Auslieferungen von LCD-TVs im 1. Quartal 2016

Hisense verweist Sony auf die Plätze

Uhr | Aktualisiert

Im ersten Quartal des Jahres haben die meisten TV-Hersteller ihre Produktion gedrosselt. Samsung und Sony waren die grossen Verlierer, während Hisense von Sharp profitiert.

Die weltweiten Auslieferungen von LCD-TVs haben im ersten Quartal 2016 deutlich abgenommen. Im Vergleich zum Schlussquartal 2015 betrug das Minus mehr als 20 Prozent, im Vergleich zum Vorjahresquartal mehr als 6 Prozent, wie es in einer Mitteilung von Trendforce heisst. Die Anzahl Auslieferungen an LCD-TVs von Januar bis März habe sich auf 48,32 Millionen belaufen.

Trendforce-Analyst Ricky Lin erklärt den Rückgang mit der weltweit unsicheren Wirtschaftslage und einer Sättigung in Chinas TV-Markt. Auch das Erdbeben in Taiwan im Februar führte vielerorts zu Unterbrechungen bei der Panelversorgung. Am Rückgang waren fast alle TV-Hersteller mitschuldig.

Samsung muss leiden

Insbesondere Marktleader Samsung mit minus 34,4 Prozent im Vergleich zum Schlussquartal 2015 musste leiden, bleibt aber führend mit 10,5 Millionen ausgelieferten TVs. Dem Unternehmen machen ausserdem Probleme bei der Produktion von 0,4-Millimeter-Glas zu schaffen, weshalb es Auslieferungen bestimmter Modelle verzögern musste.

LG Electronics erlebte ebenfalls einen zweistelligen Rückgang um 13,4 Prozent, bleibt aber an zweiter Stelle klassiert, mit etwas mehr als 7 Millionen ausgelieferten Einheiten. LG habe vor allem die saisonbedingt schwache Nachfrage zu schaffen gemacht.

Hisense drängt nach vorne

Grosser Gewinner im ersten Quartal war Hisense, das von Sharps Markenlizenz profitiert habe. Der chinesische Hersteller kletterte mit plus 13,8 Prozent ausgelieferten TVs vom sechsten auf den dritten Rang der grössten TV-Hersteller.

Das Nachsehen hat Sony, das mit minus 33,3 Prozent vom dritten auf den sechsten Rang durchgereicht wurde. Sonys Auslieferungen hätten aber schon seit einiger Zeit abgenommen, weil sich die Japaner weg vom Volumen- hin zum hochmargigen Geschäft fokussiert hätten. Analyst Lin sagt aber auch, dass alle japanischen Hersteller Marktanteile an die schnell wachsenden chinesischen Marken verlieren würden.

Düsterer Ausblick

Für das laufende zweite Quartal 2016 erwartet Lin einen Anstieg um 6,6 Prozent auf 51,5 Millionen Einheiten; Das liege aber daran, dass der Zeitraum im ersten Quartal kürzer war. Es komme dazu, dass das Erdbeben in Taiwan im Februar die Panel-Fabrik von Innolux beschädigt habe. Ausserdem habe Samsung Display weiterhin Probleme mit seiner 0,4-Millimeter-Glasproduktion.

All dies führe zu einem düsteren Ausblick für das Gesamtjahr - trotz zweier sportlicher Grossereignisse. Die Trendforce-Tochter Witsview senkte ihre Prognose der Anzahl Auslieferungen an LCD-TVs um 3 Millionen auf 219 Millionen Einheiten. Das entspräche aber immer noch einem leichten Wachstum um 1,5 Prozent im Vergleich zu 2015.

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