Nachgefragt

«DJs bevorzugen wieder professionelle Hardware»

Uhr | Aktualisiert
von Yves Geng

Numark, Denon DJ und Marantz Professional: Soundtrade hat drei neue Marken im Bereich DJ und Beschallungstechnik ins Sortiment genommen. Im Interview erklärt Leo Bergamini, Verkaufschef bei der Schwesterfirma Sacom, was bei DJ-Produkten zu beachten ist.

(Quelle: Netzmedien)
(Quelle: Netzmedien)

Wieso hat Soundtrade die Marken Numark, Denon DJ und Marantz Professional ins Sortiment aufgenommen?

Leo Bergamini: Die Schweiz hat einen kleinen, aber feinen DJ-Markt, in dem viel Herzblut steckt. Das widerspiegelt sich im Handel und bei den Nutzern. Soundtrade gehört zur Lamocas Holding, wie auch ­Sacom, das schon heute ein absoluter Leader in der DJ-Branche ist. Diese Position kann mit diesen neuen Vertretungen noch gestärkt werden.

Was zeichnet die Produkte dieser drei Marken aus?

Numark hat ein sehr breites Sortiment, das für Installationen wie auch für Einsteiger passende Produkte bietet. Innovation und Spassfaktor stehen hier im Mittelpunkt, solche Werte vertreten wir leidenschaftlich gerne. Denon DJ ist dank hochwertiger Produkte perfekt für den mobilen DJ geeignet, der ein überragendes Preis-Leistungs-Verhältnis sucht. Marantz Professional bietet sehr interessante Produkte im mobilen Recording-Bereich an, die Musiker, aber beispielsweise auch Journalisten ansprechen.

Sowohl Sacom als auch Soundtrade führen DJ-Marken. Worin unterscheiden sich die beiden Unternehmen der Lamocas Holding?

Wir leben und handeln in einem Nischenmarkt in einem kleinen Land. Um weiterhin europataugliche Preise anbieten zu können, müssen auch konkurrierende Marken in einer Holding zusammen Platz finden. Das Sortiment wurde so getrennt, dass verschiedene Verkaufsteams für die beiden Firmen unterwegs sind, wobei die zentralen Dienste, Logistik und Service für beide Firmen genutzt werden. Auch gibt es wertvolle Synergien bei Händlerschulungen und Workshops für End-User, die so interessanter, dynamischer und vielfältiger werden.

Welche Entwicklungen erwarten Sie im Schweizer Markt für DJ-Equipment?

Ein grosses Wachstum erwarten wir nicht. Es sind mehrere Trends zu erkennen, die bestätigen, dass Qualität wichtiger als ein tiefer Preis ist. Besonders das Mixen mit echtem Vinyl ist wieder ein richtiger Hype, und auch Digital Vinyl ist nun wirklich reif. Man spürt, dass DJs langsam weg von komprimierter Musik kommen und wieder verlustfreie Formate bevorzugen, wie auch professionelle Hardware mit hochwertigen D/A-Wandlern.

Wo sehen Sie in diesem Segment Chancen für den ­Fachhandel?

DJ-Produkte, insbesondere Controller für Software wie Serato DJ, bieten einen preislich attraktiven Einstieg ins DJing, sind aber auch beratungsintensiv. Dies ist eine gute Chance für den Fachhandel, um sich zu profilieren, denn das notwendige Wissen lässt sich nur bedingt über Youtube-Videos oder sonst übers Internet vermitteln.

Was muss der Fachhandel bei der Beratung in Sachen DJ-Equipment beachten?

Welches Gerät passt zu meinen Bedürfnissen und meinem Budget? Welche Möglichkeiten habe ich mit meiner Hardware? Es kann aber schnell weiter ins Detail gehen. Bei mobilen Lösungen ist auch das passende Zubehör sehr wichtig. Solche Fragen werden am besten vor Ort beantwortet. Gewisse Spezialisten bieten sogar ganze DJ-Kurse an, vom Einführungskurs bis zum vollen Programm über neun Monate, wo das Mixen mit Plattenspieler, Controller und den professionellen CDJs auf dem Lehrplan steht.

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