Porträt

"Service macht den Unterschied"

Uhr | Aktualisiert
von Céline Schleich, David Klier

Martin Metzler ist seit 40 Jahren CE-Fachhändler aus Leidenschaft. Zum Jubiläum blickt er zurück. Aber nur kurz. Die Gegenwart habe mehr zu bieten.

Der Inhaber und sein Nachfolger: Martin Metzler (r.) und Geschäftsführer Peter Thönen. (Quelle: EP: Metzler und Freiburghaus)
Der Inhaber und sein Nachfolger: Martin Metzler (r.) und Geschäftsführer Peter Thönen. (Quelle: EP: Metzler und Freiburghaus)

Die Bahnhofstrasse in Ins, nahe Bern, Hausnummer 5. Über dem Eingang prangt in grossen grünen Buchstaben EP: Metzler und Freiburghaus. Es sind die Namen der Gründer. Martin Metzler und Hanspeter Freiburghaus. Vor fast 60 Jahren lernten sich die beiden kennen. Im Kindergarten. Damals wussten sie noch nicht, dass sie zusammen Radios, Fernseher, Fotokameras und Antennen verkaufen würden. Und sie wussten auch nicht, dass nur einer von beiden das Pensionsalter erreichen würde. Dabei hatte alles so gut angefangen.

Beide lernen sie Radio- und Fernsehelektriker. Nach der Ausbildung, am 5. Januar 1976, gründen sie eine eigene Firma. Von Beginn an steht ihre Niederlassung an der Bahnhofstrasse in Ins, zwei Jahre später folgt eine weitere in Murten. Nur ein Jahr nach der Gründung stellen sie den ersten Lehrling ein. Ein halbes Jahr später, im Herbst 1977 werden sie Partner der Genossenschaft Gemeinschafts­antennen Ins. Das beschert ihnen eine Menge Aufträge. Die Partnerschaft gilt bis heute.

Der Laden an der Bahnhofstrasse 5 überlebte. 40 Jahre lang. Der in Murten nicht. Und Hanspeter Freiburghaus auch nicht. Vor sechs Jahren starb er. Krebs. Martin Metzler blieb zurück. In Ins.

Erfahrung allein reicht nicht mehr

Metzlers linke Hand ruht auf dem neuesten Curved-TV von Philips. Mit der Rechten winkt er ab. «Ich lebe nicht in der Vergangenheit», sagt er und geht aus dem Laden, durch die Werkstatt gleich nebenan ins Büro. Metzler zeigt auf einen Schreibtisch. Alles ist ordentlich. Kein loses Blatt, keine herumliegenden Stifte. Da sass früher Hanspeter Freiburghaus. Jetzt gehört der Platz Peter Thönen. Er soll das Geschäft künftig weiterführen. Denn Metzler hat langsam genug. Er will bald ... Das Telefon klingelt, unterbricht ihn mitten im Satz. Metzler nimmt ab. Ein Kunde benötigt Hilfe mit seinem PC. Metzler hilft per Fernwartung.

Über die Jahre baute der Inhaber einiges an Know-how auf. Doch das ist eigentlich gar nicht mehr so viel wert, wie Metzler sagt. «Heute ist die Erfahrung viel kurzlebiger.» Ständig würden neue Techniken und neue Produkte auf den Markt kommen. Etwa die Streaming-Dienste oder all die Multimedia-Anwendungen. Obwohl Metzler seine Nachfolge schon geregelt hat, will er sich in Zukunft selbst mit diesen Dingen befassen. Denn auch mit bald 63 Jahren habe man schliesslich noch nicht ausgelernt, sagt er.

Mitarbeiter haben hohen Stellenwert

Und wenn Metzler selbst doch mal nicht weiter weiss, verlässt er sich auf seine Mitarbeiter. Er und Geschäftsführer Peter Thönen beschäftigen zwei erfahrene Techniker, drei Verkäufer und einen Lehrling. «Alle sehr talentiert», sagt Metzler.

Wieder klingelt das Telefon. Wieder ist Metzlers Kompetenz gefragt. Ihn stört es nicht. «Zufriedene Kunden sind das A und O», sagt er. Und wie stellt man seine Kunden zufrieden? «Mit Service. Service macht den Unterschied.» Metzler und sein Team gehen zu den Kunden nach Hause. Sie beraten vor Ort und installieren. Und wenn mal etwas nicht funktioniert, rückt Metzler auch am Samstagabend aus.

Mit Service und Dienstleistungen sichert Metzler die Stellung im Markt und kann die Geschäfte im Laden ankurbeln. Im Laden sei immer etwas los. Und das sei auch wichtig. «Nichts ist merkwürdiger, als einen menschenleeren Laden zu betreten», sagt Metzler. Er selbst will seinen Laden künftig nicht mehr so oft betreten. Nach 40 Jahren möchte er etwas kürzer treten. Er will sich endlich seiner zweiten Leidenschaft widmen. Dem Reisen. Um die Kunden kümmern sich dann Peter Thönen und das Team.

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