übertrage Aufnahmen per WLAN auf Smartphones und Tablets.

Neue Gaming-Gadgets

Logitech präsentierte neben Gaming-Kopfhörern und einer bereits angekündigten Gaming-Maus die K780, eine Tastatur mit Anschlussleiste für Smartphones oder Tablets. Durch Knopfdruck kann man auch diese über die Tastatur bedienen.

BenQ zeigte Gaming-Zubehör. Der Taiwanesische Hersteller entwickelte in Kooperation mit E-Sportlern einen besonders schnellen PC-Bildschirm. Diesen werde das Unternehmen aber erst zur Gamescom umfassend präsentieren.

BenQ gab aber auch einen ersten Blick auf den W8000 Home-Theater-Projector. Anwender können bei diesem zwischen fünf verschiedenen Objektiven mit unterschiedlichen Brennweiten wählen. So kann der Beamer individuell auf die Distanz zur Projektionsfläche im Heimkino abgestimmt werden.

Der W8000 projiziert Bilder mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel im Format 16:9 auf die Wand und verfügt über ein Kontrastverhältnis von 50'000:1.

Fliegende Laufwerke

Auch Speicherhersteller waren an der IFA-Preview vertreten. Etwa Sandisk, der die unlängst angekündigten 256 GB-Micro SDs präsentierte. Das heisst, deren Repliken, wie sich im Gespräch herausstellte. Die Originale hielt PR-Fachfrau Simone Strobel nämlich unter Verschluss, gewährte der Redaktion aber doch noch einen kurzen Blick auf die echten Karten.

Zudem zeigte Sandisk ein USB Typ-C-Flash-Laufwerk, das bis zu einer Kapazität von 128 Gigabyte verfügbar ist und Daten mit zu 150 Megabyte pro Sekunde verarbeitet. Das iXpand Flash-Laufwerk wurde dagegen entwickelt, um Nutzern zusätzlichen Speicher von bis zu 128 GB auf ihrem iPhone und iPad zu verschaffen. Mit einer dazugehörigen App sollen sich die Daten einfach verwalten lassen.

Sandisks "Extreme Portable SSD" zeichne sich indes durch Langlebigkeit, Robustheit und Wasserbeständigkeit aus. Wo Strobel zögerte, zeigt sich ihr amerikanischer Kollege Garragh O'Toole deutlich unbesorgter: Er nahm das Laufwerk und schmiss es zur Demonstration kurzerhand gegen die Wand.

3-D-Druck-Material von Verbatim

Verbatim zeigte ebenfallsw neue Speicherlösungen. Unter anderem die Mediashare Wireless Mini. Der Stick lässt sich mit einer beliebigen Micro-SD-Karte ausstatten. Die darauf befindlichen Daten sendet das Gerät via WLAN an Smartphones oder Tablets.

Am Stand des Herstellers war zudem ein 3-D-Drucker ausgestellt. Das Unternehmen liefert verschiedene Herstellungsmaterialien für den Drucker. Wie Marketing & PR-Manager Marco Alisch mitteilt, gehört Verbatim zur Mitsubishi Chemical Holdings Group, daher die Produktion von 3-D-Filamenten.

Im Bereich der Heimelektronik präsentierte unter anderm Morphy Richards sein neues Portfolio. Das Unternehmen sei in Grossbritannien Marktführer, die neue Produktserie soll die aufzuwendende Leistung selbst regulieren. Am Stand zeigte der Hersteller eine faltbare und daher platzsparende Küchenmaschine.

Anonymes Surfen gewinnt – auch in der Schweiz

Oral-B führte dagegen ihre neue Elektrozahnbürste vor. Die Genius 9000 erkennt gemäss Hersteller ihre Position im Mund. Nutzer können mit einer App in Echtzeit auf dem Smartphone verfolgen, wo sie bereits geputzt haben und welche Bereiche noch weiterer Pflege bedürfen. Mit der App lasse sich etwa auch Tagebuch über die Verwendung von Zahnseide führen.

Zum Schluss der Preview verliehen die Veranstalter noch die IFA-Innovation-Awards. Besucher hatten während dem Event die Möglichkeit, unter den Ausstellern ihren Favoriten anzugeben.

Der erste Preis ging an das Unternehmen E-Blocker mit dem gleichnamigen Gerät für anonymes Surfen. Es verhindert das Tracking bei Website-Besuchen und blockiert Online-Werbung.

CEO Christian Bennefeld sprach im Gespräch bereits vor der Preisvergabe über den Erfolg in der Schweiz: "Wenn es um den prozentualen Nutzeranteil in den jeweiligen Ländern ginge, müssten wir eigentlich nur noch in der Schweiz verkaufen", hielt er mit Freude fest.

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